Star Investor Bill Ackman: Der Zocker der Wall Street

Freitag, 12.10.18 16:52
Er wettete auf den Untergang von Herbalife - und verlor Millionen. Er verkaufte Nike-Beteiligungen und gewann Millionen. Eine Achterbahnfahrt, die Star Investor Bill Ackmans den Ruf des unerschrockenen Wall Street-Aktivisten einbrachte. Oder wie es Hedgefondsmanager Robert Chapman, einer von Ackmans zahreichen Feinden, einmal wenig diplomatisch ausdrückte: „Ackman hat einen Superman-Komplex. Er würde von einem Haus springen und danach die unvorhersehbare und unfaire Schwerkraft anprangern.“

Jüngst sorgte Ackman für Schlagzeilen, weil er knapp 900 Millionen Dollar auf die US-Kaffeekette Starbucks wettete. Einer Mitteilung zufolge besitzt Ackman’s Fonds stolze 15,2 Millionen Starbucks-Aktien - ein Investment, das sich schon jetzt bezahlt macht, zumal der Preis pro Starbucks-Anteil seit dem Kauf von rund 51 Dollar auf momentan über 55 Dollar gestiegen ist. Das genügt “Super-Ackman” aber noch lange nicht. Er glaubt, dass sich Starbucks’ Aktienkurs in den nächsten drei Jahren mehr als verdoppeln wird, zumal die Kaffeekette große Schritte im Land des Lächelns plant. In den kommenden fünf Jahren will Starbucks in China 6.000 Geschäfte betreiben und den Umsatz verdreifachen. "China wird im Laufe der Zeit immer wichtiger für den Wert von Starbucks werden, da es die größte Wachstumschance für Starbucks darstellt", so die Kaffeehauskette.

Ackman springt zwar auf einen “fahrenden Zug” auf, riskiert dabei aber - mal wieder - viele Millionen Dollar. Doch wer ist dieser Mann, den Unternehmen fürchten und Investoren bewundern?

Eigensinn ist eine Tugend
In einem Interview berichtete Bill (der eigentlich William heißt) von einem prägenden Kindheitserlebnis, das ihn zu dem unerschrockenen, bisweilen starrsinnigen Mann gemacht haben soll, der er heute ist. Sein Vater, ein Finanzexperte, überredete den erste 14-jährigen Bill dazu, auf abschüssiger Straße den platten Reifen des Familienwagens zu wechseln. Etwas, das ein Mann eben können müsse. Der Junge zögerte anfangs, griff dann aber doch zum Wagenheber, stemmte das Auto in die Höhe - und wurde um ein Haar vom im Gefälle abrutschenden Fahrzeug erschlagen. Dies war laut Ackman der Moment seines Lebens, in dem er beschloss, nur noch auf seine eigene, innere Stimme zu hören.
Ein Entschluss, der dem Hedgefondsmanager mit einem geschätzten Privatvermögen von rund 1,1 Milliarden Dollar schon so manche Höhenflüge und Abstürze bescherte…

Ackmans Millionen-Wetten
Zu Beginn seiner Karriere glänzte der Harvard-Absolvent vor allem durch Misserfolge. Mit seiner ersten Investmentfirma Gotham Partners verbrannte sich Bill die Finger bei der Beteiligung an einem Golfkurs-Betreiber und scheiterte bei der Übernahme des Rockefeller Center in Manhattan. Paradoxerweise schreckten diese Fehlschläge Investoren nicht davon ab, an Ackman zu glauben. Zu Recht, denn in den Folgejahren machte der Investor - trotz einiger weiterer Rückschläge - ein Vermögen.

2004 gründete Bill Ackman seinen zweiten Hedgefonds Pershing Square, den Top-Manager großer Unternehmen wegen der berüchtigten “Heuschrecken”-Mentalität fürchten. Ackman spürt defizitäre, schlecht geführte Firmen auf, kauft sich ein, erzwingt Veränderungen und veräußert seine Anteile nach erfolgreicher Mission möglichst mit Gewinn.

Manchmal geht Ackmans Rechnung auf, manchmal aber auch nicht. So stieg der Wert seiner Burger King-Anteile nach dem Kauf der Donutkette Tim Hortons quasi über Nacht um rund 200 Millionen Dollar. Auch Ackmans Beteiligungen am Lebensmittelkonzern Mondelez und dem Eisenbahnunternehmen Canadian Pacific Railway waren von Erfolg gekrönt. Anders dagegen beim US-Diätprodukte Hersteller Herbalife: Nach fünf kämpferischen Jahren, in denen der Investor auf den Untergang des “Schneeballsystems” spekulierte, gab sich Bill Ackman dieses Jahr mit einer krachenden Niederlage geschlagen. Der Herbalife-Aktienkurs entwickelte sich entgegen seiner Erwartungen prächtig und bescherte dem Short-Seller und seinem Hedgefonds Pershing Square, der eine Milliarde Dollar auf den Niedergang des Unternehmens gewettet hatte, herbe Verluste.

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Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

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