Dax-Prognosen 2020: Geht die Kursrally in eine neue Runde?

Freitag, 29.11.19 16:21
Alljährlich um diese Zeit geistern Dax-Prognosen selbsternannter Experten durch die Finanzpresse. Der Blick in die Glaskugel, der die Entwicklung an den Märkten fürs kommende Jahr orakeln soll, ist zwar durchaus amüsant. Doch bevor wir einzelne Dax-Prognosen 2020 unter die Lupe nehmen, möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben, dass Banken-Vorhersagen im Schnitt unzuverlässig und generell betrachtet zu kurzfristig sind. Da eine sinnvolle Vermögensplanung langfristig orientiert sein sollte, ist ein Zeithorizont von 12 Monaten unterm Strich irrelevant. Was zählt, ist die Gesamtrendite nach fünf, zehn oder mehr Jahren.

Börsenjahr 2020: zwischen Rezessionsangst und Euphorie
Dass sich Ausdauer “bezahlt” macht, beweist die mittelfristige Performance führender Indizes: Innerhalb der vergangenen fünf Jahre erzielte der Dax trotz heftiger, wirtschaftspolitisch bedingter, Turbulenzen eine Jahresperformance von im Mittel 5,17 Prozent. Wobei 2019 mit bis dato +25 Prozent Rendite ein hervorragendes Jahr ist, das die historische Dax-Performance von im Schnitt 9 Prozent p.a. deutlich übertrifft. Und: fast alle pessimistische Banken-Analysten eines Besseren belehrt.

Die erfolgreiche, europäische Index-Alternative zum Dax - der boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI) - übertraf den Dax auf beeindruckende Art und Weise: Innerhalb der vergangenen fünf Jahre erzielte der BCDI eine Rendite von 10 Prozent p.a. Seit Januar stehen sogar stolze +27 Prozent auf der Kurstafel.

Doch bei der Frage, ob das positive Börsenklima in Deutschland 2020 noch anhalten wird, scheiden sich die Geister. Manche Marktbeobachter befürchten eine Rezession (die eigentlich schon 2019 hätte kommen sollen) mit entsprechend signifikanten Korrekturen. Andere vermuten, dass das steigende Geldvermögen der Deutschen, das zu einem Großteil noch unverzinst auf Spar-, Tages- oder Festgeldkonten schlummert, endlich in Aktien bzw. Aktienfonds investiert wird. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die Erhebung von Strafzinsen, die Banken vermehrt an Privatanleger weitergeben. Denn wenn das Sparvermögen auf dem Konto buchstäblich “aufgefressen” wird, dürften auch die zögerlichen Anleger an die Märkte “flüchten” - was sich positiv auf die Kursentwicklung europäischer Indizes auswirken könnte.

Pessimisten vs. Optimisten
Zu den eher pessimistischen Aktienexperten zählen Vertreter der Bayern LB, Hamburg Commercial Bank (HCOB) und die LBBW. Sie sahen den deutschen Leitindex im Rahmen einer Pressekonferenz des Bundesverbands Öffentlicher Banken (VÖB) im September 2020 bei jeweils 12.000, 11.600 und 12.500 Punkten. Die Deka Bank prognostiziert dem Dax 2020 13.000 Punkten, die Helaba traute dem deutschen Leitindex 12.800 Punkte zu.

Positive Töne hört man dagegen bis dato nur von einem Geldinstitut: Ausgerechnet die krisengeschüttelte Deutsche Bank sieht den Dax Ende 2020 bei 14.000 Punkten. Euphorie klingt anders.
 
Da ist es doch umso erfreulicher, dass die erfolgreiche, europäische Dax-Alternative, der BCDI (boerse.de-Champions-Defensiv-Index), mit einer besonders hohen Konstanz in der Kursentwicklung, geringen Rücksetzern und einer Outperformance gegenüber führenden, europäischen Indizes aufwarten kann. Das “Erfolgeheimis” des BCDI ist dabei einfach-genial: Er investiert in zehn besonders defensive Werte, wie z.B. Nestlé, Schindler oder Fresenius, die sich durch einfache Geschäftsmodelle, starke Marken und damit langfristige Wettbewerbsvorteile auszeichnen. Alleinstellungsmerkmale, die bei manchen Dax-Unternehmen wie z.B. der Deutschen Bank oder Continental, momentan weit zu suchen sind...

Ich wünsche Ihnen ein ein entspanntes Wochenende,

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