Jochen Appeltauer: Crashs sind die besten Einstiegszeitpunkte

Samstag, 20.09.08 08:36
Interview mit Jochen Appeltauer, Leiter der Performance-Analyse vom boerse.de-Aktienbrief

boerse.de: Eine solche Krise an den Finanzmärkten dürfte es seit der großen Depression in 1929 nicht mehr gegeben haben. In den Vereinigten Staaten melden Banken und Versicherungen nahezu täglich Insolvenz an oder werden verstaatlicht. Diese Hiobsbotschaften scheinen nicht gerade für die Aktie als Anlageform zu sprechen.

Jochen Appeltauer: Die Nervosität unter den Anlegern ist in der Tat auf Rekordniveau gestiegen. Doch gerade in der jetzigen Situation gewinnen Aktien an Attraktivität. Denn nach einem Crash ergeben sich traditionell die besten Einstiegschancen.

boerse.de: Seit Jahresbeginn ist der Dax immerhin um 27,3% auf 5861 Punkte abgestürzt und an den übrigen Weltbörsen sieht es nicht viel besser aus. In einer solchen Situation dürften die wenigsten Anleger sich an die Aktienmärkte trauen.

Jochen Appeltauer: So einmalig, wie in den Medien suggeriert wird, ist die derzeitige Krise an den Finanzmärkten nicht, was der Börsencrash von 1987 belegt. Damals stürzte der Dow Jones ebenfalls an einem „Schwarzen Montag“, dem 19. Oktober, um 22,6% auf 1739 Punkte ab, wobei auch die deutschen Börsen einknickten. Nach einer Rückberechnung hätte der damals noch nicht existierende Dax im Jahr 1987 immerhin 30,2% verloren.

boerse.de: Vor einem derart hohen Verlust scheinen wir auch in 2008 nicht mehr weit entfernt zu sein...

Jochen Appeltauer: ... was dafür spricht, dass die Umkehrpunkte an Börsen nicht mehr fern sind. Gerade der Börsencrash in 1987 belegt, dass ein Bärenmarkt langfristig höchst interessante Einstiegszeitpunkte bietet. Denn wer Ende 1987 in den Dax investiert hat, konnte bis Ende 2007 immerhin eine Rendite von 11% jährlich erzielen. Ein Anlagekapital von 10.000 Euro wäre somit in zwei Jahrzehnten auf 80.623 Euro angewachsen. Eine solche Performance bieten nur Aktien.

boerse.de: Was raten sie Anlegern ganz konkret in der gegenwärtigen Börsensituation?

Jochen Appeltauer: Ein langfristiger Vermögensaufbau erfordert auch die ganz große Perspektive. So startet ab dem 1. Januar 2009 die neue Abgeltungssteuer, wonach Anleger samt Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer rund 28% an Steuern auf alle künftigen Kursgewinne an den Fiskus abführen dürfen. Wer die geltende Gesetzeslage mit einer Steuerfreiheit nach einjähriger Haltedauer konservieren möchte, muss jetzt handeln. Das zur Zeit überaus niedrige Kursniveau ist – so sonderbar das auch klingen mag – ein Geschenk des Himmels. Denn Anleger können jetzt zu günstigen Preisen in Aktien einsteigen und damit ihr Depot langfristig fit machen für die Abgeltungssteuer.

boerse.de: Worauf sollte der Anleger bei der Aktienauswahl achten?

Jochen Appeltauer: Wir haben mit der Performance-Analyse ein Instrument entwickelt, mit dem sich die langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien ausfindig machen lassen. Diese 100 sogenannten Champions-Aktien empfehlen wir unseren Lesern im boerse.de-Aktienbrief. Doch generell sollten Anleger auf die Qualität der Aktien achten und von Finanztiteln vorerst die Finger lassen.

boerse.de: Herr Appeltauer, vielen Dank für das Gespräch!


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Jochen Appeltauer ist boerse.de-Aktienbrief-Chefredakteur. Der boerse.de-Aktienbrief ist der große deutsche Börsenbrief für den langfristigen Vermögensaufbau mit den laut Performance-Analyse 100...


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