vergangene Woche hatte ich Ihnen von meiner ostdeutschen Herkunft berichtet und dem Bedürfnis, nach der Wiedervereinigung so viel wie möglich über die Marktwirtschaft zu lernen. Im Nachgang ist mir eingefallen, dass es in meiner Familie durchaus eine Tradition von Kapitaleinkünften gibt: Mein Uropa baute ein Mietshaus, das immer noch in Familienbesitz ist. In meiner Kindheit erlebte ich noch, wie unsere Hausbewohner meinen Eltern die Miete persönlich vorbeibrachten. Ein bisschen Einblick in das Phänomen, Geld durch Kapitaleinsatz zu erwirtschaften, hatte ich also doch. Wobei das natürlich finanziell ein Verlustgeschäft war und mit viel persönlichem Einsatz verbunden.
Vielleicht finde ich die Vorstellung von Einkommen, das tatsächlich passiv erwirtschaftet wird, deshalb so charmant, denn „Betongold“ ist nach wie vor mit etlichem Aufwand verknüpft. Als Vermieter müssen Sie sich um Instandhaltungen kümmern, im Winter sollten Sie die Gehwege von Schnee freihalten, und mit Pech haben Sie Mieter, die auf Krawall aus sind. Sie können als Immobilienbesitzer für alle Probleme und Aufgaben Dienstleister in Anspruch nehmen (und dafür bezahlen). Deshalb finde ich: Wie herrlich pflegeleicht sind im Vergleich dazu
Dividendenaktien!
Natürlich muss das eingesetzte Kapital erst einmal erarbeitet werden. Aber dann können die in Dividendenwerte angelegten Gelder nahezu auf Autopilot Früchte tragen, die über die Zeit immer mehr werden. Voraussetzung dabei ist, ausschließlich auf Unternehmen zu setzen, die zuverlässig und in zunehmendem Maße Gewinne ausschütten können.
Dividendenhistorie – Aristokraten und Könige weit vorn
Die Dividendenhistorie kann dabei erste wertvolle Informationen darüber liefern, wie es um das Geschäftsmodell bestellt ist und ob tatsächlich langfristig Werte geschaffen werden. In wirtschaftlichen Boomzeiten ist es leicht, Gewinne zu erwirtschaften und entsprechende Ausschüttungen vorzunehmen. Der wahre Stresstest erfolgt jedoch, wenn das Fahrwasser schwieriger wird. Firmen, die auch in Rezessionen
Dividenden ausschütten und sogar steigern können, verfügen meist über nachhaltige, wenig konjunktursensible Geschäftsmodelle.
Unternehmen, die seit mehr als 25 Jahren ihre Ausschüttungen kontinuierlich steigern, gelten als
Dividendenaristokraten, wer dies über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahrhundert schafft, steigt zum Dividendenkönig auf. Dazu gehört der Konzern
S&P Global, der gerade neu in den Kreis der TM 15 genannten Champions-Favoriten von Thomas Müller aufgenommen wurde. Der Finanzdienstleister (bzw. die Vorgängergesellschaften) schüttet bereits seit 1937 Gewinne aus, seit 1972 werden diese Zahlungen an die Aktionäre kontinuierlich erhöht. Weitere Beispiele aus dem boerse.de-Dividendenfonds sind
Illinois Tool Works (steigert seit 1964 die Dividende) oder
Abbott (Steigerung seit 1973).
Sich ausschließlich auf die Dividendenhistorie zu verlassen, ist jedoch keine gute Idee. Es gibt Firmen, die an der Ausschüttungspolitik auch dann festhalten, wenn es schon längst an die Substanz geht. Der Klebstoff-Konzern 3M zählte zum Beispiel bis vor Kurzem noch zum Kreis der Dividendenkönige. Trotz Milliardenverlusten wurden die Ausschüttungen weiter erhöht, bis in diesem Jahr dann eine Kürzung erfolgte. Deshalb: Viel wichtiger, ob ein Unternehmen die Dividende tatsächlich steigert, ist die innewohnende Fähigkeit, dies nachhaltig tun zu können.
Oberstes Gebot – die Qualität muss stimmen
Oberstes Gebot beim Investieren in ausschüttende Unternehmen ist es, ausschließlich auf Unternehmen von hoher Qualität zu setzen. Da sich die fundamentale Klasse eines Geschäfts langfristig stets in der Börsenbewertung niederschlägt, identifizieren wir Top-Investments mithilfe der boerse.de-Performance-Analyse. Der Marktplatz für Unternehmensanteile mag kurzfristig irrationalen Schwankungen unterworfen sein, über größere Zeiträume hinweg zeigen Kursverläufe jedoch erbarmungslos, wie es um das Geschäft der jeweiligen Firma bestellt ist. Getreu dem Motto von Aschenputtel kommen nur die Guten ins Töpfchen bzw. erhalten den Champion-Status. Firmen wie 3M werden rigoros aussortiert.
Natürlich ist dies eine retrospektive Betrachtung. Es bräuchte eine Glaskugel, um genau vorherzusagen, ob eine Aktie, die innerhalb der vergangenen Dekade gut gelaufen ist, auch sicher zu den Gewinnertiteln der Zukunft gehören wird. Solche Gewissheiten gibt es an der
Börse nicht, wohl aber Wahrscheinlichkeiten, dass bereits bewiesene Stärke im Zusammenhang mit zukünftigen Erfolgen steht. Denken Sie an eine Fußball-Wette: Vermutlich würden Sie beim Meister-Tipp grundsätzlich lieber auf einen Verein setzen, der in der Vergangenheit regelmäßig Meister war, als auf einen Abstiegskandidaten. Die Treffsicherheit verbessert sich noch einmal enorm, wenn Sie mehrere Top-Mannschaften auswählen. Deshalb mein Rat:
Nicht alle Eier in einen Korb – diversifizieren Sie
Legen Sie auch bei Dividendenwerten nie alle Eier in einen Korb und streuen sie über verschiedene Branchen und geografische Regionen hinweg. Das ist bei Aktien viel leichter getan als bei Immobilien, denn es braucht dazu viel weniger Kapital. Fokussieren Sie sich dabei ausschließlich auf Dividenden-Champions, bei der Auswahl helfen wir Ihnen im
boerse.de-Aktienbrief sehr gerne. Neben der Einzelanlage in Aktien eignen sich alternativ auch Fonds wie der boerse.de-Dividendenfonds. Bei einem Investment profitieren Sie damit sofort von einem diversifizierten Portfolio:
60% des Anlagevolumens werden in 30 ausschüttende Champions angelegt, die verbleibenden 40% sind in Aktien aus der Champions-Watchlist investiert. Alle Titel eint, dass die Dividendenpolitik überzeugt. Den
boerse.de-Dividendenfonds gibt es in zwei Varianten: Einerseits thesaurierend — für diejenigen unter Ihnen, deren Fokus 100% auf Kapitalbildung liegt. Und andererseits ausschüttend, um sofort passives Einkommen zu erhalten, derzeit werden pro Quartal 1% ausgeschüttet. Weitere Details finden Sie im
White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds: Konzeption und Funktionsweise“, das Sie hier kostenlos anfordern können.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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