Der entzauberte Mythos vom Cost-Average-Effekt

Donnerstag, 26.03.09 09:00
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

kürzlich unterhielt ich mich mit einem alten Studienkollegen über Gott, die Welt und natürlich die Börse. Denn Felix, so heißt mein ehemaliger Mitstudent, ist heute Vermögensberater und machte in den vergangenen Jahren vor allem mit Aktienfonds gute Geschäfte. Ob denn die Anleger angesichts der kräftigen Verluste in den vergangenen 15 Monaten nicht sauer wären, wollte ich wissen. „Ach“, meinte der smarte Geschäftsmann, „zum größten Teil haben meine Kunden Fondssparpläne und sind daher von der Krise kaum betroffen.“ Augenzwinkernder Nachsatz: „Du weißt ja, der Cost-Average-Effekt!“ „Aha!“, erwiderte ich und war mit einem der am weitesten verbreiteten Märchen der Fondsbranche konfrontiert. Konkret:

Ohne meinem Freund böse Absichten zu unterstellen, sei hier – wie schon mehrfach an dieser Stelle – auf die branchenüblichen hohen Provisionen und Ausgabeaufschläge hingewiesen. Felix hat natürlich ein großes Interesse am Verkauf von Fondssparplänen, zumal auf diese Weise auf Dauer eine sprudelnde Einnahmequelle erschlossen wird – was dem Glücklichen durchaus vergönnt sei. Doch etwas muss klargestellt werden:

Selbstverständlich wandern bei fallendenden Notierungen für die monatlich gleichbleibenden Sparraten mehr Anteile ins Depot. Die kühne Behauptung, damit die durchschnittlichen Einstiegskurse zu verbilligen und langfristig bessere Renditen zu erzielen, hält jedoch einer empirischen Überprüfung nicht stand. Wissenschaftler der Universität Mannheim fanden z.B. heraus, dass der angebliche Glättungseffekt von Fondssparplänen weder zu höheren Renditen (zumal in Hausse-Zeiten überteuert gekauft wurde) noch zu einer zeitlichen Risikostreuung führt. Denn im Laufe der Zeit nimmt das Gewicht der einzelnen Sparrate in Relation zum angesammelten Kapital ständig ab. Und mit zunehmender Laufzeit steigt der Betrag, der dann – wie eine Einmalinvestition – voll den Marktschwankungen ausgesetzt ist. Das heißt:

Überrenditen an der Börse können auf lange Sicht nur durch eine Optimierung der Einstiegszeitpunkte erzielt werden. Und das Risiko lässt sich mit einem disziplinierten Money-Management minimieren, indem Sie bspw. in der Hausse hoch und in der Baisse nur niedrig investiert sind. Während der September/Oktober-Crash bspw. Fondssparer voll erwischte, waren Anleger, die der Strategie im boerse.de-Aktienbrief folgten, nur mit maximal 10% ihres für Aktieninvestments vorgesehenen Kapitals betroffen. Ich empfehle Ihnen daher:

Machen Sie es so wie ich und legen Sie Ihre monatlichen Sparraten auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto. Sobald der Champions-Oszillator im boerse.de-Aktienbrief eine Erhöhung der Investitionsquote signalisiert, greifen Sie entsprechend zu. Wenn Sie dabei ausschließlich Champions-Aktien im Aufwärtstrend kaufen und Ihr Portfolio auf verschiedene Branchen und Anlageregionen streuen, profitieren Sie in der nächsten Hausse von überdurchschnittlichen Kurs-Renditen. Zudem sparen Sie sich mit direkten Investments in Qualitätsaktien hohe Abschlussprovisionen, Ausgabeaufschläge und Managementgebühren. Den besten Zeitpunkt, um wieder Kasse zu machen, wird Ihnen ebenfalls der Champions-Oszillator rechtzeitig avisieren. Also:

Verzichten Sie auf eine Durchschnittsstrategie mit beträchtlichen laufenden Kosten und holen Sie ein Optimum aus Ihrem Kapitaleinsatz. Im borse.de-Aktienbrief sind wir Ihnen dabei gerne behilflich – provisionsfrei und ausschließlich anhand objektiver Kennzahlen der Performance-Analyse.

Mit bester Empfehlung

Ihr

Thomas Driendl

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