an der
Börse ist niemand unfehlbar. Auch wenn ich an dieser Stelle oft von den „großen Gewinnern“ schreibe, steckt hinter meiner – mittlerweile erfolgreichen – Anlegerkarriere ebenso eine Reihe schmerzhafter Rückschläge. Gerade diese teuren Fehler schärfen aber den Blick für das Wesentliche: eine langfristig hohe Anlagequalität, wie sie bei Champions-Aktien zu finden ist.
Aber zunächst einen Blick zurück auf drei Episoden, die mich in jungen Jahren viel Geld gekostet haben, aber mir heute unbezahlbare Lektionen liefern. Alles begann mit einem „Geheimtipp“ im Rohstoffhandel, führte über den kollektiven Rausch des Neuen Marktes bis hin zu meinen ersten, respektablen Gewinnen mit
Amazon,
Nike und
Nvidia. Aus all dem haben sich für mich drei klare Botschaften entwickelt, die ich Ihnen gerne mitgeben möchte.
Sojabohnen-Termingeschäfte: Ein „Freundschaftstipp“ mit fast Totalverlust
Ganz am Anfang meiner Börsenlaufbahn ließ ich mich von einem Bekannten dazu überreden, in Sojabohnen-Termingeschäfte einzusteigen. Wohlgemerkt: Ohne das hochriskante Prinzip dahinter wirklich selbst verstanden zu haben. Denn Termingeschäfte – sogenannte Futures – sind Verträge, bei denen Käufer und Verkäufer festlegen, eine bestimmte Ware wie eben Sojabohnen zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Preis zu handeln. Spekulanten können auf Preisänderungen wetten und versuchen, durch kurzfristige Schwankungen Gewinne zu erzielen.
Das war bei mir ganz klar nicht der Fall, und ich verlor nahezu mein gesamtes Investment. Rückblickend war das meine teuerste, aber auch wichtigste Lehre: Niemals in etwas investieren, das man nicht selbst versteht.
Neuer Markt und T-Aktie: Mit der Masse ins Minus
Wenig später kam die große Euphorie rund um den „Neuen Markt“. Start-ups schossen wie Pilze aus dem Boden, und es schien, als könnte man mit jeder Aktie nur gewinnen. Ich ließ mich von der allgemeinen Stimmung anstecken, griff beherzt zu – unter anderem bei der T-Aktie. Mit der Menge zu schwimmen, fühlte sich damals sicher an, doch das böse Erwachen kam schnell in Form von Kurseinbrüchen und entsprechend hohen Verlusten. Diese Episode lehrte mich: Die Masse liegt an der Börse oft falsch, weshalb das eigenständige Denken immer unverzichtbar ist.
Amazon, Nike und Nvidia: Viel zu früh verkauft
Doch es gab auch Momente, in denen mein Gespür richtig war. Ich kaufte Nike, als Sneaker Anfang der 2000er plötzlich bürotauglich wurden. Amazon, als Online-Shopping gerade vom Trend zur Selbstverständlichkeit wurde. Und Nvidia, als der Bitcoin-Hype 2017 die Nachfrage nach Grafikkarten explodieren ließ. Allesamt Volltreffer – und dennoch habe ich alle drei Aktien viel zu früh verkauft, weil ich dachte: „Höher können die Kurse nicht mehr steigen.“ Ein klassischer Denkfehler, der mich heute noch ärgert.
Denn gerade Amazon und Nvidia zeigen, wie falsch ich lag. Beide zählen längst zu den 100 Champions aus dem
boerse.de-Aktienbrief, also zu den Unternehmen mit einer mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Kurshistorie. Amazon glänzt dabei mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von +21%. Nvidia setzt noch einen drauf: Der Champion punktet mit einer Durchschnittsrendite seit 2015 von etwa +69% pro Jahr. Champions wie diese hätte ich also einfach laufen lassen sollen, denn langfristig erfolgreiche Qualitätsunternehmen vermehren das Kapital ihrer Investoren oft über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg.
Viele weitere, spannende Börsenlektionen können Sie übrigens in der kostenlosen Kult-Publikation „
Der Leitfaden für Ihr Vermögen” nachlesen – eine Lektüre, die mir in meinen Anfangsjahren an der Börse viel Lehrgeld erspart hätte.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,
Ihre
Miss boerse.de
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