Geldvolumen

Was ist das Geldvolumen?

Das Geldvolumen bezeichnet die Gesamtmenge an Geld, die in einer Volkswirtschaft im Umlauf ist. Es umfasst Bargeld, Sichteinlagen, Spareinlagen und andere leicht verfügbare Zahlungsmittel. Die genaue Definition hängt davon ab, welche Geldmengenaggregate betrachtet werden, z.B. M1, M2 oder M3. Das Geldvolumen ist eine zentrale Größe der Geldpolitik, da es direkten Einfluss auf Inflation, Zinssätze und Wirtschaftswachstum hat.

Geldmengenaggregate

Das Geldvolumen wird in verschiedene Aggregate unterteilt:

  • M1: Bargeld und Sichteinlagen bei Banken, die sofort verfügbar sind. Es bildet die liquide Basis des Geldvolumens.
  • M2: M1 plus kurzfristige Spareinlagen und Termineinlagen, die leicht in Bargeld umgewandelt werden können.
  • M3: M2 plus längerfristige Einlagen, Geldmarktfonds und andere near-money Instrumente. M3 gibt ein umfassenderes Bild des Geldvolumens.

Bedeutung des Geldvolumens

Das Geldvolumen ist ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Aktivität und die Geldpolitik. Es beeinflusst:

  • Inflation: Ein stark steigendes Geldvolumen kann die Nachfrage erhöhen und Preisinflation auslösen.
  • Zinssätze: Zentralbanken steuern das Geldvolumen, um die Zinsen im Zielbereich zu halten und Investitionen zu fördern.
  • Wirtschaftswachstum: Ein ausgewogenes Geldvolumen unterstützt Konsum, Investitionen und Kreditvergabe, während Über- oder Unterversorgung zu wirtschaftlichen Problemen führen kann.

Messung und Steuerung

Die Zentralbanken, wie die Europäische Zentralbank (EZB), überwachen das Geldvolumen regelmäßig. Sie können das Geldvolumen durch verschiedene geldpolitische Instrumente beeinflussen:

  • Leitzinsen: Steuern die Kreditvergabe und beeinflussen die Geldmenge indirekt.
  • Offenmarktgeschäfte: Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zur Regulierung der Geldmenge.
  • Mindestreserven: Banken müssen einen Teil ihrer Einlagen als Reserve halten, wodurch die Geldschöpfung kontrolliert wird.

Beispiel aus der Praxis

In Deutschland ist das Geldvolumen über die letzten Jahre stetig gewachsen. So steigt das Geldvolumen M3 regelmäßig, da Banken mehr Einlagen halten und Kredite vergeben. Ein Investor, der beispielsweise in deutsche Aktien wie die Siemens AG investiert, profitiert indirekt von einem wachsenden Geldvolumen, da mehr Liquidität am Markt vorhanden ist, was Nachfrage und Handelsvolumen erhöhen kann.

Vorteile und Risiken

  • Vorteile: Indikator für Wirtschaftsentwicklung, Grundlage für geldpolitische Maßnahmen, Steuerung von Inflation und Liquidität.
  • Risiken: Zu starkes Geldwachstum kann Inflation auslösen, zu geringes Geldvolumen kann wirtschaftliche Aktivität bremsen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Das Geldvolumen ist ein zentrales wirtschaftliches Maß, das angibt, wie viel Geld in einer Volkswirtschaft verfügbar ist. Es wirkt sich direkt auf Inflation, Zinsen, Investitionen und Wirtschaftswachstum aus. Durch die Steuerung des Geldvolumens können Zentralbanken wirtschaftliche Stabilität fördern und Krisen abmildern. Für Anleger ist das Wissen um das Geldvolumen relevant, da es langfristig die Märkte, Aktienkurse und Kaufkraft beeinflusst.



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