Lufthansa: Fliegt der Kranich dank steigender Passagierzahlen aus der Pandemie?

Montag, 14.02.22 12:07

Lufthansa-Aktie: Fliegt der Kranich dank steigender Passagierzahlen aus der Pandemie?

Bei der Lufthansa-Aktie habe ich zugegebenermaßen auch immer mal wieder mit einem Einstieg geliebäugelt. Zum einen, weil die Aktie als klassischer “Corona-Verlierer” möglicherweise Aufwärtspotenzial haben könnte, wenn die Reiselust weltweit wieder erwacht. Zum anderen, weil ich persönlich von der hohen Servicequalität der Kranich-Airline im Vergleich zu manchen Lowcost-Konkurrenten überzeugt bin. Allerdings spricht eine Reihe sehr plausibler Argumente gegen ein spekulatives Lufthansa-Investment:

 

Lufthansa: Kursverlust vs. Reiselust

 

Zuallererst: Die langfristige Kursentwicklung. Obwohl die LH-Aktie in den vergangenen Monaten wieder Licht am Horizont sah, verlor der MDax-Titel im Zehn-Jahres-Mittel 3,6 % p.a. Ein Lufthansa-Investment entpuppte sich somit - mit oder ohne Corona - als Kapitalvernichter.

 

Ein Hoffnungsschimmer für verlustgeplagte Investoren ist jedoch die „aufgestaute Reiselust”, die Menschen rund um den Globus zu Flugbuchungen motivieren könnte. Eine aktuelle Branchenstudie untermauert diesen für die Lufthansa wichtigen Faktor: 48 % der Befragten sind reisewillig und geben an, dass die drei entscheidenden Beweggründe „freie Zeit, das nötige Geld und die Lust auf Reisen“ vorhanden sind. Ein Lufthansa-Vorstandsmitglied sagte, der Konzern sehe derzeit eine „stark steigende Nachfrage nach Urlaubsflügen für Ostern, Pfingsten und auch für den Sommer".

 

Neben der erwarteten Erholung im Passagiergeschäft entwickelt sich auch Lufthansas Cargo-Sparte stark: In Zeiten gestörter Lieferketten, die vor allem Lkw- und Schiffstransporte betraf, erzielte Lufthansa Cargo im dritten Quartal 2021 mit 301 Millionen Euro ein operatives Ergebnis auf Rekordniveau. Konzernweit belief sich das bereinigte Betriebsergebnis auf 17 Millionen Euro nach 1,26 Milliarden Euro Verlust im Vorjahreszeitraum.

 

Lufthansa: Konkurrenzdruck vs. Konsolidierung

 

Die Corona-Pandemie wirkte zudem als Treiber der Konsolidierung in der Luftfahrtbranche. Traditionsreiche Konzerne wie die LH, Air France-KLM oder Delta müssen sich im Preiskampf gegen Billiganbieter behaupten und um Marktanteile bzw. Slots kämpfen. Lufthansa Konzernchef Carsten Spohr sieht sein Unternehmen diesbezüglich gut aufgestellt und liebäugelt aktuell mit dem italienischen Markt. Der mögliche Einstieg bei ITA, der Nachfolgegesellschaft der dauerinsolventen italienischen Alitalia, soll den wichtigen Markt sichern und verhindern, dass Konkurrenten zum Zug kommen.

 

Doch Billigairlines wie Ryanair oder Easyjet sind in Italien bereits in einer starken Position. Zudem haben Lowcost-Carrier dank ihrer niedrigen Kostenbasis, hohen Flexibilität und Tickets zu Dumping-Preisen gute Voraussetzungen, schneller aus der Krise zu fliegen, als Schwergewichte wie die Lufthansa.

 

Klar ist: Die Lufthansa-Aktie ist und bleibt eine spekulative Wette auf die künftige Pandemie- und Branchenentwicklung. Doch es gibt eine spannende Champions-Alternative. Triebwerksfabrikant MTU Aero Engines beliefert rund 200 Airline-Kunden und bringt es - im Gegensatz zur Lufthansa - auf eine ansehnliche Rendite von im Mittel +11,8 % innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Wenn auch Sie alle insgesamt 100 Champions-Aktien kennenlernen möchten, die der Konkurrenz langfristig davonfliegen, dann sichern Sie sich jetzt kostenlos und unverbindlich zwei boerse.de-Aktienbrief-PDFs.

 

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

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