Stop Loss Order

Was ist eine Stop-Loss-Order?

Eine Stop-Loss-Order ist eine Art von Verkaufsorder, die an der Börse verwendet wird, um Verluste zu begrenzen. Diese Order wird aktiviert, wenn der Kurs eines Wertpapiers einen vorher festgelegten Preis erreicht oder unterschreitet. Sobald dies geschieht, wird die Stop-Loss-Order zu einer Market Order und das Wertpapier wird zum nächstbesten Preis verkauft. Diese Orderart ist besonders nützlich, um das Risiko eines unerwarteten Kursrückgangs zu minimieren.

Definition und Funktionsweise

Eine Stop-Loss-Order wird eingesetzt, um einen automatischen Verkauf auszulösen, wenn der Kurs eines Wertpapiers auf oder unter einen bestimmten Stop-Preis fällt. Der Zweck dieser Order ist es, Anleger vor größeren Verlusten zu schützen, indem sie sicherstellt, dass das Wertpapier verkauft wird, bevor der Kurs weiter sinkt. Diese Order wird häufig von Anlegern verwendet, die ihre Positionen absichern und ihre Risiken kontrollieren möchten.

Beispiel: Ein Anleger besitzt Aktien von Unternehmen XY, die derzeit bei 60 € gehandelt werden. Um seine Verluste zu begrenzen, setzt er eine Stop-Loss-Order bei 55 €. Fällt der Kurs auf 55 € oder darunter, wird die Order ausgelöst und die Aktien werden zum nächstbesten Preis verkauft.

Vorteile der Stop-Loss-Order

Der Hauptvorteil einer Stop-Loss-Order ist der Schutz vor größeren Verlusten. Indem die Order automatisch ausgeführt wird, sobald der Kurs den Stop-Preis erreicht, können Anleger sicherstellen, dass ihre Verluste begrenzt werden, ohne den Markt ständig überwachen zu müssen.

Ein weiterer Vorteil ist die emotionale Erleichterung. In turbulenten Marktphasen kann es schwierig sein, rational zu handeln. Eine Stop-Loss-Order hilft - im Übrigen genauso wie eine Stop-Buy-Order -, emotionale Entscheidungen zu vermeiden, da sie vorab festgelegt wird und automatisch ausgeführt wird, wenn die Bedingungen erfüllt sind.

Nachteile der Stop-Loss-Order

Trotz ihrer Vorteile hat die Stop-Loss-Order auch einige Nachteile. Der größte Nachteil ist das Risiko, dass die Order zu einem unerwünschten Preis ausgeführt wird, insbesondere in volatilen Märkten. Da die Stop-Loss-Order zu einer Market Order wird, kann der tatsächliche Verkaufspreis niedriger sein als der festgelegte Stop-Preis.

Beispiel: Ein Anleger setzt eine Stop-Loss-Order bei 55 €. Aufgrund eines plötzlichen Kurseinbruchs fällt der Kurs jedoch direkt auf 50 €. Die Order wird zu diesem niedrigeren Preis ausgeführt, was zu größeren Verlusten führt, als der Anleger ursprünglich geplant hatte.

Wann sollte eine Stop-Loss-Order verwendet werden?

Stop-Loss-Orders sind ideal für Situationen, in denen Anleger ihre Positionen automatisch absichern und das Risiko eines Kursrückgangs minimieren möchten. Diese Orderart eignet sich besonders für volatile Märkte, in denen schnelle Kursbewegungen auftreten können, sowie für langfristige Investitionen, bei denen der Anleger nicht ständig den Markt überwachen kann.

Beispiel: Ein Anleger hat Aktien eines Technologieunternehmens gekauft, das für seine volatilen Kursbewegungen bekannt ist. Um seine Investition zu schützen, setzt er eine Stop-Loss-Order, die aktiviert wird, wenn der Kurs um 10 % fällt. Auf diese Weise kann er seine Verluste begrenzen, falls der Markt plötzlich einbricht.

Stop-Loss-Orders im Vergleich zu anderen Orderarten

Im Vergleich zu Market Orders, die sofort zum besten verfügbaren Preis ausgeführt werden, bieten Stop-Loss-Orders mehr Schutz vor Verlusten. Eine Market Order wird unabhängig vom aktuellen Kurs ausgeführt, während eine Stop-Loss-Order nur aktiviert wird, wenn der Kurs einen bestimmten Punkt erreicht oder unterschreitet.

Eine Limit-Order hingegen legt einen spezifischen Preis fest, zu dem ein Wertpapier gekauft oder verkauft werden soll. Während eine Limit-Order mehr Kontrolle über den Ausführungspreis bietet, stellt sie nicht sicher, dass die Order überhaupt ausgeführt wird, wenn der Marktpreis das Limit nicht erreicht. Stop-Loss-Orders bieten eine automatische Ausführung, um Verluste zu begrenzen, was sie zu einem wichtigen Werkzeug im Risikomanagement macht.

Risiken und Überlegungen

Während Stop-Loss-Orders wertvolle Werkzeuge zur Risikokontrolle sind, müssen Anleger die potenziellen Risiken und Einschränkungen berücksichtigen. In stark volatilen Märkten kann der tatsächliche Verkaufspreis erheblich vom Stop-Preis abweichen. Dies kann dazu führen, dass die Order zu einem unerwartet niedrigen Preis ausgeführt wird.

Zudem sollten Anleger ihre Stop-Preise sorgfältig wählen. Ein zu enger Stop-Preis kann dazu führen, dass die Order bei kleinen, kurzfristigen Kursrückgängen ausgelöst wird, obwohl das Wertpapier langfristig eine positive Entwicklung zeigt. Es ist wichtig, eine Balance zu finden, die den gewünschten Schutz bietet, ohne unnötig häufige Auslösungen zu verursachen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Stop-Loss-Orders sind ein essenzielles Werkzeug für Anleger, die ihre Handelsstrategien absichern und Verluste begrenzen möchten. Durch die automatische Ausführung bieten sie Schutz vor unerwarteten Kursrückgängen und ermöglichen eine disziplinierte Handelsweise. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Nachteile zu berücksichtigen und die Stop-Preise sorgfältig zu wählen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Eine gut geplante und regelmäßig überprüfte Stop-Loss-Strategie kann dazu beitragen, Risiken zu minimieren und die langfristigen Investitionsziele zu erreichen.


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