Saxo Bank “Outrageous Predictions”: Was Börsianer 2020 erwarten (könnte)

Montag, 30.12.19 12:47

Seit über zehn Jahren veröffentlicht der dänische Online-Broker Saxo Bank zehn - sagen wir einmal - gewagte Prognosen für das nachfolgende Jahr. Dabei sollen die sogenannten “Outrageous Predictions” jedoch nicht als seriöser Marktausblick betrachtet, sondern von Investoren vielmehr als “Wink mit dem Zaunpfahl” verstanden werden. Als bewusst polarisierende Thesen, die wachrütteln. Ganz daneben liegt die Saxo Bank dennoch nicht (immer), wie ein Blick auf einige ihrer Vorhersagen fürs Jahr 2019 verrät:

 

Was wurde aus den “Outrageous Predictions 2019”?

 

- Apple kauft sich bei Tesla ein:

Saxo prophezeite, dass Apple bei Elektroauto-Bauer Tesla einsteigt und 40 Prozent der Aktien für 520 Dollar pro Stück kauft. Eine Win-win-Situation, denn einerseits hätte Apple damit einen Teil seines Cash-Berges abgebaut, andererseits wäre Teslas Liquiditätsengpass beseitigt.

Diese “Prediction” hat sich nicht bewahrheitet, doch Apple warb 2019 einige Führungskräfte von Tesla ab - um die Fertigung eines eigenen “Apple Cars” voranzutreiben.

 

- Trump entlässt Fed-Chef Powell

Eines steht fest: Donald Trump und Jerome Powell sind ziemlich beste Feinde. Der US-Präsident beschuldigte den Notenbankchef 2019 wiederholt, den Leitzins im Vergleich zu anderen Ländern zu hoch anzusetzen und beschimpfte ihn unter anderem als “Feind”. Entlassen hat Trump den von ihm selbst eingestellten Powell aber trotzdem nicht. Und es gilt als umstritten, ob der amerikanische Präsident überhaupt zu diesem Schritt befugt wäre.

 

- Deutschland in der Rezession

In diesem Punkt hätte die Saxo Bank beinahe Recht bekommen. Die Bundesrepublik ist 2019 tatsächlich nur knapp einer Rezession entgangen. Wenn das BIP zwischen Juli und September nämlich im Vergleich zum Vorjahresquartal nicht um 0,1 Prozent gestiegen wäre, so hätte das Wirtschaftswachstum die Kriterien einer sogenannten technischen Rezession erfüllt.

 

Was “blüht” uns laut Saxo Bank 2020?

 

- Demokraten siegen bei US-Wahlen

Laut den Prognosen der Saxo Bank gewinnen die Demokraten die Präsidentschaftswahl mit einem landesweiten Vorsprung von 20 Millionen, bauen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus aus und erobern sogar eine knappe Mehrheit im Senat. Die Wahl steht zwar erst am 3. November 2020 auf der Agenda, doch ein tatsächlicher Sieg der Demokraten könnte gegen Jahresende noch für heftige Turbulenzen an den Märkten sorgen. Unter anderem, weil dann möglicherweise die trumpschen Steuersenkungen revidiert und manche US-Unternehmen in Schieflage geraten würden.

 

- Zurück zum Zins

 

Angesichts dessen, dass die EU-Zinspolitik an ihre Grenzen gestoßen und der europäische Bankensektor in Gefahr sei, könnte die neue EZB-Chefin Christine Lagarde im kommenden Jahr peu a peu den Leitszins erhöhen. Einen Anfang soll Lagarde schon im Januar machen und die Zinswende verkünden.

 

- Halbleiterindustrie flop, Champions top!

 

Aufgrund rückläufiger Renditen für Computerchips prognostiziert die Saxo Bank Aktien von Halbleiterunternehmen schwere Zeiten. Zwar ist die Nachfrage nach deren Produkten ungebrochen hoch, doch die Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Branchenvertreter auf sich nahmen, amortisieren sich nur bei Großkonzernen wie beispielsweise Microsoft oder Alphabet.

 

Letzterem kann ich mich natürlich nur anschließen, denn boerse.de-Aktienbrief-Champions wie Microsoft, Apple oder Alphabet haben schon so manche Negativ-Prophezeiung unbeschadet überstanden. Und: Skeptiker mit einer mindestens zehnjährigen, erfolgreichen Kurshistorie eines Besseren belehrt!

 

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Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Start ins neue Börsenjahr,

 

Ihre Miss boerse.de



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