Die Preisspanne beschreibt im Börsen- und Finanzkontext den Bereich zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Preis, zu dem ein Wertpapier, Rohstoff oder ein anderes Finanzinstrument innerhalb eines bestimmten Zeitraums gehandelt wurde. Sie ist eine wichtige Orientierungsgröße für Anleger, um Marktbewegungen, Volatilität und Liquidität besser einschätzen zu können. Die Preisspanne wird sowohl im Intraday-Handel als auch für längere Perioden wie Tage, Wochen oder Monate analysiert und spielt bei vielen Handelsstrategien eine zentrale Rolle.
Die Preisspanne ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Tiefstkurs und dem Höchstkurs eines Wertpapiers innerhalb eines definierten Zeitraums. Auf Basis dieser beiden Extremwerte lässt sich beurteilen, wie stark ein Kurs im betrachteten Zeitraum geschwankt hat. Je größer die Spanne, desto volatiler war das Marktgeschehen.
Typischerweise wird die Preisspanne im Tagesverlauf (High-Low-Range) angegeben. Sie kann aber auch für Wochen-, Monats- oder Jahresintervalle berechnet werden, um langfristige Trends oder ungewöhnliche Schwankungen zu erkennen.
Für Anleger liefert die Preisspanne wichtige Hinweise zu:
Aus diesem Grund ist die Preisspanne ein zentrales Element in der Charttechnik und Bestandteil zahlreicher technischer Indikatoren wie dem Average True Range (ATR).
Auch beim Auktionsverfahren an Börsen spielt die Preisspanne eine Rolle. Beim sogenannten „Orderbuchaufruf“ (Call Auction) wird ein Bereich ermittelt, in dem sich Angebot und Nachfrage überschneiden. Diese Spanne bildet die Grundlage für die Preisermittlung zum offiziellen Börsenpreis im Eröffnungs- oder Schlussauktion.
Im außerbörslichen Handel dient die Preisspanne zudem als Referenz für Market Maker, die auf Basis von Nachfrage und Risikoaufschlägen eigene Kauf- und Verkaufskurse stellen.
Angenommen, eine Aktie notiert im Tagesverlauf zwischen 48 Euro und 52 Euro. Die Preisspanne beträgt somit 4 Euro. Eine solche Spanne kann auf einen ereignisreichen Handelstag hindeuten, etwa nach der Veröffentlichung von Unternehmenszahlen oder wichtigen volkswirtschaftlichen Daten.
Ein anderes Beispiel ist eine besonders enge Preisspanne, etwa zwischen 100,10 Euro und 100,40 Euro. Diese geringe Schwankung deutet typischerweise auf einen ruhigen Handelstag mit stabiler Nachfrage und hoher Liquidität hin.
Langfristig können Anleger die Preisspanne nutzen, um potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus besser zu identifizieren, da Preisbereiche mit besonders großen Spannen häufig auf bedeutende Kursregionen hinweisen.
Die Preisspanne ist ein grundlegender, aber äußerst informativer Analyseparameter an der Börse. Sie zeigt auf einfache Weise, wie stark ein Wertpapier innerhalb eines bestimmten Zeitraums geschwankt hat, und lässt Rückschlüsse auf Volatilität, Liquidität und Marktdynamik zu. Sowohl technische Analysten als auch langfristig orientierte Anleger profitieren von der systematischen Beobachtung der Preisspanne, da sie ein unverzichtbares Werkzeug für die Interpretation von Kursbewegungen und Trendstrukturen ist.