Der Begriff Preference Stock bezeichnet eine besondere Art von Aktien, die mit vorrangigen Rechten gegenüber den gewöhnlichen Stammaktien (Common Stocks) ausgestattet sind. Diese Form der Aktie ist vor allem im angelsächsischen Raum verbreitet und wird im Deutschen häufig als Vorzugsaktie bezeichnet. Preference Stocks spielen eine wichtige Rolle bei der Unternehmensfinanzierung, da sie Eigenschaften klassischer Aktien mit Merkmalen festverzinslicher Wertpapiere kombinieren.
Preference Stocks sind Aktien, die bestimmte bevorzugte Rechte bieten. Diese Bevorrechtigungen betreffen meist:
Durch diese Kombination gelten Preference Stocks als Hybridinstrumente – sie sind zwar Eigenkapital, ähneln aber in ihrer Struktur teilweise festverzinslichen Anlagen.
Unternehmen nutzen Preference Stocks, um Kapital zu beschaffen, ohne die Stimmrechtsstrukturen zu verändern. Da diese Aktien häufig kein Stimmrecht bieten, ermöglichen sie die Aufnahme von Eigenkapital, ohne die Kontrolle der bestehenden Aktionäre zu verwässern.
Zudem bieten Preference Stocks eine attraktive Mischform: Sie sind für Unternehmen günstiger als klassische Anleihen, da Dividenden nicht garantiert werden müssen. Gleichzeitig erhalten Investoren eine vorrangige Ausschüttung, was die Attraktivität für einkommensorientierte Anleger erhöht.
Es existieren verschiedene Ausgestaltungen, darunter:
Je nach Struktur verfügen die Aktien über unterschiedliche Risiken und Chancen. Besonders cumulative und convertible Preference Stocks sind bei Anlegern beliebt, da sie entweder höhere Planungssicherheit oder zusätzliches Aufwärtspotenzial bieten.
Ein Unternehmen könnte Preference Stocks ausgeben, um ein neues Großprojekt zu finanzieren, ohne die Entscheidungsmacht der bestehenden Aktionäre zu verwässern. Investoren erhalten dafür eine gegenüber den Stammaktionären priorisierte Dividende. Fällt ein Jahr lang keine Dividende an, müssen bei cumulative Preference Stocks die ausgefallenen Zahlungen später nachgeholt werden, bevor Stammaktionäre wieder Ausschüttungen erhalten.
Auch Banken oder Versorger nutzen Preference Stocks gern, da sie auf diesem Wege Kapital aufnehmen können, das von Ratingagenturen teilweise als „quasi-Eigenkapital“ angerechnet wird. Für Anleger entsteht dadurch eine interessante Mischung aus Stabilität und Renditechancen.
Preference Stocks sind ein wichtiges Finanzierungsinstrument, das Unternehmen Flexibilität verschafft und Anlegern priorisierte Ausschüttungen ermöglicht. Als Hybrid zwischen Eigen- und Fremdkapital vereinen sie Merkmale klassischer Aktien mit den Vorzügen festverzinslicher Anlagen. Wer regelmäßige Erträge und eine bevorzugte Stellung gegenüber Stammaktionären sucht, findet in Preference Stocks eine interessante und vielseitige Anlageklasse. Gleichzeitig sollten Investoren die individuellen Ausgestaltungen genau prüfen, da Rechte und Risiken je nach Variante erheblich variieren können.