Resiliente Champions für den langfristigen Vermögensaufbau

Dienstag, 30.09.25 17:28
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

häufig fokussieren sich Anleger auf die offensiven Attribute eines Unternehmens wie starkes Umsatz- und Gewinnwachstum, hohe Innovationskraft oder die Erschließung neuer Märkte. Doch auch die Defensive in Form von Resilienz ist ein entscheidender Bestandteil von Investmentqualität.

Gemeint ist damit die Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit, die ein Geschäftsmodell langfristig tragfähig machen. Resiliente Unternehmen können Belastungen nicht nur aushalten, sondern auch schneller überwinden. Im besten Fall profitieren sie sogar von schwierigen Krisenphasen – so wie dieser Champion aus dem boerse.de-Aktienfonds:

Berkshire Hathaway – Vorsicht als Geschäftsgrundlage



Die Beteiligungsholding von Warren Buffett gilt als Paradebeispiel für unternehmerische Resilienz. Berkshire Hathaway ist ein dezentral geführtes Konglomerat mit über 80 eigenständigen Tochtergesellschaften – von Versicherern über Energieunternehmen bis hin zu Industrie- und Konsumgüterfirmen. Ergänzt wird das Geschäft durch bedeutende Beteiligungen an börsennotierten Konzernen wie Coca-Cola, Apple oder American Express. Buffett und sein Team setzen bei der Auswahl der Investments den Schwerpunkt auf Risikovermeidung. Ausdruck dessen ist auch die Liquiditätsreserve, mittlerweile hält Berkshire Hathaway 344 Milliarden Dollar liquide Mittel als strategische Reserve.

Wie nützlich eine gut gefüllte Kriegskasse sein kann, zeigte sich besonders in der Finanzkrise 2008. Zahlreiche Marktteilnehmer litten unter akuten Liquiditätsengpässen – Berkshire Hathaway hingegen war in der Lage, Kapital bereitzustellen und ließ sich dieses Engagement sehr gut (bis zu 15% Verzinsung) vergüten.

Greg Abel übernimmt zum kommenden Jahreswechsel die Führung der Holding. Da er bereits seit Jahren an der Seite Buffetts arbeitet und in die Entscheidungsprozesse eingebunden ist, gilt eine Fortsetzung der bisherigen Strategie als wahrscheinlich. Die langfristige Entwicklung spricht für sich – in den vergangenen zehn Jahren erzielte die Aktie eine durchschnittliche Kursrendite von 13% p.a.

Auch das folgende Unternehmen stellt seine Widerstandsfähigkeit seit Längerem unter Beweis:

McDonald’s – Anpassungsfähigkeit als Erfolgsrezept



McDonald’s hat sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neu erfunden und sein Angebot konsequent an neue Märkte und veränderte Kundenbedürfnisse angepasst. Die weltweite Präsenz, das kapitalleichte Franchise-Modell und eine starke Marke bilden zusammen einen strukturellen Burggraben, der dem Unternehmen eine außergewöhnliche Resilienz verleiht.

Darüber hinaus gelingt es McDonald’s, durch hohe operative Effizienz und technologischen Vorsprung – etwa über digitale Bestellsysteme oder automatisierte Schalter für Autofahrer – auch in schwierigen Marktphasen profitabel zu bleiben. Wie belastbar das Geschäftsmodell ist, zeigte sich während der Corona-Pandemie. Nachdem der Erlös im zweiten Quartal 2020 infolge der Lockdowns stark zurückging, verzeichnete McDonald’s im darauffolgenden Quartal in den USA bereits wieder ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Diese Stärke spiegelt sich auch in der langfristigen Kursentwicklung wider. Die Aktie von McDonald’s legte in den vergangenen zehn Jahren im Mittel um 10% pro Jahr zu.

Als weiteres Beispiel für unternehmerische Resilienz eignet sich auch dieser Champion:

AutoZone – Effizienz auf allen Ebenen



AutoZone ist der führende Einzelhändler von Kfz-Ersatzteilen und -Zubehör in Amerika. Das Unternehmen betreibt mehr als 7000 Filialen in den Vereinigten Staaten, Mexiko und Brasilien und richtet sich vor allem an Endverbraucher, aber auch an professionelle Werkstätten. Der Champion operiert äußerst effizient und erzielt hohe Margen in einem traditionell eher margenschwachen Geschäft.

