am vergangenen Wochenende hat in Omaha die Hauptversammlung von
Berkshire Hathaway stattgefunden – auch bekannt als Woodstock des Kapitalismus. In diesem Jahr war etwas jedoch grundlegend anders. 46 Jahre lang hatte
Warren Buffett die Bühne mit seinem Partner Charlie Munger geteilt. Der langjährige Berkshire-Vize ist jedoch im vergangenen November verstorben und hat eine spürbare Lücke hinterlassen.
Dreimal habe ich schon persönlich an der Hauptversammlung teilgenommen, die Kongenialität des Duos war stets zu spüren. Es gehörte zu den Ritualen, dass Munger über Stunden Erdnusskonfekt der hauseigenen Marke See’s Candy aß, den ausschweifenden Antworten Buffetts häufig „nichts hinzuzufügen“ hatte und dann zwischendrin eben doch regelmäßig Weisheiten von sich gab, die als Mungerismen bekannt geworden sind.
Generationenwechsel bei Berkshire Hathaway wird sichtbar
Munger war ein wichtiger Freund und Sparringspartner von Buffett und hat den
Investmentstil von Berkshire Hathaway entscheidend geprägt. Nun ging eine Ära zu Ende. Auch Warren Buffett ist mit 93 Jahren bereits hochbetagt und dennoch immer noch CEO, Verwaltungsratschef und Investmentchef in Personalunion. Die Nachfolge ist jedoch geregelt.
Neben dem Orakel von Omaha saßen am Samstag Greg Abel und Ajit Jain auf der Bühne. Der 61-jährige Abel führte zunächst die Energiesparte und verantwortet heute bereits das operative Geschäft außerhalb der Versicherungssparte. Der 72-jährige Jain leitet das Versicherungsgeschäft, das eine zentrale Rolle spielt: Die Sparte versorgt den Rest des Konzerns durch die Versicherungsprämien mit einem regelmäßigen Kapitalzufluss, den Buffett gewinnbringend anlegt.
Abel soll nach Buffetts Tod den CEO-Posten übernehmen, Jain weiterhin die Versicherungsgeschäfte führen. Die Investmentmanager Ted Weschler und Todd Combs werden das mehr als 300 Milliarden Dollar schwere Aktienportfolio verwalten, derzeit sind sie für je gut 13 Milliarden Dollar verantwortlich. Und Buffetts Sohn Howard wird als Verwaltungsratschef sicherstellen, dass die Firmenkultur fortgeführt wird.
Berkshire Hathaway reduziert Apple-Anteil
Etwas überrascht hat die Nachricht, dass Berkshire Hathaway im ersten Quartal rund 13 Prozent seiner
Apple-Aktien verkauft hat. Der Value-Investment-Champion meldete Ende März nur noch einen Anteil von 135,4 Milliarden Dollar, gegenüber 174,3 Milliarden Dollar zum Jahresende 2023. Trotz des Verkaufs lobte Buffett in Anwesenheit von Tim Cook den Technologie-Champion und betonte, dieser sei ein „noch besseres“ Unternehmen als zum Beispiel
Coca-Cola.
Die Investmentlegende blieb allerdings vage hinsichtlich der Gründe, die zum Verkauf geführt haben. Buffett deutete an, dass der Verkauf aus steuerlichen Gründen erfolgt ist, nachdem beträchtliche Gewinne eingefahren wurden. An benötigten freien Mitteln kann es allerdings nicht gelegen haben. Berkshire Hathaway verfügte zum Ende des ersten Quartals über einen Bestand an Bargeld und kurzfristigen Staatsanleihen in Höhe von 182 Milliarden Dollar. Buffett geht davon aus, dass sich die Liquidität zum Halbjahr auf 200 Milliarden Dollar erhöht haben wird. Dennoch weigert sich der Super-Investor bislang hartnäckig, eine Dividende auszuschütten. Meiner Meinung nach wird sich das nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen ändern.
Privatanleger haben Vorteile gegenüber Berkshire Hathaway
Die schiere Größe der Holding stellt Warren Buffett und sein Team vor Herausforderungen. Die Value-Legende beklagt schon seit Langem einen Mangel an verfügbaren Deals, die die Chance auf „atemberaubende“ Ergebnisse bieten würden.
Sie können als Privatanleger jedoch die gesamte Bandbreite des Investmentuniversums nutzen, um den Wert Ihres Depots maßgeblich zu steigern und müssen nicht wie Warren Buffett darauf warten, dass Ihnen ein Elefant vor die Flinte läuft. Dabei sollten Sie jedoch stets auf eine hohe Güte Ihrer Anlagen achten. Bei der Auswahl geeigneter Investments helfen wir Ihnen sehr gerne, denn auch wir verfolgen einen Quality-Investing-Ansatz. Mittels der boerse.de-Performance-Analyse filtern wir die nach dieser Methode 100 besten Unternehmen der Welt für Sie heraus. Interessant für Einkommensinvestoren: Die Mehrheit der Champions schüttet auch Dividenden aus. Detaillierte Empfehlungen erhalten Sie im
boerse.de-Aktienbrief.
Alternativ könnten für Sie unsere Fonds von Interesse sein, zum Beispiel der
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Ende Mai steht auch beim
boerse.de-Aktienfonds die nächste jährliche Ausschüttung an. Wer am 28. Mai 2024 (Ex-Tag) in der ausschüttenden boerse.de-Aktienfonds-Tranche (WKN: A2AQJY) investiert ist, bekommt am 31. Mai 2024 (Valuta-Tag) 2,52 Euro je Anteil ausbezahlt.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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