Sehr geehrte Privatanleger, 
 In den letzten Jahren ist die schweizerische UBS zu einer der Erfolgsstories in der Bankwelt geworden. Seit dem Tief von 35 € im Jahr 2003 hat sich der Kurs der 
UBS-Aktie fast verdoppelt und steht heute bei 67 €. Mit 87,5 Mrd. $ Marktkapitalisierung ist die UBS heute die am höchsten bewertete Bank in Kontinentaleuropa. Dennoch liegt das KGV nur bei gut 10, denn der Vorsteuergewinn der UBS wird 2005 wohl 9 Mrd. $ erreichen. Die Eigenkapitalrendite beträgt hervorragende 25%. Die Erfolgsstory könnte durchaus weitergehen. 
 Seitdem die heutige UBS 1997 aus einer Fusion zwischen UBS und SBC (Swiss Banking Corporation) entstand, hat sich das Unternehmen konsequent auf die 
Vermögensverwaltung für Privatpersonen konzentriert, ein Geschäftsbereich, der gerade um die Jahrtausendwende vielen Banken weniger attraktiv als das glamouröse Investment-Banking erschien. 
 Mit ihrer Strategie lag die UBS goldrichtig. Der Bedarf an professioneller Vermögensberatung steigt. Immer mehr große Vermögen wechseln weltweit die Hände oder werden neu erschaffen. In China werden derzeit die meisten Millionäre geschaffen. Mittlerweile gibt es dort schon 200.000 Haushalte mit Depotvolumina über 1 Mio. €. Weltweit betreut die UBS über 2 Billionen $ an Privatvermögen und ist damit der größte Vermögensverwalter. 
 Geschickt baut man auf die Tradition und den Namen der Schweizer Banken in der 
Vermögensverwaltung, aber das Vorgehen ist ein ganz anderes als bei den traditionellen Schweizer Privatbanken. Bei der Vermögensberatung setzt die UBS auf eine Vereinheitlichung der Kundenerfahrung (bzw. des Dienstleistungsprodukts) in allen Märkten, in denen sie tätig ist. Damit folgt die UBS dem Prinzip von McDonalds oder anderen globalen Dienstleistern. Auch in einem komplexen und persönlichen Geschäft wie der Vermögensverwaltung ist dies zunächst einmal auf jeden Fall der richtige Weg, denn er führt zu einer Professionalisierung des Geschäfts. 
 Ab 500.000 € können Sie Geld bei der Vermögensverwaltung der UBS betreuen lassen. Kunden werden einem sehr langen Interview unterzogen, in welchem die Risikoneigung, die finanziellen Bedürfnisse und die Finanzplanung des Kunden unter die Lupe genommen werden. Dabei spielen auch psychologische Aspekte eine Rolle. Außerdem wird geprüft, ob es sich um illegales Geld handelt. Ein Kunde der zum Beispiel gerade eine Staatskasse geplündert hat, würde zurückgewiesen, denn die UBS könnte sich als global operierendes Institut nicht leisten, einen solchen Kunden anzunehmen. 
 Ein Mitarbeiter der angesehenen Zeitschrift Business Week unterzog sich – nicht anonym – diesem Test. Er wollte fiktive 15 Millionen Dollar anlegen, war 55 Jahre als und hatte einen Zeithorizont von 10 Jahren. Das Resultat: der Kunde bekam am Ende die Wahl zwischen zwei Portfolios: das Absolute Return Defensive Portfolio sollte im Durchschnitt 2% mehr als der Geldmarktsatz bringen (also derzeit ca. 4%). Das Portfolio bestand aus 27 Fonds mit 23% in Hedge Fonds, 22% in Anleihenfonds und 10% in Geldmarktfonds und 30% in einem Aktiendachfonds, der wiederum in 25 Aktienfonds investiert. In der angeboten Alternative wurde der Aktiendachfonds mit 50% gewichtet. Einzeltitel: Fehlanzeige! Selbst mit 15 Millionen Dollar bekommen Sie keine individuelle Beratung, sondern werden mit Standardprodukten abgespeist. 
 Kein Wunder: wirklich individuelle Beratung setzt nehmen dem Gefühl für die Kunden auch ein Verständnis der Aktienmärkte voraus. Und das haben selbst bei einer Bank wie der UBS zumeist nur die Spezialisten in den Zentralabteilungen. Zudem kann die Bank neben den 1-1,3% Verwaltungsgebühren an den Gebühren für die einzelnen Produkte kräftig mitverdienen. Zwar bietet UBS auch viele Produkte anderer Banken an, um ihrer Unabhängigkeit Rehcnung zu tragen. Aber das Investment-Banking konstruiert auch viele „strukturierte Produkte“ für Privatanleger – und die waren in den letzten Jahren eine Goldgrube für die UBS wie auch für andere Anbieter solcher Produkte. 
 Als aufgeklärter Anleger können und sollten Sie auf dieser Art der Vermögensberatung finanzieren. Sie wissen, dass die Aktienmärkte schwanken, und dass Sie unter Umständen bei einem allgemeinen Börseneinbruch eine zwischenzeitliche Halbierung Ihres Depots psychologisch verkraften müssen, bevor Sie wieder Rendite erzielen. Bei einem Zeithorizont von 10 Jahren ist dieses Risiko aber schon sehr begrenzt. 
 Wenn Sie in Top-Aktien investieren, sollten Sie zumindest 8-12% (das ist die langfristige Rendite der Aktienmärkte) realisieren. Wenn Sie sich bei der Aktienauswahl etwas geschickter anstellen, sollten auch mehr als 12% drin sein. Die Stabilität im Depot kann ein entsprechender Anteil an Anleihen oder Termingeldern schaffen, der Ihnen über magere Jahre hinweghilft, so dass Sie Ihr Aktiendepot nicht anrühren müssen. 
 Mein Fazit: denken Sie über die Aktie der UBS (oder auch von MLP oder AWD) nach, das könnte durchaus gut für Ihr Depot sein. Aber verwalten Sie Ihr Vermögen selber! Der Aktienbrief von boerse.de ist hierbei eine hervorragende Hilfe. So sollten Sie in der Lage sein, langfristig die Rendite des Aktienmarktes zu schlagen. 
 Auf gute Investments, 
 Ihr 
 Prof. Dr. Max Otte  
www.privatinvestor.de