Parikurs

Was ist ein Parikurs?

Ein Parikurs bezeichnet in der Finanzwelt den Kurs einer Aktie oder eines Wertpapiers, bei dem der Nennwert exakt dem Ausgabepreis entspricht. Anders gesagt: Bei einem Parikurs wird das Wertpapier zu 100 % seines Nominalwertes gehandelt. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen „par“ für „gleich“ und spielt insbesondere bei Anleihen, Aktienemissionen oder anderen festverzinslichen Wertpapieren eine Rolle. Der Parikurs ist die Ausgangsbasis für weitere Kursentwicklungen und Dividendenberechnungen.

Funktionsweise des Parikurses

Der Parikurs ist vor allem bei der Erstemission von Wertpapieren relevant. Bei der Emission gilt der Parikurs als Referenz:

  • Nennwert: Der festgelegte Wert eines Wertpapiers, z.B. 100 € bei einer Aktie oder Anleihe.
  • Ausgabepreis: Der Preis, zu dem das Wertpapier erstmals an Anleger verkauft wird. Beim Parikurs entspricht dieser genau dem Nennwert.
  • Kursentwicklung: Nach der Emission kann der Kurs durch Angebot und Nachfrage, Unternehmensgewinne oder Zinsänderungen steigen oder fallen.

Beispiel: Eine Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 € wird zu einem Parikurs von 100 % ausgegeben. Anleger zahlen genau 1.000 € und erhalten die vertraglich vereinbarten Zinsen. Steigt der Marktwert, kann die Anleihe über Par gehandelt werden; fällt er, spricht man von unter Pari.

Bedeutung für Anleger

Der Parikurs ist für Investoren aus mehreren Gründen interessant:

  • Transparenz: Anleger wissen genau, welcher Betrag bei der Ausgabe zu zahlen ist.
  • Vergleichbarkeit: Der Parikurs ermöglicht den Vergleich von Emissionen verschiedener Wertpapiere.
  • Referenzwert: Kursänderungen über oder unter dem Parikurs zeigen die Marktstimmung und Renditeentwicklung.
  • Dividenden- und Zinsberechnung: Ausschüttungen werden oft auf Basis des Nennwerts berechnet.

Praktische Beispiele

Ein praktisches Beispiel ist die Ausgabe von Aktien oder Anleihen eines großen Unternehmens wie der Allianz-Aktie. Wird eine neue Anleihe zu 1.000 € Nennwert ausgegeben und zum Parikurs von 100 % verkauft, zahlen Anleger genau 1.000 €. In den Folgejahren kann der Kurs der Anleihe durch Zinsänderungen oder Marktbewegungen steigen (über Pari) oder fallen (unter Pari), wobei der Parikurs weiterhin als Referenz dient.

Auch bei Aktienemissionen wird häufig ein Parikurs festgelegt, um die anfängliche Bewertung transparent zu gestalten. Anleger wissen somit sofort, welcher Preis für das Wertpapier gezahlt werden muss, und können die potenzielle Kursentwicklung besser einschätzen.

Besonderheiten

Der Parikurs spielt vor allem bei Anleihen eine Rolle, da hier der Nennwert und die Zinszahlungen klar definiert sind. Bei Aktien ist der Begriff eher historisch relevant, da der Handel heutzutage überwiegend auf Börsenkursen basiert. Dennoch dient der Parikurs als Referenzwert für Emissionen und zur Berechnung von Renditen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Parikurs ist der Nennwert eines Wertpapiers, zu dem es ausgegeben wird. Er bietet Transparenz für Anleger, dient als Referenzwert für Kursbewegungen und ist Basis für Zins- oder Dividendenberechnungen. Für Investoren ist der Parikurs ein wichtiges Instrument, um den Einstiegspreis und die Entwicklung von Wertpapieren nachvollziehen zu können, insbesondere bei Anleihen und Neuemissionen.



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