Süßes oder Saures – was Anleger beim Investieren in Dividendenaktien beachten sollten

Donnerstag, 31.10.24 16:56
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

es ist Halloween – heute Abend werden deshalb an vielen Orten wieder kleine Geister um die Häuser spuken und mit den Worten „Süßes oder Saures“ um Naschereien bitten. Meiner Meinung nach fasst dieses Sprüchlein auch ganz gut die Achterbahn der Gefühle zusammen, die Börsianer im Laufe der Jahre durchleben. Derzeit gibt der Markt uns Süßes, aber es kommen natürlich auch Phasen vor, die so manchem Investor das Fürchten lehren. Wer allerdings in diesem Fall die Nerven behält, profitiert langfristig: Jeder Crash ist ein Geschenk, so mancher Top-Wert lässt sich dann nämlich zum Schnäppchenkurs einsammeln.

Das ist oft leichter gesagt als getan. Deshalb mag ich Dividendenaktien, denn Ausschüttungen sind weitestgehend unabhängig von Turbulenzen an der Börse. Wer regelmäßig Gewinnbeteiligungen „seiner“ Unternehmen erhält, lässt sich viel weniger von Abwärtsbewegungen beeindrucken. Je länger Anleger dabeibleiben, desto größer wird der Effekt. Warren Buffett erhält mittlerweile Jahr für Jahr mehr als die Hälfte seines Ursprungsinvestments in Coca-Cola als Dividende zurück. Damit lässt sich jeder Kursrücksetzer komfortabel aussitzen. Damit die Vorteile einer Dividendenstrategie voll zum Tragen kommen und das Depot von Aktien-Zombies frei bleibt, gibt es jedoch einiges zu beachten.

Zuverlässige Dividendenzahler und -steigerer



Die erste Regel könnte von den kleinen Geistern abgekupfert sein, die heute Abend unterwegs sind: Gehe dahin, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas zu holen ist. Schon relativ früh wissen Kinder, entweder aus eigener Erfahrung oder durch Mund-zu-Mund-Propaganda, dass es sich nur dort zu klingeln lohnt, wo die Ausbeute in den vergangenen Jahren reichlich war. Einkommensorientierte Anleger sind gut beraten, sich dieser Methode anzuschließen. Besonders zuverlässig waren zum Beispiel die Champions Colgate-Palmolive (aktuelle Dividendenrendite: 2,1%) und Church & Dwight (1,1%), beides Unternehmen, in die auch der boerse.de-Dividendenfonds investiert ist. Schon seit 1895 bzw. seit 1901 beteiligen die Konsumgüterhersteller ihre Aktionäre ununterbrochen direkt am Gewinn. Die jeweiligen Geschäftsmodelle sind also äußerst wetterfest.

Damit Dividendenaktien langfristig Freude machen, ist ein weiterer Aspekt entscheidend: Das zugrundeliegende Unternehmen sollte in der Lage sein, die Gewinnbeteiligungen Jahr für Jahr zu steigern. Denn nur in diesem Fall kann sich auch die individuelle Dividendenrendite erhöhen. Für börsennotierte Firmen, bei denen dies bereits über sehr lange Zeiträume zutrifft, gibt es dafür sogar eigene Begriffe. Wer seit mindestens 25 Jahren die Ausschüttungen erhöht, gehört zum Kreis der Dividendenaristokraten. Dies schaffen Unternehmen nur, wenn sie über ein rentables Geschäftsmodell, wertvolle Marken, globale Wettbewerbsvorteile und die Fähigkeit verfügen, wirtschaftliche Abschwünge zu überstehen. Mit 28 Jahren kontinuierlichem Dividendenwachstum gehört der Champion Church & Dwight zu den adligen Titeln.

