Jetzt auf die Gewinner-Aktien von morgen setzen? Warum Zukunftswetten riskant sind

Mittwoch, 02.07.25 11:46

Jeder Börsianer würde wohl gerne die Fähigkeit besitzen, die Zukunft zu kennen. Doch trotz KI und Kartenlegen ist und bleibt es unmöglich, die Entwicklungen an den Märkten oder gar die Performance einzelner Aktien vorherzusagen. Dennoch kursieren in den Medien immer wieder Kauftipps für scheinbare „Gewinner von morgen”. Diese basieren meist auf der Ansicht, dass auf eine deutliche, teils jahrelange Underperformance einer Aktie eine erhebliche Aufholjagd mit entsprechenden Kursgewinnen folgen sollte.

 

Buy the dip? Nur bei Champions-Aktien!

 

Viele Anleger hoffen, dass sich schwache Aktien wieder erholen – ganz nach dem Motto: „Was gefallen ist, muss doch wieder steigen.“ Dieses Denken ist allerdings gefährlich. Denn häufig steckt hinter einer anhaltend negativen Kursentwicklung nicht nur ein vorübergehender Rücksetzer, sondern ein strukturelles Problem im Geschäftsmodell, dem Marktumfeld oder im Management. Das beliebte Mantra „Buy the Dip“ – also Rücksetzer zum Einstieg nutzen – funktioniert deshalb, wenn überhaupt, nur bei Qualitätsaktien. Sprich: den insgesamt 100 Champions aus dem boerse.de-Aktienbrief, die seit mindestens zehn Jahren höhere und konstantere Kursgewinne bei weniger und vergleichsweise geringeren Rücksetzern als 99,9% aller weltweit börsennotierten Aktien verzeichnen. Bei strukturell schwachen Titeln, die als „Gewinner von morgen” angepriesen werden, kann „Buy the Dip“ dagegen oft zu herben Verlusten führen.

 

Bayer und Leifheit im boerse.de-Performance-Check

 

Ein prominentes Beispiel ist der Chemie- und Pharmakonzern Bayer, der Aktionäre momentan mit einem optimistischen Ausblick und laufendem Konzernumbau lockt. Doch aufgrund der Monsanto-Übernahme und der darauf folgenden Klagewelle in den USA kämpft Bayer mit strukturellen Altlasten. Dazu kommt: auch die boerse.de-Performance-Analyse ermittelt für Bayer aufgrund der schlechten Zehn-Jahres-Aktienkursentwicklung von im Mittel -14% p.a., der sehr hohen Verlust-Ratio (4,10) und geringen Gewinn-Konstanz (13%) lediglich ein Rating von D (= Kapitalvernichter).

 

Die traditionsreiche Leifheit AG – bekannt durch Wäscheständer & Co. – kämpft mit einem stagnierenden Wachstum, steigenden Kosten und einer schwachen Markenpositionierung. Die Aktie mag, nachdem sich der Kurs seit 2021 gedrittelt hat, zwar günstig aussehen, ist aber vermutlich kein „Gewinner von morgen”. Denn die boerse.de-Performance-Analyse kommt zu einem eindeutigen Urteil: Die Leifheit-Aktie erhält aufgrund ihrer negativen Zehn-Jahrs-Performance (im Mittel -4% p.a.), der hohen Verlust-Ratio (3,49) und geringen Gewinn-Konstanz (34%) lediglich ein C-Rating (= Verlierer-Aktie).

 

Diese zwei Beispiele verdeutlichen, dass die Hoffnung, vermeintlich günstige Verlierer könnten sich in die Gewinner von morgen verwandeln, oft ein teurer Trugschluss ist. Denn an der Börse gilt: Nicht die am tiefsten gefallenen Aktien haben das größte Potenzial, sondern die, die mit einer dauerhaft hohen Anlagequalität überzeugen. Welche insgesamt 100 Champions-Aktien auch Ihr Vermögen langfristig vermehren können, erfahren Sie in Ihrer kostenlosen boerse.de-Aktienbrief-Gratisausgabe, die Sie hier unverbindlich anfordern können.

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

Ihre

Miss boerse.de



Miss boerse.de gehört zum Team des Aktien-Ausblicks, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Der Aktien-Ausblick informiert von Montag bis Samstag über...


Alle Kolumnen erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern ...

Unsere Mission