Innogy trennt sich von Terium. Startet jetzt die Erholungsrallye?

Mittwoch, 20.12.17 14:02
Die Innogy-Aktie reagierte heute überraschend positiv auf die zweite “Hiobsbotschaft” innerhalb einer Woche: nach der Gewinnwarnung von vergangenem Mittwoch, die das Wertpapier um -18 Prozent abstürzen ließ, verlässt nun Vorstandsvorsitzender, Peter Terium, den Konzern. Nach Bekanntwerden von Teriums Abgang schnellte die Innogy-Aktie heute zu Handelsbeginn mit einem Gewinn von knapp drei Prozent auf Erholungskurs. Nett, aber nach den derben Verlusten von -16 Prozent innerhalb der vergangenen sieben Handelstage, ist der heutige Kursgewinn nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Trotzdem macht das Aufatmen der Innogy-Aktie deutlich, dass viele Investoren den “Verlust” von Peter Terium durchaus begrüßen.

Gestern Abend ließ Aufsichtsratschef Werner Brandt verlauten, dass sich die RWE-Tochtergesellschaft “in freundlichem Einvernehmen”, aber dennoch “mit sofortiger Wirkung” von Peter Terium trenne. Auch mit Dankesworten sparte er nicht: "Im Namen aller Aufsichtsratsmitglieder möchte ich Peter Terium für sein erfolgreiches Wirken danken" und weiter “Unter seiner Führung hat die RWE AG, die Muttergesellschaft von Innogy, die richtige Antwort auf die deutsche Energiewende gefunden.”

Innogy sieht rot
Tatsächlich? Dieser Satz wirft Fragen auf, denn sowohl die ernüchternden Bilanzzahlen vergangener Woche, als auch die konzerninterne Sichtweise auf Teriums Strategie, sprechen eine gegenteilige Sprache. Der Niederländer, der bis Anfang 2016 noch in leitenden Positionen bei Innogys Muttergesellschaft RWE tätig war, brachte die Ökostrom-Tochter zwar relativ erfolgreich an die Börse, musste seine Gewinnprognose vergangene Woche allerdings um 100 Millionen Euro nach unten korrigieren.

Aufgrund der anhaltenden Probleme mit dem schwächelnden Gas- und Stromgeschäft in Großbritannien werde das Ebita 2017 bei 4,3 Milliarden Euro liegen statt der bislang angepeilten 4,4 Milliarden Euro, warnte Terium. Auch für 2018 prognostizierte er nichts Gutes: wegen höherer Kosten für Zukunftsprojekte wie die Digitalisierung oder Investitionen in Wachstumsgeschäfte, werde das Unternehmensergebnis mit 2,7 Milliarden Euro noch niedriger ausfallen, als in diesem Jahr. Eine triste Vorhersage, die dem Aufsichtsgremium so gar nicht gefällt. "Der Aufsichtsrat begrüßt grundsätzlich die vom Vorstand verfolgte Unternehmens- und Finanzstrategie, sieht aber die Notwendigkeit eines höheren Stellenwertes der Kostendisziplin und einer fokussierten Wachstums- und Investitionsstrategie", hieß es in der gestrigen Pressemitteilung.

Wechselstrom
Nachdem Peter Terium nun seinen Hut genommen hat, stellt sich natürlich die Frage, wie’s weitergeht. Darauf hat Innogy heute noch keine schlüssige Antwort parat und auch personell herrscht noch Ungewissheit. Übergangsweise soll nun Personalvorstand Uwe Tigges den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. Aufsichtsratschef Werner Brandt, der als vermutlich letzten Geschäftsakt die Trennung von Terium vollzog, hat auch schon die Reißleine in der Hand. Er verlässt das Gremium Anfang kommenden Jahres und zieht in den Aufsichtsrat von Siemens.

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