Rheinmetall, Lockheed Martin oder doch Boeing? Rüstungs-Aktien im boerse.de-Check

Dienstag, 24.06.25 16:03

Die weltpolitische Lage ist angespannt wie seit Langem nicht mehr: Der Krieg in der Ukraine, im Nahen Osten und zunehmende Spannungen in Ostasien sorgen weltweit für steigende Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben. Allein in Deutschland wird ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr sukzessive investiert – unter anderem in moderne Waffensysteme und neue Verteidigungs-Technologien. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in vielen Ländern rund um den Globus, weshalb einige Unternehmen aus der Rüstungs- und Infrastrukturbranche seit Monaten zu den Überfliegern an der Börse zählen. Doch nicht jede Aktie aus dem Segment ist einen „Kauf wert”, wie der boerse.de-Report „Die zehn beliebtesten Rüstungs-Aktien“ zeigt.

 

Was spricht also für eine Fortsetzung der Rüstungs-Aktien-Rallye, und welche Titel überzeugen im boerse.de-Check?

 

Nahost-Krieg und NATO-Fünf-Prozent-Ziel

 

Der wohl wichtigste Wachstumsfaktor für die Rüstungsindustrie sind die massiv aufgestockten Budgets: Erst kürzlich, wenige Tage vor dem NATO-Gipfel in Den Haag, haben die 32 Bündnisstaaten eine Einigung über die geplante neue Vorgabe bei den Verteidigungsausgaben erzielt. Eine Erklärung sehe ein Ziel von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2035 vor. 3,5 Prozent des BIP sollen dabei für reine Verteidigungsausgaben und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Ausgaben wie Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen sein.

Neben NATO-Mitgliedsstaaten investieren auch Länder wie Japan oder Australien in neue Waffensysteme und moderne Technologie. Für Anleger dürften Rüstungs-Aktien aus den genannten Gründen weiter im Fokus stehen. Doch der Sektor ist kein Selbstläufer, da nicht alle Titel gleichermaßen von der Aufrüstung profitieren.

Rheinmetall, Lockheed Martin, Boeing: Drei Schwergewichte im Vergleich


Die Rheinmetall-Aktie ist zweifellos der stärkste, deutsche Wert der Rüstungsbranche und profitiert von vollen Auftragsbüchern – unter anderem für Munition, Fahrzeuge und Elektroniksysteme. Entsprechend hat die Aktie des Düsseldorfer Technologiekonzerns in den vergangenen zehn Jahren im Mittel um +42% p.a. zugelegt und wird im boerse.de-Rating mit „A“ (= Champions-Watchlist-Kandidat) eingestuft. Die Gewinn-Konstanz beträgt 83%, und die Verlust-Ratio der Rheinmetall-Aktie fällt mit 2,64 derzeit ein wenig erhöht aus.

Lockheed Martin ist der größte Waffenproduzent der USA und steht aktuell besonders aufgrund der Kampfjets vom Typ F-35, der Luftabwehrsysteme und Satellitentechnik im Fokus. Investoren überzeugt Lockheed Martin mit einer Zehn-Jahres-Performance von im Mittel +8% p.a. Die Gewinn-Konstanz beträgt dabei 89% bei einer Verlust-Ratio von 1,82. Aufgrund dieser guten Kennzahlen vergibt das boerse.de-Rating auch hier eine „A“-Note.

Boeing hingegen hinkt hinterher: Zwar ist das Unternehmen auch militärisch aktiv, doch das zivile Flugzeuggeschäft – inklusive zahlreicher Problemfelder – dominiert. In den vergangenen zehn Jahren legte die Boeing-Aktie deshalb im Mittel lediglich um vier Prozent pro Jahr zu. Da die Gewinn-Konstanz außerdem bei schwachen 54% liegt und eine hohe Verlust-Ratio von 3,81 das Chance-Risiko-Profil belastet, lautet das boerse.de-Rating im Fall von Boeing nur „B“ (= Depotbremser).

Klar ist: Die geopolitische Lage begünstigt Investitionen in den Rüstungssektor, doch eine differenzierte Aktien-Auswahl ist für Anleger dennoch entscheidend, wie die drei Beispiele zeigen: Während Rheinmetall und Lockheed Martin mit soliden Performance-Kennzahlen punkten, bleibt Boeing hinter den Erwartungen zurück. Wer in Rüstungswerte investieren möchte, findet deshalb im kostenlosen boerse.de-Report „Die zehn beliebtesten Rüstungs-Aktien“ eine wertvolle Orientierungshilfe zur gezielten Auswahl der besten Titel. Denn die boerse.de Performance-Analyse zeigt das Chance-Risiko-Profil jeder Aktie, die eine mindestens zehnjährige Kurshistorie vorweisen kann.

 

Auf erfolgreiche Investments!

Ihre

Sabine Lembert




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