Was ist der MSCI World Index?

Der MSCI World Index gilt als einer der weltweit meistbeachteten Aktienindizes. Die Berechnung erfolgt durch den amerikanischen Finanzdienstleister MSCI Inc., der früher Morgan Stanley Capital International hieß. Die Börseneinführung des MSCI World war am 31. März 1986, wobei der Index historisch per 31. Dezember 1969 auf einen Startkurs von 100 Punkten normiert wurde.

MSCI World Chart
Chart vom 28.03.2024 (Schlusskurs)

Welche Aktien sind im MSCI World Index enthalten?

Im Gegensatz zu Dax und Dow Jones, die als Leitindizes für ihre jeweiligen Heimatländer konstruiert wurden, handelt es sich beim MSCI World um einen globalen Aktienindex. Im MSCI World Index sind rund 1600 Aktien aus 23 Industrieländern enthalten. Neben den USA und Deutschland handelt es sich dabei um Australien, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Singapur und Spanien.

Die Auswahl der im MSCI World enthaltenen Aktien erfolgt dabei durch das MSCI Equity Index Committee (EIC) auf Basis der Free-Float-Marktkapitalisierung. Diese lässt sich berechnen, indem die Zahl der frei handelbaren Aktien – also ohne die Anteile von Großaktionären – mit dem Kurs multipliziert wird. Dabei deckt der MSCI World Index rund 85 Prozent der Streubesitz-Marktkapitalisierung in jedem der 23 berücksichtigten Länder ab.

Welche Varianten vom MSCI World Index gibt es?

Wenn über den MSCI World geschrieben wird, ist damit in der Regel die auf Dollar-Basis berechnete Kursindex-Variante gemeint. Daneben gibt es den MSCI World aber auch als Performance-Index, also inklusive Dividenden, sowie als sogenannte Net-Return-Variante, bei der neben den Kursveränderungen nur die Nettodividenden nach Berücksichtigung der jeweiligen Quellensteuer berücksichtigt werden. Doch damit nicht genug, denn diese drei Varianten des MSCI World Index werden darüber hinaus auch in weiteren Währungen wie bspw. Euro oder Britischem Pfund berechnet.

Was sind die Vorteile des MSCI World Index?

Für viele international investierende Aktienfonds dient der MSCI World Index als sogenannte Benchmark. Dabei handelt es sich um einen Vergleichsmaßstab, mit der Anleger sehen können, ob sich die jeweiligen Fonds besser oder schlechter entwickeln als der weltweite Aktienmarkt.

Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen investieren immer mehr Anleger in sogenannte ETFs auf den MSCI World. Solche Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Fonds, die den zugrungeliegenden Index abbilden. ETF-Sparpläne sind meist schon ab 25 Euro möglich und bieten Anlegern somit die Möglichkeit, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern selbst kleine Beträge diversifiziert – also breit gestreut – zu investieren. Allerdings ist die Streuung beim MSCI World Index gar nicht so breit, wie viele Anleger vermuten. Denn:

Was sind die Nachteile des MSCI World Index?

Wie bei vielen anderen Indizes (z.B. Dax, Euro Stoxx, S&P 500) entscheidet die Höhe der Marktkapitalisierung beim MSCI World nicht nur über die Indexzugehörigkeit, sondern auch über das Indexgewicht, das eine Aktie erhält. Dabei werden die größten Unternehmen auch am höchsten gewichtet. Als Folge davon machen allein die zehn größten der rund 1600 Indexmitglieder annähernd ein Fünftel (!) des gesamten MSCI World Index aus. Und ein ganz ähnliches Bild bietet sich auch beim Blick auf die vermeintlich breite Länderstreuung. Konkret:

Über zwei Drittel entfallen im MSCI World Index auf US-Aktien von der Wall Street. Hinter den Vereinigten Staaten klafft dann eine riesige Lücke zu den „nächstwichtigsten“ Ländern Japan und Großbritannien, die gerade einmal auf rund 7% bzw. 4% kommen – und deutsche Aktien haben im MSCI World Index sogar lediglich einen Mini-Anteil von weniger als 3%. Daher:

Auch wenn die Anzahl von rund 1600 Werten aus 23 entwickelten Ländern eine sehr breite internationale Streuung vermuten lassen, handelt es sich beim MSCI World im Grund um einen Index, der von den großen US-Konzernen dominiert wird und in dem Aktien aus anderen Ländern nur eine unbedeutende Nebenrolle spielen. Dazu kommt:

Größe ist auch beim MSCI World Index kein Qualitätskriterium

Aus der Größe, sprich Höhe der Marktkapitalisierung eines Unternehmens lassen sich keine Rückschlüsse auf dessen langfristige Anlagequalität ziehen. Tatsächlich sind unter den großen Konzernen immer auch Aktien zu finden, die seit Jahren nur auf der Stelle treten (Depotbremser) oder Anlegern sogar Jahr für Jahr Verluste bescheren (Kapitalvernichter). Für den MSCI World Index ergibt sich daraus ein nicht zu vernachlässigendes Drawdown-Risiko. Denn:

Im Zuge der Dotcom-Krise brach der MSCI World ab September 2000 um 56% ein, und bevor dieser Verlust wieder aufgeholt werden konnte kam es dann durch die Finanzkrise zu einem weiteren Einbruch. Per Ende 2009 betrug der maximale Kursrückschlag dadurch in der Spitze 62%, wobei dieser Einbruch erst im Februar 2015 wieder aufgeholt werden konnte. Damit dauerte die schlimmste Verlustphase des MSCI World Index tatsächlich mehr als 14 Jahre! Ein wirklich diversifiziertes, risikoreduziertes Basisinvestment sieht wahrlich anders aus. Daher:

Den Unterschied zwischen langfristig guten und schlechten Investments zeigt die Performance-Analyse. Mit deren Hilfe lassen sich aus allen weltweit börsennotierten Aktien Qualitätswerte herausfiltern, die sich schon seit mindestens zehn Jahren durch vergleichsweise konstant steigende Kurse bei weniger und geringeren Rücksetzern auszeichnen als die breite Masse. Wie dabei im Detail vorgegangen wird, erfahren Leser unverbindlich und kostenlos im „Leitfaden für Ihr Vermögen“.

Konkrete Empfehlungen zu diesen sogenannten Champions gibt es alle 14 Tage im boerse.de-Aktienbrief (hier geht’s zum unverbindlichen Gratis-Login). Darüber hinaus investieren der boerse.de-Aktienfonds für den Vermögensaufbau sowie der boerse.de-Weltfonds für den Ruhestand in 33 bzw. bis zu 28 Champions-Aktien. Und jeweils zehn europäische, amerikanische sowie deutsche Top-Champions bilden die Champions-Indizes BCDI, BCDI USA und BCDI Deutschland.


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