IPO-Rückblick 2019: Was aus deutschen Börsengängen geworden ist

Freitag, 01.11.19 16:31
Börsengänge hatten es 2019 nicht leicht. Bis zum Jahreswechsel gehen zwar noch acht Wochen ins Land, doch an der äußerst bescheidenen Bilanz deutscher Börsen-Neulinge dürfte sich bis dahin auch nicht mehr viel ändern. Teamviewer, Traton und Global Fashion Group enttäuschten trotz eines turbulenten, aber insgesamt freundlichen Marktumfeldes allesamt mit einer negativen Performance. Während der Dax vom 1. Januar bis 31. Oktober +22 Prozent gewann, erzielten die IPO-Kandidaten folgende Ergebnisse:

  • TeamViewer Performance seit IPO (25.9.19): -7 Prozent
  • Traton Performance seit IPO (28.6.19): -13 Prozent
  • Global Fashion Group Performance seit IPO (02.7.19): -50 Prozent

IPO-Flautejahr 2019
Auch mit Blick auf das deutsche Gesamt-Emissionsvolumen war 2019 kein gutes Jahr. 2018 brachten Börsen-Neulinge noch ein Volumen von 11,6 Milliarden auf die Waagschale, 2019 waren es hingegen nur bescheidene vier Milliarden Euro, wobei das schwäbische Softwareunternehmen Teamviewer mit 2,2 Milliarden Euro für sich allein schon mehr als die Hälfte zum Gesamtergebnis beigetragen hat.

Das schwache Resultat ist zum einen auf die geringe Anzahl deutscher IPOs zurückzuführen: Anfang des Jahres hatten Experten noch auf mehr als 15 Börsengängen gehofft von denen nur die drei genannten nennenswerte Summen zum Emissionsvolumen beisteuerten. Zum anderen misstrauten Anleger und Börsen-Aspiranten dem volatilen, von wirtschaftspolitischen Faktoren geprägten Marktumfeld. Das ewige Hin-und-Her im Handelsstreit zwischen den USA und China, sowie der bevorstehende Brexit belasteten das Börsenklima und führten zu einer Risikoaversion, die Neuemissionen nicht gerade zugutekam. Doch manche Experten vermuten, dass 2020 Besserung in Sicht ist...

IPO-Ausblick 2020
Denn: Sehr zur Entspannung der Börsianer könnte sich eine Klärung in Sachen Brexit und Handelskonflikt abzeichnen. Zudem wird die weiterhin expansive Geldpolitik der wichtigen Zentralbanken EZB und Fed wahrscheinlich dafür sorgen, dass Aktien weiterhin alternativlos bleiben und die Volatilität an den Märkten abnimmt. Als Resultat dessen erwarten Experten 2020 eine hohe, zweistellige IPO-Anzahl in Deutschland. Zu den spannendsten Börsen-Aspiranten zählen dann möglicherweise Abspaltungen großer Konzerne, wie beispielsweise die Aufzug-Sparte von ThyssenKrupp, Siemens Energy und der Logistikimmobilien-Konzern Logistrial.

Ob und mit welchem Resultat die Neulinge im kommenden Jahr das Licht der Börse erblicken werden, bleibt freilich abzuwarten. Doch eines macht das bescheidene Börsenjahr 2019 mal wieder deutlich: Investoren sollten IPOs aufgrund ihres hohen Anlagerisikos höchstens als spekulative Depotbeimischung sehen. Nie jedoch als Ersatz für den langfristigen Vermögensaufbau mit Champions-Aktien - Anteile von Unternehmen, die seit mindestens zehn Jahren konstantere Kursgewinne und geringere Rücksetzer aufweisen, als 99,9 Prozent aller weltweit gelisteten Aktien. Qualitäten, die IPO-Aktien aufgrund ihrer kurzen Kurshistorie gar nicht aufweisen können! Welche Champions-Aktien sich hingegen ideal für Ihren langfristigen Vermögensaufbau eignen, verraten wir Ihnen in Ihrer aktuellen Aktienbrief-Gratisausgabe.

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