Verfallzyklus

Was ist Verfallzyklus?

Der Begriff Verfallzyklus beschreibt die regelmäßigen Termine, zu denen Derivate wie Optionen und Futures an der Börse auslaufen. Diese Zyklen sind für Trader und institutionelle Anleger von großer Bedeutung, da sie Einfluss auf die Kursentwicklung von Basiswerten, Volatilität und Handelsstrategien haben können. Der Verfallzyklus zeigt, wann Inhaber von Optionen ihr Recht ausüben oder auslaufen lassen müssen und wann Futures-Kontrakte physisch oder bar abgerechnet werden.

Bedeutung des Verfallzyklus

Der Verfallzyklus ist ein entscheidender Faktor im Options- und Futures-Handel. Viele Marktteilnehmer richten ihre Strategien nach diesen Terminen aus, da in den Tagen vor und während des Verfalls besondere Kursbewegungen auftreten können. Oft werden steigende Volumina und erhöhte Volatilität beobachtet, da Positionen glattgestellt oder ausgebucht werden.

Zum Beispiel könnte ein Anleger, der Deutsche-Bank-Aktie handelt, Optionen auf diese Aktie besitzen. Fällt der Verfalltermin, muss entschieden werden, ob die Optionen ausgeübt, verkauft oder wertlos verfallen. Dies kann den Aktienkurs kurzfristig beeinflussen, insbesondere wenn große Mengen an Optionen im Markt liegen.

Typische Verfallzyklen

Verfallzyklen werden je nach Derivat unterschiedlich festgelegt. Bei Optionen an europäischen Börsen gibt es in der Regel folgende Zyklusarten:

  • Monatlicher Verfall: Optionen verfallen am dritten Freitag eines jeden Monats.
  • Quartalsverfall: Besonders für Futures und Indexoptionen üblich, beispielsweise am dritten Freitag der Quartalsmonate März, Juni, September und Dezember.
  • Wöchentlicher Verfall: Für bestimmte Short-Term-Optionen zunehmend beliebt.

Diese regelmäßigen Verfallstermine sorgen für planbare Abläufe im Handel, können aber auch zu sogenannten "Verfallstags-Effekten" führen, bei denen die Kurse kurzzeitig stärker schwanken.

Auswirkungen auf den Markt

Der Verfallzyklus kann erhebliche Auswirkungen auf Basiswerte haben. Viele Händler passen ihre Positionen vor dem Verfall an, um Risiken zu reduzieren oder Gewinne zu realisieren. Dies führt oft zu erhöhtem Handelsvolumen und kurzfristigen Kursbewegungen, die als "Verfallseffekte" bekannt sind.

Beispiel: Wenn viele Call-Optionen auf einen Index oder eine Aktie im Geld liegen, könnten Händler die zugrunde liegenden Aktien kaufen, um die Positionen abzusichern. Dies kann den Kurs der Basiswerte kurzfristig steigen lassen. Umgekehrt kann das Verfallen von Put-Optionen Druck auf den Markt ausüben.

Praxisbeispiele und Anwendung

Investoren und Trader berücksichtigen den Verfallzyklus in ihren Strategien. Ein typisches Szenario ist der Einsatz von sogenannten Optionsspreads oder Hedging-Strategien rund um den Verfallstag. Auch institutionelle Investoren wie Fondsmanager planen ihre Handelsaktivitäten unter Berücksichtigung der Verfallstermine, um Liquidität und Risiko zu steuern.

Ein weiteres Beispiel: Der DAX-Verfall am dritten Freitag eines Quartals zieht oft besonders hohe Handelsvolumina an, da sowohl Futures als auch Optionen abgerechnet werden. Dies kann kurzfristige Bewegungen im Index auslösen, die von professionellen Händlern gezielt genutzt werden.

boerse.de-Schlussfolgerung

Der Verfallzyklus ist ein zentraler Aspekt des Derivatehandels und beeinflusst sowohl die Kursentwicklung als auch die Handelsstrategien von Investoren. Durch die Kenntnis der Verfallstermine können Anleger Marktbewegungen besser einschätzen, Risiken steuern und gezielt Chancen nutzen. Ob für Optionen, Futures oder Indexprodukte – die Beachtung des Verfallzyklus ist entscheidend für fundierte Handelsentscheidungen.



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