Up Tick Rule

Was ist die Up Tick Rule?

Die Up Tick Rule bezeichnet eine Regel im Wertpapierhandel, die den Leerverkauf von Aktien reguliert. Sie schreibt vor, dass ein Leerverkauf nur dann ausgeführt werden darf, wenn der letzte Handelspreis der Aktie höher war als der vorherige Handelspreis – also auf einem „Up Tick“. Ziel der Regel ist es, übermäßigen Verkaufsdruck und abrupte Kursstürze zu verhindern, indem Leerverkäufe nur in einem aufwärts gerichteten Marktumfeld zugelassen werden.

Hintergrund und Zweck der Up Tick Rule

Die Up Tick Rule wurde in den Vereinigten Staaten eingeführt, um die Stabilität der Aktienmärkte zu erhöhen. Besonders während Phasen hoher Volatilität können Leerverkäufe die Abwärtsbewegung eines Aktienkurses verstärken. Durch die Einschränkung auf Up Ticks wird verhindert, dass Anleger gezielt auf fallende Kurse spekulieren und dadurch Panikverkäufe ausgelöst werden. Ein klassisches Beispiel, bei dem die Regel greifen könnte, ist der Handel mit stark volatilen Aktien wie der Tesla-Aktie, die in kurzer Zeit große Preisschwankungen aufweisen kann.

Funktionsweise der Up Tick Rule

Die Regel funktioniert folgendermaßen:

  • Ein Leerverkauf darf nur ausgeführt werden, wenn der aktuelle Handelspreis über dem vorherigen Schlusskurs liegt (Up Tick).
  • Fällt der Kurs oder bleibt er unverändert, dürfen keine Leerverkäufe getätigt werden.
  • Damit wird sichergestellt, dass Leerverkäufe nicht zu einer künstlichen Abwärtsbewegung beitragen.

Die Börsenaufsicht kann die Up Tick Rule aktivieren oder modifizieren, besonders in Phasen starker Marktvolatilität, um übermäßige Kursverluste zu verhindern.

Beispiele und Praxis

Angenommen, die Apple-Aktie notiert bei 150 USD. Ein Leerverkauf wäre nur zulässig, wenn der letzte Kurs auf 151 USD gestiegen ist. Bleibt der Kurs bei 150 USD oder fällt auf 149 USD, darf kein Leerverkauf erfolgen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Aktien in Panikreaktionen weiter nach unten gedrückt werden.

In der Praxis wurde die ursprüngliche Up Tick Rule 2007 in den USA abgeschafft und durch die „Alternative Uptick Rule“ ersetzt, die nur in Zeiten stark fallender Kurse automatisch aktiviert wird. Ziel ist es, den Marktfluss nicht unnötig zu blockieren, gleichzeitig aber Schutzmechanismen gegen extreme Abwärtsbewegungen zu bieten.

Bedeutung für Anleger und Trader

Für Trader bedeutet die Up Tick Rule, dass Timing und Marktbeobachtung entscheidend sind. Leerverkäufe können nicht willkürlich platziert werden, sondern müssen die Kursbewegungen berücksichtigen. Anleger, die regelmäßig Short-Positionen eingehen, sollten die Regel in ihre Handelsstrategie einbeziehen, um Verzögerungen bei der Orderausführung zu vermeiden.

Die Regel ist insbesondere für institutionelle Anleger und Hedgefonds relevant, die große Volumina handeln, da sie bei stark fallenden Märkten den Verkaufsdruck abmildern kann.

boerse.de-Schlussfolgerung

Die Up Tick Rule ist ein wichtiges Instrument zur Regulierung von Leerverkäufen an der Börse. Sie schützt den Markt vor übermäßigen Abwärtsbewegungen, indem Leerverkäufe nur bei steigenden Kursen erlaubt werden. Für Anleger und Trader ist sie ein zentraler Aspekt bei der Planung von Short-Strategien, insbesondere bei hochvolatilen Aktien wie Tesla oder Apple. Trotz der Abschaffung der klassischen Version sorgt die moderne Alternative Uptick Rule weiterhin für Stabilität in turbulenten Marktphasen und ist ein wertvolles Werkzeug für die Risikoüberwachung im Handel.



Kennen Sie bereits die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt? Klicken Sie hier...