möglicherweise haben auch Sie schon von dem bekannten Spruch „Diversification is the only free lunch“ gehört, der dem Nobelpreisträger und Begründer der Modernen Portfoliotheorie Harry M. Markowitz zugesprochen wird. Damit ist gemeint, dass durch eine geschickte Diversifikation die Risiken in der Wertpapieranlage reduziert werden können, ohne dafür gleichzeitig Einbußen auf der Renditeseite in Kauf nehmen zu müssen. Es dürfte sicherlich jedem Anleger klar sein, dass es unter Risikogesichtspunkten wenig Sinn macht, seine gesamte Kapitalanlage auf eine oder auch einige wenige Aktien aufzubauen. Aber was macht denn nun wirklich eine gut diversifizierte Kapitalanlage aus? Diesen wichtigen Aspekt möchte ich in diesem Editorial gerne näher beleuchten.
ETFs auf MSCI World, S&P 500 & Co.
Folgt man den Aussagen der ETF-Industrie (Anmerkung: ETFs steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Indexfonds), so ist Diversifikation ganz einfach. Wird eine Anlage in einen ETF auf den S&P 500 Index getätigt, so ist man mit einem Investment in 500 US-amerikanischen Aktien investiert. Entscheidet sich ein Anleger heute für einen MSCI World ETF, so umfasst seine Kapitalanlage gar 1510 Titel aus 23 Ländern. Auf den ersten Blick scheint das Thema Diversifikation in der Tat mit einer Wertpapierkennnummer erledigt zu sein. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt aber das Problem dieser Sichtweise klar auf.
MSCI World, S&P 500 & Co. sind kapitalgewichtete Indizes
Unter dem Aspekt Diversifikation muss berücksichtigt werden, dass es sich bei nahezu allen bekannten Indizes um sogenannte kapitalgewichtete Indizes handelt, was zur Folge hat, dass größere Unternehmen auch mit einem höheren Gewicht im Index enthalten sind. So nimmt beispielsweise aktuell die
Apple-Aktie als größte Position im MSCI World ein Gewicht von fast 5% ein und die zweitgrößte Position Microsoft ein Gewicht von fast 4%. Insgesamt beträgt der Anteil der zehn größten Positionen circa 20%.
Konzentrationsmessung mit dem Herfindahl-Hirschmann-Index
Aber lassen Sie uns das Thema nochmal etwas systematischer angehen. Eine einfache Maßzahl zur Konzentrationsmessung ist der sogenannte Herfindahl-Hirschmann-Index, oder kurz: HHI. Auch wenn sich die Bezeichnung dieser Maßzahl etwas hochtrabend anhören mag, so ist die Berechnung doch relativ einfach. Konkret wird der HHI berechnet, indem die Summe über alle quadrierten prozentualen Anteile (
wi) gebildet wird:
HHI=∑wi 2 .
Betrachten wir zur Veranschaulichung ein kleines Beispiel. Wir gehen von drei Anlegern aus, die in vier verschiedene Aktien investieren können. Die Ausgangssituation ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Während Anleger 1 sein gesamtes Kapital ausschließlich in die Aktie 1 investiert, teilt Anleger 2 sein Investment auf alle vier Aktien auf, wobei mit 70% Aktie 1 bedacht wird und mit jeweils 10% die Aktien 2, 3, und 4. Anleger 3 hingegen legt seine Anlagesumme gleichgewichtet in alle vier Titel an, woraus dann jeweils ein Anteil von 25% resultiert. Rein intuitiv betrachtet scheint der Anleger 3 mit seiner Gleichgewichtung am besten diversifiziert zu sein. Aber lassen Sie uns systematisch vorgehen und den Herfindahl-Hirschmann-Index für die drei Anleger berechnen.
Mit Hilfe der vorangehend gezeigten Formel lassen sich nun einfach die HHI-Werte für die drei Anleger ermitteln. Am einfachsten ist dies für Anleger 1 möglich, bei dem die Berechnung wie folgt aussieht:
HHI=100
2=10.000. Für Anleger 2 berechnet sich der Index mit
HHI=70
2+10
2+10
2+10
2=5200 und für Anleger 3 mit
HHI=25
2+25
2+25
2+25
2+25
2=2500.
Wie Sie sehen, nimmt der HHI beim Anleger 3 den geringsten Wert an und beim Anleger 1 den höchsten. Je besser diversifiziert also ein Anleger ist, desto geringer ist der HHI.
