Altersvorsorge mit Aktien: Der norwegische Staatsfonds macht es vor – und setzt auf KI

Mittwoch, 28.08.24 16:58
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

während wir Deutschen noch auf die Umsetzung des sogenannten Generationenkapitals warten, zeigen die Skandinavier bereits, wie aktienbasierte Alterssicherung aussehen kann: Der norwegische Staatsfonds hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erwirtschaftet und ist dort ein probates Konzept zur Sicherung der Altersrente. Anleger hierzulande sollten sich die Anlagestrategie des norwegischen Pensionsfonds als Vorbild für die private Altersvorsorge nehmen. Denn das Rentenkonzept der Bundesregierung verfolgt eine Strategie, die unsere Rentenlücke kaum schließen wird.

Rekordgewinn dank Tech-Boom



Der norwegische Staatsfonds, auch Government Pension Fund Global (GPFG) genannt, wurde bereits 1990 gegründet, um die Einnahmen aus den umfangreichen Erdöl- und Erdgasreserven des Landes langfristig zu verwalten. Auch soll er den zukünftigen Generationen finanzielle Sicherheit bieten, wenn die Ölreserven irgendwann erschöpft sind. Im Jahr 2005 wurde die Zielsetzung erweitert, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die Finanzierung des norwegischen Rentensystems zu gewährleisten.

Der Fonds unterstützt das norwegische Rentensystem, indem er die finanziellen Überschüsse aus den Öl- und Gasexporten Norwegens investiert. Die Erträge aus diesen Investitionen helfen, die staatliche Rentenversicherung langfristig zu finanzieren, zu stabilisieren und Norwegens Wohlstand für kommende Generationen zu bewahren.

Um diese Zielsetzung zu erreichen, investiert der norwegische Staatsfonds global in verschiedene Vermögenswerte, darunter Aktien, Anleihen und Immobilien. Mit einem Wert von über 1,55 Billionen Euro ist er der weltgrößte, staatliche Vermögensfonds. Der GPFG ist an rund 9000 Unternehmen beteiligt, hält 1,5 Prozent aller weltweit börsennotierten Aktien – und ist mit seiner Anlagestrategie sehr erfolgreich: 2023 erzielte der norwegische Staatsfonds einen Überschuss von 2,22 Billionen NOK, was etwa 196 Milliarden Euro entspricht. Dabei lag die Gesamtrendite bei satten 16 Prozent.

Zuletzt profitierte der Fonds besonders von den starken Kursgewinnen der Tech-Aktien im Zuge des KI-Booms. Denn Big-Tech-Champions wie Apple, Microsoft oder Nvidia zählen zu den größten Aktien-Positionen des norwegischen Staatsfonds.

Generationenkapital schließt Rentenlücke nicht



Im Unterschied zum skandinavischen Konzept zielt das deutsche Generationenkapital (vormals: „Aktienrente”) jedoch nur darauf ab, die Stabilität des Rentensystems zu stärken und ist deutlich kleiner. Insgesamt sollen bis Mitte der 2030er-Jahre rund 200 Milliarden Euro am Kapitalmarkt investiert werden. Dieses Generationenkapital wird aber nicht dazu führen, dass die Deutschen eine höhere Rente erhalten – lediglich die Beiträge dürften stabil bleiben.

Anleger und Sparer, die für das Alter vorsorgen wollen, sollten also nicht darauf warten, dass das Generationenkapital Fahrt aufnimmt, sondern sich in Eigenregie ein Portfolio zusammenstellen. Das Erfolgsbeispiel Norwegen zeigt, dass eine Scheu vor Aktien für den Vermögensaufbau kontraproduktiv wäre. Vielmehr sollten Anleger breit gestreut in Unternehmensanteile investieren und dabei auch keine Angst vor Technologiewerten haben.

Aktienrente „selbst gemacht” funktioniert beispielsweise ganz einfach mit Champions-Investments wie den sparplanfähigen boerse.de-Fonds, die konzentriert in die langfristig besten Aktien der Welt investieren und Sie dabei unterstützen können, einen soliden Kapitalstock für das Rentenalter aufzubauen.

Auf gute Investments!

Ihr
Markus Schmidhuber

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Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...


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