Investieren in Value Aktien: So finden Sie unterbewertete Aktien!

Freitag, 29.03.19 16:56
 
Unterbewertete Aktien sind die Rohdiamanten im Anlageuniversum: Auf den ersten Blick mögen sogenannt “Growth” oder “Value”-Aktien zwar nicht sonderlich brillant erscheinen, doch mit Geduld und einem Quäntchen Glück können Anleger damit besonders hohe Renditen erzielen. Im Prinzip geht es beim Börsenspiel immer darum, Aktien günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Viele Anleger schwimmen mit dem Strom und kaufen Unternehmensanteile, die aufgrund medialer Präsenz oder einem Kurssprung gerade besonders attraktiv erscheinen. Oft jedoch zu überhöhten Preisen, da eine Nachricht oder Unternehmensentwicklung in der Kursentwicklung bereits “eingepreist” war.

Die Kunst besteht deshalb darin, im Vorhinein abzuwägen, ob eine Aktie momentan aus verschiedenen Gründen unterbewertet oder sogar “abgestraft” ist und deshalb noch viel “Luft nach oben” haben könnte. Solche potenziellen “Rendite-Turbos” zu finden ist eine Kunst, die nur wenige Investoren beherrschen. Darunter Warren Buffett, der einen Großteil seines Reichtums dem Value Investing zu danken hat.

Was ist Value Investing?
Vereinfacht gesagt kaufen Value Investoren beispielsweise “10 Euro für 8 Euro und verkaufen denselben 10 Euro-Schein später wieder für 12 Euro”. Demnach setzten Value Investoren voraus, dass jeder Unternehmensanteil einen angemessenen Kaufpreis hat, der momentan allerdings aufgrund temporärer Krisen nicht erreicht wird. Sie suchen gezielt nach Unternehmen, deren Börsenwert deutlich unter dem Buchwert liegt, schwimmen gegen den Strom und kaufen dann, wenn das Gros der Marktteilnehmer panisch verkauft. Oder wie Value Investor Warren Buffett es einmal formulierte: “Seien Sie ängstlich, wenn die Welt gierig ist und seien Sie gierig, wenn die Welt ängstlich ist”.

Wie findet man unterbewertete Aktien?
Denn während Börsenkurse teils stark schwanken, bleibt der innere Wert eines an sich gesunden Unternehmens meist relativ stabil. Deshalb lautet die Devise beim Value Investing: Hohe Qualität zum günstigen Preis einkaufen. Warren Buffett erläuterte diesen Sachverhalt: „Große Anlagemöglichkeiten ergeben sich immer dann, wenn hervorragende Firmen vorübergehend in schwieriges Fahrwasser geraten und deshalb unterbewertet sind.”

Doch wie findet man die sprichwörtliche “Nadel im Heuhaufen”? Zuallererst, indem man die Spreu vom Weizen trennt. Pennystocks oder insolvenzgefährdete Unternehmen sind vielleicht “billig zu haben”, scheiden aber aufgrund ungenügender Qualitätsmerkmale von vornherein aus. Hervorragend aufgestellte Konzerne mit einem kompetenten Management, solider Finanzstruktur, überdurchschnittlichem, langjährigen Gewinnwachstum und sogenannten Burggraben-Vorteilen https://www.boerse.de/warren-buffett/wissen/burggraben-aktien
kommen dagegen in die engere Auswahl.

Daneben spielen beim Finden unterbewerteter Aktien auch Kennzahlen wie z.B. das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), Gewinnwachstum oder die Dividendenrendite eine wichtige Rolle.

Kurzum: Bei der Auswahl von Value Aktien sollte man sich nicht von Trends, der aktuellen Kursentwicklung oder ausschließlich starken Kursrückgängen leiten lassen, sondern die inneren Werte des Unternehmens im Auge behalten.

Paradebeispiel: Apple
Obwohl er Technologiewerten  - wie er selbst zugab - viel zu lange skeptisch gegenüberstand, investierte Warren Buffett Anfang 2016 in Apple und behielt trotz einiger Kursschwankungen, die so manchen Skeptiker in Panik versetzt hätten, recht: Apple ist heute das weltweit wertvollste Unternehmen und der Milliardär würde sich nach eigenen Angaben den iPhone-Konzern am liebsten komplett einverleiben.

Vielleicht wartet Buffett auch nur auf den richtigen Zeitpunkt, um seine Apple-Anteile nochmal aufzustocken? Gut möglich, denn auf der Hauptversammlung seiner Investmentholding Berkshire Hathaway sagte der Value Investor: "Wir würden sehr gerne sehen, wie Apple an Wert verliert, dann könnten wir mehr Aktien zum Schnäppchenpreis dazukaufen."

Diese Chance hatten Apple-Aktionäre übrigens schon mehrfach: Kaum zu glauben, aber wahr - 1997 kreiste der Pleitegeier über Apple und der heutige Kultkonzern konnte ironischerweise nur durch eine kräftige Finanzspritze von Erzfeind Microsoft gerettet werden.

Seit der Firmengründung gelang Apple ganze viermal ein fulminantes Comeback, das konventionelle Investoren erschreckte, Fans unterbewerteter Aktien aber jubeln ließ: Seit dem historischen Tief 1997 hat das Apple-Papier über 15.000 Prozent zugelegt!

Neben Apple gibt es natürlich auch eine ganze Reihe aktueller, unterbewerteter Aktien, die vom Rohdiamanten zum Brillanten aufsteigen könnten. Mein Kollege Thomas Driendl macht sich im Turnaround-Trader auf der Suche nach den “Überflieger” der kommenden Monate mit einem Gewinnpotenzial von mindestens 100%! Die nächsten beiden Ausgaben des Turnaround-Trader liegt schon zum Test für Sie bereit!

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

Ihre Miss boerse.de

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