Münchener Rück, Hannover Rück, Sixt: Dividenden-Champions aus Deutschland

Freitag, 12.07.24 09:31
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Apple, Microsoft, Alphabet – diese amerikanischen Technologie-Unternehmen hat wohl jeder Börsianer auf dem Schirm. Einkommensorientierte Anleger greifen jedoch häufig zu deutschen Werten und tappen dabei regelmäßig in eine Falle. Durch eine hohe Nachrichtendichte werden bestimmte Aktien mit hohen Dividendenrenditen immer wieder in den Fokus gerückt. Es ist jedoch ein Trugschluss, dass die Kombination aus einem hohen Verhältnis von Ausschüttung zu Kurs und einem bekannten Traditionsunternehmen automatisch ein gutes Investment ergibt.

BASF und Bayer – ein Jammertal für Aktionäre



Der Chemiekonzern BASF lockt zum Beispiel aktuell mit einer Dividendenrendite in Höhe von 7,7%. Ihr Allzeithoch erreichte die Aktie vor sechs Jahren bei einem Kurs von 97,67 Euro, heute hat sich die Bewertung mehr als halbiert. Im Durchschnitt erlitten Anleger innerhalb der vergangenen Dekade einen Kursverlust von jährlich 6,3%. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber die Fakten lassen sich nicht wegdiskutieren: Im heimischen Markt fehlen nach wie vor Wachstumsimpulse, gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb im Ausland. Das erschwert BASF die Durchsetzung höherer Preise erheblich. Fehlende Preismacht ist hinsichtlich der Investmentqualität ein großer Makel. Zugleich bleibt der Kostendruck hoch, insbesondere bei Rohstoffen und Energie.

Wohin diese ungünstige Kombination führen kann, konnten die Aktionäre von Bayer am eigenen Leib erfahren. Nach 2,40 Euro im vergangenen Jahr erhielten Anleger 2024 lediglich 11 Cent je Anteilsschein, die Dividendenrendite hat sich entsprechend von 8,4% auf 0,4% verringert. Dabei waren die Ausschüttungen lange das einzig Attraktive an Bayer, in den vergangenen zehn Jahren hat die Aktie im Mittel 14% p.a. an Wert verloren. Mittlerweile notieren die Anteilsscheine des Leverkusener Unternehmens so tief wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Mein Rat: Lassen Sie die Finger von solchen Wertvernichtern. Es gibt wesentlich bessere Alternativen, auch in Deutschland. Statt „Bayer“ als Name werden Sie zum Beispiel beim Standort „Bayern“ fündig:

Dividenden-Champion Münchener Rück – die Nummer eins unter den Rückversicherern



Die Münchener Rück, gegründet 1880, ist der weltweit größte Rückversicherer und prägt maßgeblich den globalen Markt. Das Unternehmen bietet Reassekuranzleistungen in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherung an und ist über die ERGO Group auch im Erstversicherungsgeschäft tätig.

Im Gegensatz zu den Bayer-Aktionären wurden die Anteilseigner der Münchner Rück in diesem Jahr äußerst positiv überrascht. Für das Geschäftsjahr 2023 schüttete der Versicherungs-Champion 15 Euro pro Aktie aus, 3,40 Euro mehr als im Vorjahr. Seit einem halben Jahrhundert wurde die Dividende nicht gesenkt, was für die Stärke des Geschäftsmodells spricht. Zudem plant das Unternehmen den Rückkauf eigener Aktien im Wert von insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Das aktuelle Verhältnis von Gewinnausschüttung zu Kurs beträgt 3,3%. Auch ohne Berücksichtigung der Dividende hat die Münchener Rück ihre Anleger froh gemacht: Die Aktie überzeugt seit 2014 mit Kursrenditen von im Schnitt 10,7% p.a.

Weiter nördlich, in Niedersachsen, findet sich ein weiterer Dividenden-Champion aus dieser Branche:

Dividenden-Champion Hannover Rück – der Drittplatzierte mit effizienter Ausschüttungspolitk



Die Hannover Rück ist mit dem Gründungsjahr 1966 deutlich jünger als die Münchener Rück, aber ebenfalls sehr erfolgreich. Aktuell belegt das Unternehmen den dritten Rang innerhalb der Branche und betreibt alle Sparten der Schaden- sowie Personenrückversicherung.

