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Dax-Unternehmen werden in diesem Jahr eine Rekordsumme ausschütten. Dabei zeichnen allein die Autohersteller BMW, Mercedes und VW für etwa ein Viertel der gesamten Dividendensumme aller Firmen im deutschen Leitindex verantwortlich. Insbesondere Einkommensinvestoren könnte dies zu einem Investment in die vorgenannten Titel verlocken, zumal die jeweiligen
Dividendenrenditen im hohen oder mittleren einstelligen Bereich liegen. Immerhin handelt es sich dabei um sehr bekannte Namen, deren Premiumprodukte für hohe Qualität stehen.
Das ist jedoch ein Trugschluss. Eine hohe Dividendenrendite, verbunden mit einem bekannten Namen, ist nicht automatisch ein Indikator für langfristige Anlagequalität.
Auch Warren Buffett hält wenig von einem Investment in die Automobilbranche. Die Themen Transport und Mobilität können jedoch – bei einem weiteren Blickfeld – aus Investorensicht dennoch durchaus spannend sein, gerade auch für Anleger, für die regelmäßige Ausschüttungen wichtig sind.
Sixt – Mobilitätsbranche neu gedacht
Sixt hat sich vom traditionellen Autovermieter erfolgreich zu einem umfassenden Fortbewegungsdienstleister entwickelt. Dank einer einzigen App können Kunden des deutschen Unternehmens alle Dienste bequem buchen. Mit einem umfassenden Angebot und dem hohen Maß an Digitalisierung hat der Mobilitäts-Champion derzeit eine einzigartige Positionierung innerhalb der Branche. Das Ziel ist es, dass Kunden jederzeit und spontan immer dann auf die Sixt-App zugreifen, wenn sie ein Fortbewegungsmittel benötigen. Das schließt neben Fahrzeugen der Marke BMW, Mercedes oder VW auch die in Großstädten beliebten Elektroroller ein. In der vergangenen Dekade führte das Geschäftsmodell zu einem Kurszuwachs von durchschnittlich 11% p.a.
An der
Dividende lässt sich ablesen, dass es sich bei Sixt jedoch um ein konjunktursensibles Geschäft handelt. Das Unternehmen zahlt seit 33 Jahren
Dividende, auch wenn es während der Corona-Pandemie nur für die Vorzüge fünf Cent je Anteilsschein gab. Momentan liegt das Verhältnis von Gewinnbeteiligung zu Kurs bei attraktiven 6,1%. Neben kompletten Fahrzeugen lässt sich aber auch mit Automobilkomponenten gut verdienen, wie das nächste Beispiel zeigt:
Broadcom – wenn das Auto zum Computer wird
Mobilfunktechnik, Bordrechner, Software – Autos werden zunehmend digitaler und komplexer. Als Fahranfängerin konnte ich bei meinem ersten Vehikel bei Reparaturbedarf teilweise sogar noch selbst Hand anlegen. Heute ist Laien diese Option verwehrt, und das Auto ist zum Smartphone auf Rädern mutiert. Als einer der führenden Anbieter von Halbleitertechnologie entwickelt
Broadcom hier Komponenten, die für moderne Transporttechnologien unerlässlich sind. Der kalifornische Tech-Champion verfügt über eine umfangreiche Patentbibliothek, und seine Produkte sind tief in eine Vielzahl von Verbraucher- und Industrieprodukten integriert, auch außerhalb der Automobilbranche.
Das Geschäft brummt und ist lukrativ. In den vergangenen zehn Jahren konnten sich daher Aktionäre über Kurszuwächse von durchschnittlich 34% p.a. freuen. Ein klassischer Wachstumswert also, der aber auch etwas für Einkommensinvestoren zu bieten hat. Seit zwölf Jahren beteiligt das Unternehmen seine Aktionäre durchgehend am Gewinn. Die Ausschüttungen wurden kontinuierlich gesteigert, im Schnitt um 35% p.a. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 1,7%. Die Chancen stehen gut, dass das Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleibt. Broadcom wird voraussichtlich bei vernetzten und autonom fahrenden Fahrzeugen eine entscheidende Rolle spielen und die Zukunft des Transportwesens mitgestalten. In eine ähnliche Kerbe schlägt ein weiterer Halbleitergigant:
Texas Instruments – top im Bereich Fahrassistenz
Der breiten Masse bekannt ist
Texas Instruments wohl für seine Taschenrechner, diese machen jedoch mittlerweile nur noch einen sehr geringen Teil des Umsatzes aus. Zwei Fünftel des Erlöses wird mit Chips für Industrieanwendungen erwirtschaftet. Ein Viertel des Umsatzes entfällt aber mittlerweile auch auf den Automobilbereich. Der Halbleiter-Champion liefert Komponenten für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme bis hin zu Technologien für das Management von Elektrofahrzeugen und Infotainment-Anwendungen. Kurz: für die Zukunft im Bereich Mobilität. Daher sollte es nicht überbewertet werden, dass das Unternehmen im ersten Quartal 2024 weniger Erlös und Gewinn erwirtschaftet hat als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Texas Instruments ist meiner Ansicht nach langfristig gut aufgestellt.
In der vergangenen Dekade münzte sich das profitable Geschäftsmodell von Texas Instruments in Kurszuwächse von durchschnittlich 15% per annum um. Hinzu kommt eine attraktive Dividendenpolitik. Eine Gewinnbeteiligung erhalten Aktionäre des Tech-Urgesteins bereits seit dem Jahr 1962, seit 2004 wurde die Dividende kontinuierlich gesteigert. Aktuell beläuft sich die Dividendenrendite auf solide 3,2%.
Apropos „Fahrerassistenz“: Für Anleger, die auf Autopilot von Unternehmensausschüttungen profitieren möchten, steht der
boerse.de-Dividendenfonds bereit. Dieser Fonds investiert sowohl in ausgewählte Dividenden-Champions (unter anderem derzeit auch in Sixt, Broadcom und Texas Instruments) als auch in Aktien von der Champions-Watchlist. In der ausschüttenden Tranche wird eine Auszahlung von 1% pro Quartal angestrebt, aktuell erhalten Anleger zum 30. April 1,05 Euro je Anteil.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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