Ein zentrales Element sind die 133 sogenannten Mega-Hubs, die bis zu 110.000 Ersatzteile vorrätig halten. Dadurch sind Lieferungen am selben oder nächsten Tag selbst für spezielle Fahrzeugteile möglich. AutoZone verschafft sich damit einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber kleineren Anbietern. Der Champion plant, die Zahl dieser Standorte zu verdoppeln und will dafür Immobilien insolventer Einzelhändler wie Bed Bath & Beyond oder Toys „R“ Us nutzen – ein branchenübergreifender Krisengewinn.

Das Unternehmen profitiert von einer stabilen Grundnachfrage, da viele Reparaturen unabhängig von der wirtschaftlichen Lage notwendig bleiben. In schwierigen Zeiten steigt zudem die Neigung, ältere Fahrzeuge instand zu halten, was dem Geschäftsmodell zusätzlichen Rückenwind verleiht. AutoZone hat Krisen wiederholt genutzt, um Marktanteile zu gewinnen. In den vergangenen zehn Jahren legte die Aktie durchschnittlich um 18% p.a. zu.

Zu guter Letzt ein Champion mit einem strukturellen Vorteil:

Waste Management – ein unverzichtbares Geschäft



Waste Management ist der führende Anbieter von Entsorgungs- und Recyclingdienstleistungen in Nordamerika. Das Unternehmen betreibt mehr als 250 Deponien, rund 100 Recyclinganlagen sowie ein flächendeckendes Netz an Abfalltransport- und Verwertungsinfrastruktur. Das Kerngeschäft – also die Sammlung, Sortierung und Entsorgung von Abfällen – ergänzt der Champion zunehmend durch andere Verwertungsmöglichkeiten von Müll, wie etwa die Energiegewinnung aus Deponiegas.

Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage fällt Müll kontinuierlich an und muss regelmäßig entsorgt werden. Genehmigungen für neue Deponien werden kaum noch erteilt, das heißt, dass Waste Management durch diesen Vorteil vor der Konkurrenz geschützt wird. Diese strukturelle Resilienz hat sich auch in der Kursentwicklung niedergeschlagen. In der vergangenen Dekade wuchs der Wert der Anteilsscheine im Mittel um 14% pro Jahr.

Mit Champions die Resilienz ins Depot holen



Resilienz ist kein Nebenaspekt, sondern ein Kernbestandteil von Investmentqualität. Sie sorgt dafür, dass Unternehmen Krisen gut meistern, schnell wieder auf Kurs kommen oder sogar daraus gestärkt hervorgehen. Genau diese Eigenschaften spiegeln sich langfristig auch im Kursverlauf wider.

Wir messen Qualität mithilfe der boerse.de-Performance-Analyse. Die nach dieser Methodik 100 besten Aktien erhalten das Prädikat „Champion“. Vertiefende Informationen finden Sie im kostenlosen White Paper „Langfristig erfolgreich mit Champions-Aktien: Quality-Investing seit 2002“ von Prof. Dr. Hubert Dichtl, Thomas Müller und Jochen Appeltauer.

Falls Sie sich nicht selbst um die Auswahl einzelner Qualitätsaktien kümmern möchten, können Sie mit dem boerse.de-Aktienfonds auf eine komfortable Lösung zurückgreifen. Der Fonds investiert gleichgewichtet in 40 Top-Champions mit führender Marktstellung, dazu gehören auch die oben vorgestellten Firmen. Diese Kombination aus hochwertigen, resilienten Unternehmen schafft aus unserer Sicht beste Voraussetzungen für den langfristigen Vermögensaufbau.

Mit bester Empfehlung

Georg Kling
boerse.de Vermögensverwaltung GmbH

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Georg Kling ist als Vermögensberater bei der boerse.de Vermögensverwaltung tätig. Zuvor hat er umfangreiche Erfahrungen in diversen Unternehmen und Positionen der Finanzdienstleistung und...

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