Lock-up-Periode

Was ist die Lock-up-Periode?

Die Lock-up-Periode bezeichnet einen vertraglich festgelegten Zeitraum nach einem Börsengang (IPO) oder einer Kapitalerhöhung, währenddessen bestimmte Aktionäre – häufig Gründer, Management oder Investoren – ihre Aktien nicht verkaufen dürfen. Ziel der Lock-up-Periode ist es, Stabilität im Aktienkurs zu gewährleisten, indem ein plötzlicher Verkauf großer Aktienmengen unmittelbar nach dem Börsengang verhindert wird. Sie trägt so zur Marktstabilität und zur Vertrauensbildung bei Anlegern bei.

Funktionsweise der Lock-up-Periode

Die Dauer einer Lock-up-Periode wird in der Regel vertraglich festgelegt und beträgt oft 90 bis 180 Tage nach dem Börsengang, kann aber je nach Vereinbarung auch länger sein. Während dieser Zeit dürfen die betroffenen Aktionäre ihre Aktien nicht am Markt verkaufen. Banken und Underwriter des IPO überwachen die Einhaltung dieser Frist. Nach Ablauf der Lock-up-Periode können die Aktien frei gehandelt werden, was häufig zu erhöhter Handelsaktivität und kurzfristiger Kursvolatilität führen kann.

Typische Anwendungsbereiche

Die Lock-up-Periode findet vor allem Anwendung bei:

  • Initial Public Offerings (IPOs) von Unternehmen, um den Börsenstart stabil zu gestalten.
  • Kapitalerhöhungen, bei denen Großaktionäre ihre Anteile vorerst halten müssen.
  • Venture-Capital-finanzierten Unternehmen, um frühzeitige Verkäufe durch Investoren zu verhindern.

Vorteile der Lock-up-Periode

Die wichtigsten Vorteile sind:

  • Kursstabilität: Durch die Sperrfrist wird ein massiver Verkauf nach dem Börsengang verhindert.
  • Vertrauen der Anleger: Marktteilnehmer erkennen, dass Insider langfristig an das Unternehmen glauben.
  • Planbare Markteinführung: Das Unternehmen und die Underwriter können die Aktienplatzierung ohne plötzlichen Verkaufsdruck durchführen.

Risiken und Besonderheiten

Nach Ablauf der Lock-up-Periode können große Aktienpakete in den Markt gelangen, was zu erhöhter Volatilität führen kann. Anleger sollten dies bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen. Zudem können Unternehmen unterschiedliche Lock-up-Regelungen für verschiedene Gruppen von Aktionären vereinbaren, z. B. für Gründer, institutionelle Investoren oder Mitarbeiter mit Aktienoptionen.

Beispiele aus der Praxis

Ein Beispiel: Ein Unternehmen wie Deutsche Bank geht an die Börse. Die Gründer und institutionellen Investoren vereinbaren eine Lock-up-Periode von 180 Tagen. Während dieser Zeit dürfen sie ihre Aktien nicht verkaufen. Nach Ablauf der Periode können die Aktien am Markt frei gehandelt werden, was oft zu erhöhter Handelsaktivität führt. Lock-up-Perioden werden auch bei Tech-IPOs häufig genutzt, z. B. bei Start-ups, die durch Venture-Capital finanziert wurden, um eine stabile Kursentwicklung zu sichern.

boerse.de-Schlussfolgerung

Die Lock-up-Periode ist ein wichtiges Instrument, um den Börsenstart von Unternehmen zu stabilisieren und das Vertrauen der Anleger zu stärken. Sie legt fest, wann Insider und Großaktionäre ihre Aktien verkaufen dürfen, und verhindert so kurzfristige Kurseinbrüche. Für Anleger ist es wichtig, die Dauer der Lock-up-Periode zu kennen, da das Ende dieser Frist häufig zu erhöhter Volatilität und Handelsaktivität führen kann.



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