Kein Corona-Profiteur: Ceconomy beantragt Staatshilfe

Montag, 30.03.20 13:49
 
Die Media Markt/Saturn-Holding Ceconomy sorgt schon seit längerem für (Negativ-)Schlagzeilen, wobei die Aktie heute einen neuen Tiefpunkt markieren könnte: Nachdem der krisengeschüttelte Elektronikhändler am Wochenende Staatshilfe beantragt hatte, verlor das Ceconomy-Papier zu Handelsbeginn -4,8 Prozent und notierte mit 1,91 Euro pro Anteilsschein fast auf dem All Time-Low von 1,74 Euro (23. März 2020). Innerhalb der vergangenen 12 Monate stehen nun -58,2 Prozent zu Buche, während der Vergleichsindex SDAX rund 18 Prozent verlor.

Corona kommt Ceconomy teuer zu stehen


Die Corona-Krise kommt für Ceconomy zur Unzeit. Denn das ohnehin schwache, stationäre Geschäft kam aufgrund der Filialschließungen in Europa nun völlig zum Erliegen. Angesichts der damit verbundenen Umsatzeinbußen bemüht sich der Elektronikhändler nun um Hilfe vom Staat. Der Konzern habe Medienberichten zufolge beschlossen, eine KfW-Förderung in Höhe von rund zwei Milliarden Euro zu beantragen, um die Schäden der Pandemie abzufedern und erklärte: "Es ist derzeit jedoch völlig unklar, wie lange die Phase bis zur Wiederaufnahme unserer normalen Geschäftstätigkeit dauern wird. Daher haben wir uns entschieden, zusätzlich eine KfW-Finanzierung zu beantragen." Das finanzielle Ausmaß des Corona-bedingten Schadens ist noch nicht vorhersehbar. Ceconomy hatte deshalb bereits Mitte März seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 zurückgenommen.

Nur die Spitze des Eisbergs


Optimistische Investoren könnten natürlich darauf hoffen, dass sich Ceconomys Geschäft nun vom Einzel- auf den Onlinehandel verlagert und das Unternehmen schlussendlich zum Corona-Gewinne mutieren wird. Doch dem ist vermutlich nicht so. Denn während beispielsweise Amazon Experten zufolge zu den größten Krisen-Profiteuren zählen könnte, hat Ceconomy den Spagat zwischen stationärem- und Onlinehandel nie ganz geschafft. Ein strategisches Versäumnis, für das das Unternehmen jetzt die Rechnung bezahlt. Der Mediamarkt- und Saturn-Mutterkonzern hat viel zu lange an großen und kostenintensiven Ladengeschäften festgehalten, den Online-Shop vernachlässigt und Kunden an Amazon verloren. Diese Versäumnisse machten sich bereits 2018 bemerkbar, als Ceconomy mit mehreren Gewinnwarnungen schockte. Damals musste der langjährige Chef Pieter Haas seinen Hut nehmen und es folgte ein striktes Sparprogramm. Infolgedessen stieg im jüngsten Quartal zwar der Unternehmensgewinn, die Umsätze waren jedoch nach wie vor rückläufig.

In der Krise scheidet sich die Spreu vom Weizen, was am Beispiel von Ceconomy besonders deutlich wird. Während Media Markt/Saturn-Einzelhandelskunden hinterher winkt, statt sie in den Onlineshop zu lotsen, kommt Champion Amazon mit der Auslieferung bestellter Waren kaum hinterher. Deshalb: Investieren Sie nicht in volatile Wertpapiere krisengeschüttelter Unternehmen, sondern in die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt! Welche Champions-Kandidaten für den Crash-Einkauf besonders empfehlenswert sind, erfahren Sie in Ihrer aktuellen Aktienbrief-Gratisausgabe.

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