Anlegen in Silber? So kann in das weiße Edelmetal investiert werden!

Freitag, 11.10.19 15:32
Beim Stichwort “Edelmetall” denken viele Anleger erstmal an Gold, doch auch dessen kleiner Bruder Silber erfreut sich großer Beliebtheit. So stieg der Preis pro Feinunze Silber (31,10 Gramm) in Euro von Januar bis Ende September um +15 Prozent. Im Vergleich zu Gold (+23 Prozent) fällt die kurzfristige Preissteigerung zwar etwas geringer aus, ist aber immer noch attraktiv genug, um das Interesse mancher Anleger zu wecken. Aber: Bei einer langfristigen Betrachtung des Silber-Chartverlaufes fällt auf, dass der Silberpreis aktuell zu stärkeren Schwankungen neigt als das gelbe Edelmetall.

Deshalb stellt sich die Frage: Welche Faktoren beeinflussen überhaupt den Silberpreis? Und wie können interessierte Anleger in das Edelmetall investieren?

Was beeinflusst den Silberpreis?
Die Preisbildung bei Silber verläuft wie bei anderen Edelmetallen über das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage. Steigt letztere, so kommt es zu einer (theoretischen) Verknappung infolge derer der Silberpreis steigt. Und umgekehrt. Da der Silbermarkt jedoch wesentlich kleiner als der Goldmarkt ist, reagiert der Silber-Kurs auf etwaige Veränderungen meist wesentlich heftiger, als der Goldpreis.

Silber: (K)ein sicherer Hafen?
Auch gilt Silber nicht per se als “sicherer Hafen”, wenn die Märkte mal wieder Achterbahn fahren. Mit steigendem Krisenangst-Niveau “flüchten” Anleger meist lieber ins Gold, das zwar keine Rendite abwirft, dafür aber einen hohen intrinsischen Wert verkörpert. Gegenüber seinem “großen Bruder” spielt bei Silber die industrielle Nutzung eine wesentlich größere Rolle, da mehr als 50 Prozent der Silber-Produktion für industrielle Anwendungen verwendet wird. Auftragsrückgänge in konjunkturschwachen Phasen können den Silberpreis deshalb zeitweise unter Druck setzen.

Dazu kommt noch ein psychologischer Faktor, der dazu führt, dass nur Gold als wirklich “sicherer Hafen” gilt: Für rund 20 Euro pro Feinunze hat Silber im Vergleich zum “großen Bruder” Gold (etwa 1.400 Euro pro Feinunze) eine deutlich geringere “Strahlkraft” und weckt deshalb weniger Begehrlichkeiten.

Wie kann ich in Silber investieren?

Wer dennoch etwas Kapital “versilbern” möchte, hat prinzipiell drei Optionen:

1. Physisches Silber
Theoretisch kann Silber analog zu Gold in Münzen oder Barren erworben werden. Da Silber jedoch deutlich günstiger erworben werden kann, würden für Silberbarren bei gleichem Gesamtwert ein erheblich höherer Lagerbedarf entstehen. Für Münzen gilt das gleiche: Silbermünzen von einer Unze gibt es schon zum Preis von rund 20 Euro. Eine Goldmünze mit demselben Gewicht kostet dagegen etwa 1.400 Euro.

2. Silber ETCs
Eine kostengünstige Alternative sind Silber ETCs (börsengehandelte Rohstoffe), die den Silberpreis nahezu 1:1 nachbilden. Es gilt jedoch zu beachten, dass ETCs Schuldverschreibungen sind, die häufig nicht vollständig mit Silber abgesichert sind. Wird der Emittent der ETCs zahlungsunfähig, dann unterliegen ETCs dem Insolvenzverfahren. Ihre Schuldverschreibung hilft Ihnen dann nur wenig, da sie Teil der Insolvenzmasse ist. Im schlimmsten Fall droht der Totalverlust.

3. Aktien von Minenbetreiber
Eine spekulative Alternative für Silberinvestments sind Minenbetreiber. Obwohl das Industriemetall im Gegensatz zu Gold überwiegend als Nebenprodukt bei der Förderung anderer Metalle gewonnen wird, gibt es durchaus Minenbetreiber, die von einer steigenden Silbernachfrage profitieren. So zum Beispiel Pan American Silver (+15 Prozent seit Jahresbeginn) oder First Majestic Silver (+73 Prozent seit Jahresbeginn), deren Hauptfokus die Silberförderung ist.

Trotz der beachtlichen Renditen sollten interessierte Silberminen-Investoren jedoch immer daran denken, dass der Silberpreis (und damit die Rendite von Minenbetreibern) starken Schwankungen unterliegt, und auf den Kurs der Silberminen-Aktien wie ein Hebel wirkt. Betrachten Sie Silberminen deshalb allenfalls als spekulative Depotbeimischung, die im Gegensatz zur Krisenwährung Gold jedoch kein fester Bestandteil Ihrer Asset Allocation sein sollte.

Eine sinnvolle Asset-Allocation könnte z.B. bedeuten, 30 Prozent in Gold zu investieren, 20 Prozent Liquidität zu halten und 50 Prozent an der Börse zu investieren - idealerweise in langfristig erfolgreiche Champions-Aktien. Denn wenn es um eine Investition in Ihre Zukunft geht, “glänzen” renditestarke Champions-Aktien mit einer mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Kurshistorie und besonders geringen Rücksetzern strahlender, als jede Silbermünze.

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

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