Microsoft und Activision Blizzard: Der Milliarden-Übernahme-Poker geht in die finale Runde

Donnerstag, 25.05.23 16:42
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

es soll der größte Zukauf der Firmengeschichte werden: 69 Milliarden Dollar will Microsoft für die Übernahme des US-Game-Entwicklers Activision Blizzard auf den Tisch legen. Damit möchte sich Microsoft bekannte Spiele-Hits ins Haus holen und seine Marktmacht auf dem Gaming-Markt ausbauen. Doch genau deshalb prüfen Wettbewerbsbehörden rund um den Globus die geplante Übernahme – bislang mit durchaus vielversprechenden Resultaten.

Wird Microsoft zu mächtig?



Activision Blizzard ist für den Technologie-Champion Microsoft ein sehr attraktives Übernahmeziel, weil der weltweit führende Entwickler, Publisher und Vertreiber von Games Blockbuster-Titel wie „Call of Duty”, „Diabolo” oder das Handyspiel „Candy Crush” im Portfolio hat. Allesamt bekannte Marken, die teils seit zehn, zwanzig Jahren hervorragende Ergebnisse „einspielen” und mittlerweile auch über Abo- und In-Game-Erlöse viel Geld verdienen.

Die Kartellbehörden möchten jedoch verhindern, dass diese beliebten Games nur noch auf Microsofts eigener Konsole Xbox oder in der Xbox Cloud spielbar sind. Deshalb musste der Top-Champion bereits im Vorfeld einige Zugeständnisse machen. Microsoft sicherte beispielsweise Sony zu, die Titel weiterhin für die Playstation zu portieren. Ähnliches gilt für den Konsolenhersteller Nintendo: Für die kommenden zehn Jahre kann „Call of Duty” auf den Plattformen des japanischen Konzerns gespielt werden. Dazu kommt ein Vertrag mit dem Champion Nvidia, durch den Xbox-Games von Microsoft per Spielestreaming auf Geforce Now verfügbar gemacht werden sollen.

Vermutlich wird es weitere Auflagen der Kartellbehörden geben – wie zum Beispiel verbindliche Lizenzverträge mit Wettbewerbern. Doch aktuell steht die Übernahme-Ampel in den meisten Ländern auf „grün”.

US-Kartellbehörde muss noch zustimmen



Abgesehen von der britische Kontrollbehörde CMA, die den Deal im April 2023 abgelehnt hat, stufen die meisten anderen Kartellwächter die drohende Gefahr einer Monopolstellung von Microsoft im Gaming-Bereich als nicht ganz so hoch ein. Mitte Mai stimmte beispielsweise die wichtige Europäischen Kommission zu. Allerdings unter der Bedingung, dass alle aktuellen und künftigen PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard ohne extra Lizenzkosten auch bei der Cloud-Gaming-Konkurrenz spielbar sein können müssen.

Nach der Zustimmung der EU haben auch Japan und China die Übernahme des Spielepublishers durch Microsoft gebilligt. Jetzt fehlt noch das „Go” der wichtigen US-Kartellwächter. Der Ausgang dieser wahrscheinlich im August startenden Verhandlung dürfte spielentscheidend sein, da die USA einer der wichtigsten und lukrativsten Märkte für Microsoft und Activision sind.

Doch sogar ohne Activision Blizzard ist der Top-Champion in vielen Segmenten (Hardware, Software, Cloud …) sehr gut aufgestellt. Dies spiegelt sich in der herausragenden, langfristigen Anlagequalität der Microsoft-Aktie wider, die in allen drei boerse.de-Fonds enthalten ist: Im Zehn-Jahres-Mittel erzielte der Top-Champion eine Performance von +26,4% p.a.

Auf gute Investments!

Ihr
Markus Schmidhuber
Content-Manager

PS: Mit welchen Stückzahlen die boerse.de-Fonds bei Microsoft investiert sind, erfahren Sie in den Investorenbereichen auf boerse.de, in denen Anleger dem Fondsmanagement quasi direkt über die Schulter schauen können.



Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...

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