Die 3 größten Börsengänge der Geschichte - und was aus ihnen geworden ist.

Seit dieser Woche ist das wertvollste Unternehmen an der Börse nicht mehr Apple, sondern Aramco. Der saudi-arabische Ölkonzern feierte am Mittwoch ein fulminantes IPO, wobei die Saudi Aramco-Aktie bereits in den ersten zwei Handelstagen jeweils rund zehn Prozent gewann. Gestern knackte der Börsenwert der Ölmagnaten die zwei Billionen Dollar Marke und verwies Apple (Börsenwert: 1,2 Billionen Dollar) als bislang teuerstes, börsennotiertes Unternehmen auf Platz zwei.

Die drei größten IPO’s der Börsenhistorie
Neben dem historisch hohen Marktwert erzielte Saudi Aramco auch beim Emissionsvolumen einen neuen Rekordwert von 29,4 Milliarden Dollar. Spitzenreiter war bisher der chinesische Online-Händler Alibaba, der 2014 Papiere im Volumen von rund 25 Milliarden Dollar veräußerte. Dicht gefolgt vom japanischen Technologiekonzern Softbank, der 2018 ein Emissionsvolumen von 23,5 Milliarden Dollar auf die Waagschale brachte.

Was auf den ersten Blick wie ein fantastisches Börsen-Märchen aus Tausendundeiner Nacht klingt, kennt bei genauerem Hinsehen jedoch auch eine Schattenseite. Denn Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman wollte statt der nun realisierten 1,5 Prozent ganze fünf Prozent von Aramco an die Börse im In- und Ausland bringen und mit dem Erlöse den Umbau des bisher stark vom Öl abhängigen Golfstaates finanzieren.

Im Vorfeld des IPO’s beschloss Saudi Aramco allerdings aufgrund des mangelnden Interesses ausländischer Investoren, die der Ölindustrie aufgrund der Klimawandels-Debatte schwere Zeiten prognostizieren, den Aktienanteil zu reduzieren. Zudem war der IPO nur saudi-arabischen Anlegern an der Börse in Riad vorbehalten.

Größe ist kein Erfolgsgarant
Wie es mit Saudi Aramco an der Börse weitergeht, kann momentan niemand vorhersehen. Doch Beispiele wie Softbank und Alibaba sollten Anleger daran erinnern, dass selbst die größten IPOs Rendite-Chancen, aber keine Rendite-Garanten sind. So verlor die Softbank-Aktie am ersten Handelstag vor rund einem Jahr rund 14 Prozent an Wert, notiert nach einigen Turbulenzen momentan aber bei +20 Prozent. Deutlich positiver - wenn auch nicht nervenschonender - zeigt sich dagegen der Alibaba-Kursverlauf. Der IPO des chinesischen Internet-Konzerns 2014 war ein voller Erfolg, wobei die für 68 Dollar angebotene Aktie bereits am Tag des Börsendebüts 92,70 Dollar kostete. Heute notiert die volatile Alibaba-Aktie nach einem verlustreichen Jahr 2018 wieder bei gut 200 Dollar und rund 112 Prozent über dem Ausgabepreis.

Noch besser - und vor allem stabiler - entwickelte sich aber das momentan zweit-wertvollster Unternehmen der Welt: boerse.de-Aktienbrief-Champion Apple. Der Kult-Konzern ging fast auf den Tag genau vor 39 Jahren an die Börse und war für 22 Dollar pro Anteilsschein zu haben. Wer damals für ein paar Tausend Dollar Aktien gekauft und sie behalten hätte, wäre nach einigen Aktien-Splits heute Millionär.

Der Apple-Börsengang war bereits nach damaligen Maßstäben ein Erfolg, zumal der Aktienkurs bereits am ersten Handelstag von 22 auf 29 Dollar sprang. Doch der IPO hatte vor allem großen, symbolischen Charakter. Zum ersten Mal schaffte ein Garagenunternehmen aus dem Silicon Valley den Sprung an die Wall Street und ebnete damit den Weg für zahlreiche Tech-IPOs.

In den 80er-Jahren konnte niemand vorhersehen, welch bahnbrechende Erfolgsgeschichte Apple dank iPhone, iPhone, MacBook und zahlreichen weiteren, innovativen Produkten schreiben würde. Aber solide Zahlen, immer neue Quartalsrekorde sowie erfolgreiche, neue Produkte und Services lassen Apples Aktienkurs seit Jahrzehnten steigen.

Welche einstigen Börsendebütanten (neben Apple) im Lauf der vergangenen zehn Jahren mit steigenden Kursverläufen und geringen Rücksetzern Börsen-Erfolgsgeschichten geschrieben haben, erfahren Sie in Ihrer aktuellen Aktienbrief-Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

Ihre Miss boerse.de