Nominelles Eigenkapital bezeichnet den Teil des Eigenkapitals eines Unternehmens, der im Handelsregister oder in der Bilanz nominal, also als gesetzlich oder satzungsmäßig festgelegter Betrag, ausgewiesen ist. Es stellt den Anteil dar, den die Gesellschafter bei Gründung oder Kapitalerhöhungen in das Unternehmen eingebracht haben, unabhängig von aktuellen Marktwerten oder Schwankungen des Unternehmenswerts. Das nominelle Eigenkapital bildet die Grundlage für Haftungs- und Beteiligungsrechte der Eigentümer.
Im Gegensatz zum realisierten oder bilanziellen Eigenkapital, das Schwankungen durch Gewinne, Verluste oder Neubewertungen unterliegt, ist das nominelle Eigenkapital ein statischer Wert. Es wird durch den Nennbetrag der Aktien oder Geschäftsanteile bestimmt. Beispielsweise entspricht bei einer Aktiengesellschaft die Summe der Nennwerte aller ausgegebenen Aktien dem nominalen Eigenkapital.
Die Bedeutung des nominellen Eigenkapitals liegt vor allem in rechtlichen und organisatorischen Zusammenhängen, etwa bei der Berechnung der Dividenden, der Stimmrechte der Aktionäre und der Haftungssummen. Es bildet das formale Rückgrat der Kapitalstruktur eines Unternehmens.
Die Berechnung des nominellen Eigenkapitals erfolgt auf Basis der Satzung des Unternehmens oder des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft. Wesentliche Punkte sind:
Beispiel: Eine Aktiengesellschaft gibt 1 000 000 Aktien mit einem Nennwert von je 5 € aus. Das nominelle Eigenkapital beträgt damit 5 000 000 €.
Das nominelle Eigenkapital hat für verschiedene Akteure unterschiedliche Funktionen:
Beispielsweise können Unternehmen wie die Siemens-Aktie ihr nominelles Eigenkapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöhen, um Investitionsprojekte zu finanzieren oder die Kapitalstruktur zu verbessern.
Das nominelle Eigenkapital unterscheidet sich von anderen Eigenkapitalarten wie:
Während das nominelle Eigenkapital statisch und rechtlich fixiert ist, spiegelt das bilanzielle Eigenkapital die tatsächliche wirtschaftliche Lage eines Unternehmens wider.
Das nominelle Eigenkapital ist ein zentraler Begriff in der Unternehmensfinanzierung und der Bilanzierung. Es stellt die gesetzlich definierte Grundlage des Eigenkapitals dar, die für Haftung, Dividendenberechnung und Kapitalmaßnahmen maßgeblich ist. Anleger und Unternehmen sollten zwischen nominellem und bilanziertem Eigenkapital unterscheiden, um ein realistisches Bild der finanziellen Situation zu erhalten und fundierte Entscheidungen über Investitionen und Beteiligungen zu treffen.