Ceconomy: Ist die Media Markt-Saturn-Mutter noch zu retten?

Freitag, 20.12.19 16:32
Saturn-Geschäft-Aussenfassade bei Nacht
 
“Hauptsache ihr habt Spaß!” - der bekannte Media Markt-Slogan signalisiert Optimismus, den langjährige Anteilseigner des Mutterkonzerns Ceconomy vermutlich nicht teilen. Anleger, die Aktien der Media Markt-Saturn-Holding nach der Abspaltung von Metro vor rund drei Jahren erwarben, erlitten bis dato -50 Prozent Kursverlust, und das obwohl die Aktie 2019 um +63 Rrozent zulegen konnte. Anfang der Woche veröffentlichten die Düsseldorfer Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr, die so manchen Hoffnungsschimmer wieder im Keim erstickten:

Sparen an der Dividende
2018/19 stieg der Umsatz um minimale 0,2 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Auch das EBIT von 402 Millionen Euro entsprach in etwa dem Vorjahresergebnis. Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann versuchte zwar im Rahmen der Bilanzpressekonferenz Investoren mit einer optimistischen Wachstums-Prognose fürs laufende Geschäftsjahr bei Laune zu halten, enttäuschte aber gleichzeitig mit einer Dividendenstreichung: "Wir haben beschlossen, auf der nächsten Hauptversammlung keine Dividendenausschüttung vorzunehmen." Nur zur Erinnerung: In den Jahren 2016 und 2011 erhielten die Anteilseigner noch eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 1,00 bzw. 1,35 Euro pro Aktie. Im vergangenen Jahr fiel die Dividenden jedoch bereits den Sparmaßnahmen zum Opfer - die sich langsam aber sicher als Dauerzustand etablieren...

Stationär schwach
Seit der Trennung vom Metro-Konzern 2017 hat Ceconomy einen schweren Stand. Hausgemachte Probleme in Kombination mit dem herausfordernden Marktumfeld machen dem Elektronikhändler zu schaffen. Es gab mehrere Wechsel an der Führungsspitze. Nach nur knapp acht Monaten wurde “Restaurator” Jörn Werner entlassen. Seit kurzem steht Aufsichtsrat Bernhard Düttmann an der Konzernspitze - allerdings nur übergangsweise. Er soll Media Markt-Saturn nun verschlanken, teure Doppelstrukturen abschaffen, Kosten senken und Ceconomy wieder wettbewerbsfähig machen.

Keine leichte Aufgabe, zumal der stationäre Elektronik-Handel den zunehmenden Konkurrenzdruck durch Online-Shops zu spüren bekommt. Während Ceconomy mit rund 1.000 Märkten, 62.000 Mitarbeitern und großen Ladenflächen in zentralen (sprich: teuren) Innenstadtlagen einem Elektronik-Koloss gleicht, wirtschaften E-Commerce-Händler wesentlich effizienter und somit profitabler.

Zwar will Ceconomy mit verkleinerten Flächen, neuen Serviceangeboten und einem verbesserten Online-Auftritt Konkurrenten die Stirn bieten. Marktbeobachter fürchten jedoch, dass die neue Strategie möglicherweise zu spät kommt. Denn Marktführer und boerse.de-Aktienbrief-Champion amazon.com punktet mit einem gigantischen Warensortiment, einer hervorragenden Logistik und ausgereiften Kundenbindungsmaßnahmen (Amazon Prime). Allesamt Faktoren, die zu einem seit über zehn Jahren steigenden Aktienkurs von im Mittel 32,4 Prozent p.a. führen. Mehr über amazon.com und die insgesamt 100 langfristig erfolgreichsten Aktien der Welt erfahren Sie in Ihrer aktuellen Aktienbrief-Gratisausgabe!

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