Der Herfindahl-Hirschmann-Index beim S&P 500
Aber lassen Sie uns nun ein reales Investmentbeispiel betrachten. Da mir die Gewichtungen des MSCI World nicht vorliegen, habe ich den S&P 500 Index zur Analyse herangezogen. Analog zum MSCI World Index stellen auch beim S&P 500 Index die Aktien von Apple, Microsoft und Amazon die größten Positionen dar, wobei diese Werte folgende Gewichte im S&P 500 Index einnehmen: Apple 7,28%, Microsoft 6,75% und Amazon 3,29%. Unter Berücksichtigung dieser drei Titel sowie aller weiteren im S&P 500 enthaltenen Aktien berechnet sich der Herfindahl-Hirschmann-Index wie folgt:
HHI=7,28
2+6,75
2+3,29
2+...+0,01
2=166,38.
Um diesen Wert beurteilen zu können, vergleichen wir ihn mit einer Anlage bestehend aus 100 Aktien, bei der jeder Wert den gleichen Anteil (also genau ein Prozent) aufweist. Bei einer solchen Anlage berechnet sich der HHI wie folgt:
HHI=1
2+1
2+1
2+...+1
2=100. Es wird also genau einhundertmal die Zahl eins addiert.
Obwohl die zweite Anlage nur 100 Werte umfasst und keine 500, so ist sie gemessen am Herfindahl-Hirschmann-Index doch besser diversifiziert als der 500 Titel umfassende S&P500.
myChampions100: Gleichgewichtet in 100 Qualitätsaktien investieren
Eine Anlage, deren Diversifikation unter anderem auch auf dieser Erkenntnis basiert, ist myChampions100. Hierbei wird im Rahmen eines Einzelkontos, das auf den Namen des Anlegers läuft, weitgehend gleichgewichtet in die jeweils 100 aktuellen Champions-Werte investiert. „Weitgehend gleichgewichtet“ bedeutet dabei, dass sich die ursprüngliche Gleichgewichtung der 100 Werte aufgrund ihrer unterschiedlichen Kursentwicklung im Jahresverlauf geringfügig verändert, wobei die Gleichgewichtung zu Jahresbeginn jeweils wieder hergestellt wird.
Da die 100 Champions-Aktien auch aus unterschiedlichen Ländern und Branchen stammen, werden auch die beiden Aspekte Länder- und Branchendiversifikation entsprechend berücksichtigt.
Kostenloses White Paper zum Thema „Quality-Investing mit Champions-Aktien“ steht zum Download bereit
Wie sich aus dem Namen myChampions100 bereits erkennen lässt, wird bei dieser Einzelkontenverwaltung ausschließlich in Champions-Aktien, also in die laut boerse.de-Performance-Analyse langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt, investiert. Um diesen ältesten Ansatz des regelgebundenen Quality-Investings für alle Interessierten, Abonnenten und Anleger transparent zu veranschaulichen, habe ich gemeinsam mit meinen beiden Kollegen Thomas Müller und Jochen Appeltauer ein populärwissenschaftlich verfasstes White Paper mit dem Titel „
Langfristig erfolgreich mit Champions-Aktien: Quality-Investing seit 2002“ erstellt, das Sie kostenlos und völlig unverbindlich
hier herunterladen können.
„Wir investieren am 19. Oktober eine Million Euro!“
Aufgrund der Fokussierung auf ausschließlich Qualitätsaktien und der breiten Diversifikation auf Länder-, Branchen- und Titelebene, stellt aus meiner Sicht die digitale Einzelkontenverwaltung
myChampions100 ein ideales Basisinvestment dar. Und dass nicht nur ich das so sehe, zeigt die aktuelle Aktion der boerse.de Vermögensverwaltung „
Wir investieren am 19. Oktober eine Million Euro!“.
Kurz zum Hintergrund: Wie Sie wahrscheinlich wissen, muss eine Vermögensverwaltung aufgrund aufsichtsrechtlicher Vorschriften und auch zum Schutze der Anleger ein entsprechendes Eigenkapital vorhalten. Und dies trifft natürlich auch für die boerse.de Vermögensverwaltung zu. Dass hier dann eine Million Euro in myChampions100 investiert wird, zeigt das große Vertrauen in die eigenen Produkte. Gemeinsam mit dem Anleger in einem Boot sitzen – das ist was zählt! Und was es nun konkret mit dem 19. Oktober auf sich hat, das können Sie auf dieser
Internetseite nachlesen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihren, hoffentlich breit und intelligent diversifizierten Investments, denn Sie wissen: Es gibt nur einen „free lunch“, und das ist die Diversifikation!
Auf bald,
Ihr Hubert Dichtl
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