Strip

Was ist Strip?

Strip ist ein Finanzbegriff, der im Zusammenhang mit Anleihen verwendet wird und eng mit dem sogenannten Stripping-Prozess verbunden ist. Ein Strip bezeichnet dabei die einzelnen Bestandteile einer Anleihe, die nach dem Stripping getrennt handelbar gemacht werden – üblicherweise die Zinscoupons und den Rückzahlungsbetrag. Strips ermöglichen es Anlegern, gezielt in einzelne Zahlungsströme zu investieren und damit spezifische Anlageziele umzusetzen.

Definition und Funktionsweise

Beim Stripping wird eine klassische Anleihe, die regelmäßige Zinszahlungen leistet und am Ende der Laufzeit den Nennwert zurückzahlt, in einzelne handelbare Teile zerlegt:

  • Zins-Strips: Diese repräsentieren die zukünftigen Zinszahlungen der Anleihe und können separat gehandelt werden.
  • Kapital-Strips: Hierbei handelt es sich um den Rückzahlungsbetrag der Anleihe, der am Laufzeitende fällig wird.

Jeder Strip fungiert als eigenständige Nullkuponanleihe (Zero-Coupon-Bond), deren Preis ausschließlich von der Abzinsung der zukünftigen Zahlungsströme abhängt. Anleger erwerben somit keine klassische Anleihe mit laufender Verzinsung, sondern einen einzelnen Zahlungsanspruch zu einem festgelegten Zeitpunkt.

Beispiele für Strips

Ein häufiges Beispiel für Strips sind Staatsanleihen großer Länder wie den USA oder Deutschland. So können die jährlichen Zinscoupons einer zehnjährigen Bundesanleihe abgetrennt und einzeln verkauft werden, während der Rückzahlungsbetrag als separater Strip gehandelt wird. Dies erlaubt es Investoren, gezielt in kurzfristige Zahlungsströme zu investieren oder langfristige Sicherheiten zu halten.

Auch Unternehmensanleihen können in Strips zerlegt werden. Beispielsweise könnten Anleihen eines großen deutschen Konzerns wie der Siemens AG für Stripping-Transaktionen genutzt werden. Investoren könnten hier entweder die Zinscoupons für regelmäßige Einnahmen oder den Kapital-Strip für die Fälligkeit erwerben.

Vorteile von Strips

Strips bieten Anlegern mehrere Vorteile:

  • Flexibilität: Investoren können genau die Zahlungsströme kaufen, die zu ihrer Anlagestrategie passen.
  • Risikomanagement: Durch die Trennung von Zins- und Kapitalkomponenten lassen sich unterschiedliche Zins- und Laufzeitrisiken gezielt steuern.
  • Transparenz: Jeder Strip hat einen klar definierten Zahlungszeitpunkt und -betrag, wodurch die Planung von Einnahmen erleichtert wird.

Risiken und Einschränkungen

Wie bei allen Finanzprodukten bestehen auch bei Strips Risiken:

  • Zinsänderungsrisiko: Strips reagieren empfindlich auf Änderungen des Marktzinsniveaus.
  • Liquiditätsrisiko: Nicht jeder Strip hat einen liquiden Markt, was den Handel erschweren kann.
  • Emittentenrisiko: Ein Zahlungsausfall des Emittenten wirkt sich direkt auf die Strip-Wertpapiere aus.

Anwendung in der Praxis

Institutionelle Anleger wie Pensionsfonds oder Versicherungen nutzen Strips häufig, um ihre Zahlungsströme gezielt zu strukturieren. So können sie beispielsweise Zins-Strips erwerben, um kurzfristige Einnahmen zu generieren, während Kapital-Strips als langfristige Sicherheiten im Portfolio gehalten werden. Auch für Strategien im Bereich Zinsmanagement oder Arbitrage sind Strips ein wertvolles Werkzeug.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein Strip ist ein handelbarer Bestandteil einer Anleihe, der aus dem Stripping-Prozess resultiert. Durch die Trennung von Zins- und Kapitalzahlungen entstehen eigenständige Nullkuponanleihen, die gezielt zur Erreichung spezifischer Anlageziele eingesetzt werden können. Beispiele aus Staats- und Unternehmensanleihen zeigen, dass Strips Flexibilität, Transparenz und präzises Risikomanagement ermöglichen. Anleger sollten jedoch die Zins-, Liquiditäts- und Emittentenrisiken sorgfältig berücksichtigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.



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