Der Begriff Verfallstermin bezeichnet den genauen Zeitpunkt, an dem Derivate wie Optionen oder Futures ihre Gültigkeit verlieren und ausgeübt oder abgerechnet werden müssen. Dieser Termin ist für Anleger und Trader von zentraler Bedeutung, da er Einfluss auf Handelsstrategien, Kursschwankungen und das Verhalten der Marktteilnehmer hat. Der Verfallstermin gibt somit an, wann ein Optionsrecht endet oder ein Futures-Kontrakt erfüllt werden muss.
Der Verfallstermin ist ein zentrales Element im Derivatehandel. Er definiert den Zeitpunkt, an dem Optionsinhaber entscheiden müssen, ob sie ihr Recht ausüben, die Option verfallen lassen oder verkaufen. Gleichzeitig markiert er den Tag, an dem Futures-Kontrakte abgerechnet werden, entweder durch physische Lieferung oder durch Barzahlung.
Beispiel: Ein Anleger, der Siemens-Aktie als Basiswert für Optionen hält, muss am Verfallstermin entscheiden, ob er die Option ausübt oder auslaufen lässt. Die Entscheidung hängt vom aktuellen Kurs der Aktie und der Ausübungspreise der Optionen ab.
Je nach Derivat und Börse gibt es unterschiedliche Verfallstermine:
Diese regelmäßigen Termine sind für Trader planbar und beeinflussen kurzzeitig die Volatilität und das Handelsvolumen. Besonders bekannt sind die sogenannten "Verfallstags-Effekte", bei denen die Kurse kurzzeitig stark schwanken können.
Der Verfallstermin kann spürbare Effekte auf Basiswerte ausüben. Vor dem Termin werden häufig Positionen glattgestellt, was zu erhöhtem Handelsvolumen und kurzfristigen Kursbewegungen führen kann. Insbesondere Optionen im Geld lösen oft Absicherungsmaßnahmen aus, die den Basiswert beeinflussen.
Beispiel: Stehen viele Call-Optionen auf einen Index im Geld, könnten Marktteilnehmer die zugrunde liegenden Aktien kaufen, um Risiken zu minimieren. Dies kann den Indexkurs vorübergehend erhöhen. Umgekehrt können auslaufende Put-Optionen Druck auf die Kurse ausüben.
Investoren nutzen den Verfallstermin gezielt für Handelsstrategien. Dazu gehören das Schließen von Positionen, das Einrichten von Optionsspreads oder das Hedging von Risiken. Institutionelle Anleger planen ebenfalls ihre Aktivitäten um den Verfallstermin herum, um Liquidität und Marktbewegungen optimal zu steuern.
Ein praktisches Beispiel ist der DAX-Optionsverfall am dritten Freitag eines Quartals. An diesem Tag laufen sowohl Futures als auch Optionen ab, was zu erhöhtem Handelsvolumen und kurzfristigen Kursschwankungen führen kann, die professionelle Händler gezielt ausnutzen.
Der Verfallstermin ist ein zentraler Faktor im Derivatehandel. Er bestimmt den Zeitpunkt, an dem Optionen oder Futures auslaufen, und beeinflusst sowohl Kursentwicklungen als auch Handelsstrategien. Anleger, die den Verfallstermin berücksichtigen, können Marktbewegungen besser einschätzen, Risiken steuern und Chancen gezielt nutzen. Ob für Optionen auf Einzelaktien oder Indexprodukte – die Beachtung des Verfallstermins ist entscheidend für fundierte Handelsentscheidungen.