Manche Unternehmen werden sogar als Dividendenkönige gekrönt. Voraussetzung ist, dass die Ausschüttungen mindestens über einen Zeitraum von einem halben Jahrhundert stetig erhöht worden sind. Colgate-Palmolive (steigert seit 1963) gehört zu diesem illustren Kreis. Weitere Champions aus dem boerse.de-Dividendenfonds mit einem sehr langen Lauf hinsichtlich Steigerungen sind zum Beispiel Illinois Tool Works (ITW) und S&P Global mit jeweils 60 bzw. 52 Jahren. Aktuell liegen die Dividendenrenditen der vorgenannten Werte bei 2,3% bzw. bei 0,7%. Apropos Dividendenrendite: Hier lauert eine Falle, in die Anleger regelmäßig tappen.

„Zuckerschocks“ vermeiden – Vorsicht vor Dividendenfallen



Auf den ersten Blick kann ein überdurchschnittliches Verhältnis von Ausschüttung zu Kurs verlockend sein. Eine hohe Verzinsung aufs eingesetzte Kapital gleich vom Kaufzeitpunkt an ist ja ein besonderer Leckerbissen. Hier lohnt es sich allerdings, ganz genau hinzuschauen, denn aus dem Zuckerschock kann schnell ein ziemlicher saurer Drops werden.

Bei sehr hohen Renditen handelt es sich häufig um eine Dividendenfalle. Dabei wird die Substanz des Unternehmens ausgehöhlt, um kurzfristig hohe Ausschüttungen zu ermöglichen. Es ist jedoch ungünstig, wenn sich die Firma damit die Finanzierung des weiteren Wachstums erschwert. Im schlechtesten Fall wird an die Aktionäre mehr ausgeschüttet, als überhaupt Gewinn erwirtschaftet worden ist. Nachhaltig ist dieses Vorgehen natürlich nicht. Der Markt preist das in der Regel schnell ein, durch sinkende Kurse steigt die Rendite noch mehr und die Dividendenfalle schnappt zweimal zu: Die Anteilseigner erleiden Buchverluste und der Ausschüttungsstrom versiegt.

Bayer-Aktionäre können ein Lied davon singen. Der Dax-Konzern erhält von uns das boerse.de-Aktien-Rating D (Kapitalvernichter). Auch bei VW – regelmäßig in Listen mit hohen. Dividendenrenditen zu finden und derzeit von uns ebenfalls mit „D“ bewertet – ist zu erwarten, dass die Dividende im kommenden Jahr deutlich geringer oder auch ganz ausfällt.

Die Konsequenz aus dem Blick ins Gruselkabinett der Dividendenaktien ist ganz klar: Qualität, Qualität, Qualität. Wir ermitteln diese mithilfe der Performance-Analyse, die nach dieser Methode besten Werte erhalten den Titel „Champion“. Die überwiegende Mehrheit unserer Champions schüttet Gewinne aus, der boerse.de-Aktienbrief ist daher eine Fundgrube auch für einkommensorientierte Anleger.

boerse.de-Dividendenfonds – der Korb voller Süßigkeiten



Meine oben gemachte Aussage, dass Dividenden weitgehend unabhängig von den Turbulenzen an der Börse sind, möchte ich ergänzen: Voraussetzung dafür ist, dass es sich um Unternehmen von hoher Anlagegüte handelt. Dabei sollte auf mehrere Branchen und Regionen gesetzt werden. Neben der Einzelanlage eignet sich daher alternativ auch ein Fonds wie der boerse.de-Dividendenfonds zur Umsetzung einer Dividendenstrategie. Bei diesem handelt es sich um einen Korb voller Werte, die dafür bekannt sind, zur Kategorie „süß" zu gehören.

Anleger können dabei zwischen zwei Alternativen wählen: Für diejenigen unter Ihnen, die auf hochwertige Dividendenaktien bei 100%iger Kapitalbildung setzen möchten, könnte die thesaurierende Tranche von Interesse sein. Daneben gibt es eine ausschüttende Variante (1% pro Quartal) für alle, die regelmäßiges passives Einkommen erzielen möchten. Umfangreiche Informationen zur Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds finden Sie im kostenlosen White Paper von Priv.-Doz. Dr. Hubert Dichtl und Thomas Müller, das sie hier herunterladen können.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

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