Auch hier konnten sich die Aktionäre freuen: Für 2023 wurden 6 Euro als reguläre Dividende gezahlt (nach 5 Euro im Vorjahr). Obendrauf kam eine Sonderausschüttung in Höhe von 1,20 Euro (1 Euro für 2022). Seit zwölf Jahren hält der Versicherungs-Champion aus Niedersachsen seine Basisdividende entweder stabil oder erhöht diese. Die Grundausschüttung wird jeweils um eine Sonderzahlung ergänzt, wenn mehr Kapital vorhanden ist, als für künftiges Wachstum benötigt wird und das Gewinnziel erreicht wurde. Das ist aus Anlegersicht eine effiziente Verwendung der freien Mittel. In den vergangenen zehn Jahren verbuchten Aktionäre eine jährliche Kursteigerung von durchschnittlich 12,1%. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 3,0%.

Springen wir zurück nach Bayern zu einem deutschen Dividenden-Champion aus einer anderen Branche:

Dividenden-Champion Sixt – in vierter Generation erfolgreich



Sixt – gegründet 1912 in München – hat sich vom traditionellen Autovermieter erfolgreich zu einem umfassenden Fortbewegungsdienstleister entwickelt. Mit einem weitreichenden Angebot und dem hohen Maß an Digitalisierung ist der Mobilitäts-Champion innerhalb der Branche sehr gut positioniert. Erklärtes Ziel ist es, dass Kunden jederzeit und spontan immer dann auf die Sixt-App zugreifen, wenn sie ein Fortbewegungsmittel benötigen. Das schließt auch die in Großstädten zunehmend beliebten Elektroroller ein.

Die Börsenbewertung legte innerhalb der vergangenen zehn Jahre im Mittel um 6,9% p.a. zu, am Kursbild lässt sich ablesen, dass Sixt in einem konjunktursensiblen Geschäft operiert. Einkommensinvestoren kamen dennoch auf ihre Kosten: Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen zahlt seit 33 Jahren Dividende, auch wenn es während der Corona-Pandemie nur für die Vorzüge eine Minidividende gab. Aktuell liegt das Verhältnis von Gewinnbeteiligung zu Kurs bei attraktiven 7,4%.

Dividenden-Champion-Mix: Mit dem boerse.de-Dividendenfonds über verschiedene Regionen diversifizieren



Wer sich nicht ausschließlich durch hohe Dividendenrenditen blenden lässt und auf grundsätzliche Investmentqualität achtet, findet auch hierzulande Dividenden-Champions. Ausschließlich auf deutsche Werte zu setzen, halte ich allerdings für einen Fehler. Anleger sollten ihre Anlagen stets über verschiedene Regionen streuen. Bei der Auswahl geeigneter Werte helfen wir Ihnen im boerse.de-Aktienbrief gerne, die überwiegende Mehrzahl unserer 100 Champions beteiligt ihre Anteilseigner direkt am Gewinn.

Für all diejenigen, die in 30 Dividenden-Champions aus diversen Regionen investieren möchten, gibt es mit dem boerse.de-Dividendenfonds eine Alternative. Ergänzt wird das Portfolio durch 20 Werte aus der Champions-Watchlist, die ebenfalls durch eine attraktive Ausschüttungspolitik glänzen. Ausführliche Details zu diesem Fonds finden Sie im neuen White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds: Konzeption und Funktionsweise“, das Sie kostenlos und völlig unverbindlich anfordern können.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

PS: Ende Juli gibt es beim boerse.de-Dividendenfonds die nächste Ausschüttung. Quartalsweise werden bei der Tranche mit der WKN TMG4DA 1% ausbezahlt, was dieses Mal 1,03 Euro je Anteil entspricht. Ex-Tag ist der 29. Juli, und die Gutschrift erfolgt am 31. Juli (Valuta-Tag).



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