Strip ist ein Finanzbegriff, der im Zusammenhang mit Anleihen verwendet wird und eng mit dem sogenannten Stripping-Prozess verbunden ist. Ein Strip bezeichnet dabei die einzelnen Bestandteile einer Anleihe, die nach dem Stripping getrennt handelbar gemacht werden – üblicherweise die Zinscoupons und den Rückzahlungsbetrag. Strips ermöglichen es Anlegern, gezielt in einzelne Zahlungsströme zu investieren und damit spezifische Anlageziele umzusetzen.
Beim Stripping wird eine klassische Anleihe, die regelmäßige Zinszahlungen leistet und am Ende der Laufzeit den Nennwert zurückzahlt, in einzelne handelbare Teile zerlegt:
Jeder Strip fungiert als eigenständige Nullkuponanleihe (Zero-Coupon-Bond), deren Preis ausschließlich von der Abzinsung der zukünftigen Zahlungsströme abhängt. Anleger erwerben somit keine klassische Anleihe mit laufender Verzinsung, sondern einen einzelnen Zahlungsanspruch zu einem festgelegten Zeitpunkt.
Ein häufiges Beispiel für Strips sind Staatsanleihen großer Länder wie den USA oder Deutschland. So können die jährlichen Zinscoupons einer zehnjährigen Bundesanleihe abgetrennt und einzeln verkauft werden, während der Rückzahlungsbetrag als separater Strip gehandelt wird. Dies erlaubt es Investoren, gezielt in kurzfristige Zahlungsströme zu investieren oder langfristige Sicherheiten zu halten.
Auch Unternehmensanleihen können in Strips zerlegt werden. Beispielsweise könnten Anleihen eines großen deutschen Konzerns wie der Siemens AG für Stripping-Transaktionen genutzt werden. Investoren könnten hier entweder die Zinscoupons für regelmäßige Einnahmen oder den Kapital-Strip für die Fälligkeit erwerben.
Strips bieten Anlegern mehrere Vorteile:
Wie bei allen Finanzprodukten bestehen auch bei Strips Risiken:
Institutionelle Anleger wie Pensionsfonds oder Versicherungen nutzen Strips häufig, um ihre Zahlungsströme gezielt zu strukturieren. So können sie beispielsweise Zins-Strips erwerben, um kurzfristige Einnahmen zu generieren, während Kapital-Strips als langfristige Sicherheiten im Portfolio gehalten werden. Auch für Strategien im Bereich Zinsmanagement oder Arbitrage sind Strips ein wertvolles Werkzeug.
Ein Strip ist ein handelbarer Bestandteil einer Anleihe, der aus dem Stripping-Prozess resultiert. Durch die Trennung von Zins- und Kapitalzahlungen entstehen eigenständige Nullkuponanleihen, die gezielt zur Erreichung spezifischer Anlageziele eingesetzt werden können. Beispiele aus Staats- und Unternehmensanleihen zeigen, dass Strips Flexibilität, Transparenz und präzises Risikomanagement ermöglichen. Anleger sollten jedoch die Zins-, Liquiditäts- und Emittentenrisiken sorgfältig berücksichtigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.