Rüstungsaktien sind ein äußerst kontroverses Thema, das seit vergangener Woche sogar in meinem Bekanntenkreis für angeregte Diskussionen sorgt. Deren Auslöser war die Kursexplosion von Rheinmetall und Hensoldt - zwei deutsche Rüstungskonzerne, die maßgeblich vom 100 Milliarden Euro “Sonderbudget” für die Bundeswehr profitieren könnten. Die Hensoldt-Aktie gewann am 01. März 2022 zeitweise mehr als 90 Prozent an Wert; das Rheinmetall schoss um gut 50 Prozent nach oben.
Kritiker sind der Meinung, dass es unmoralisch und unverantwortlich ist, indirekt von der Aufrüstung bzw. vom Krieg zu profitieren. Rüstungs-Investoren sehen dagegen sowohl mögliche Renditechancen, als auch die Notwendigkeit von Ausgaben zu Verteidigungszwecken. Doch abgesehen von den ethischen Aspekten sollten Investoren bei Rüstungsaktien auch aus anderen Gründen Vorsicht walten lassen.
Beginnen wir mit dem Börsenneuling Hensoldt, der erst seit dem Herbst 2020 an der Börse notiert ist. Der Ausgabepreis pro Aktie betrug damals rund zwölf Euro, kletterte Anfang 2021 auf 14 Euro und verharrte bis vergangene Woche mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau.
Ein Grund für die anfänglich relativ bescheidene Kurshistorie war, dass Hensoldt noch nicht profitabel wirtschaftete und 2020 einen Verlust von 65 Millionen Euro ausweisen musste. Das 2017 aus u.a. Telefunken, Zeiss, Dornier, Aerospatiale-Matra und Airbus Defence and Space hervorgegangene Unternehmen liefert Schlüsseltechnologien in vielen Zukunftsbereichen. Dazu zählen Radarsystemen, Sensoren, Cyber- und Sicherheitstechnologie.
2021 gelang dem Konzern aus Taufkirchen bei München dann der Sprung in die schwarzen Zahlen: Dank Aufträgen rund um den Kampfjet Eurofighter und das Aufklärungssystem Pegasus stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 22 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von fast 63 Millionen Euro.
Die jüngsten (Kurs-) Gewinne nutzte der Finanzinvestor KKR jedoch direkt, um Kasse zu machen und seine Beteiligung an Hensoldt zu reduzieren. Deshalb stürzte die Hensoldt-Aktie nur wenige Tage nach dem Kursfeuerwerk um rund 18% in die Tiefe.
Das Unternehmen aus Düsseldorf blickt dagegen auf eine rund 130-jährige Firmenhistorie zurück, die von zahlreichen Rückschlägen und entsprechenden Aktienkursschwankungen geprägt ist. Allein innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte mussten sich Aktionäre mit Kursen zwischen sieben Euro (1. Dezember 2000) und 107 Euro (30. August 2020) anfreunden und so einige Rücksetzer “aussitzen”.
Im Februar hat die Rheinmetall AG eine Umstrukturierung beschlossen, die das Unternehmen zukunftsfähiger machen sollen. Künftig gliedert sich der Konzern in fünf Divisionen, die vom Konzernvorstand direkt geführt werden: Weapon and Ammunition, Electronic Solutions, Vehicle Systems, Sensors and Actuators sowie Materials and Trade.
Beide Unternehmen profitieren aufgrund ihrer stark auf militärische Einsätze konzentrierten Geschäftsbereiche möglicherweise von den Aufrüstungsplänen der Regierung. Doch zum einen ist bislang noch offen, wofür und wann das Geld aus dem Sonderfonds ausgegeben werden soll. Zum anderen dürfte auch Marktführer wie die US-Unternehmen Lockheed Martin, Raytheon oder Northrop Grumman um die Milliarden-Budgets konkurrieren.
Investoren sollten es sich sowohl aus moralischen, als auch monetären Gründen gut überlegen, ob sie sich an zyklischen Rüstungskonzernen mit einer kurzen bzw. volatilen Kurhistorie beteiligen möchten. Zumal es mit den 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions reichlich langfristig erfolgreiche und renditestarke Anlagealternativen gibt, die Sie mit Sicherheit gut schlafen lassen.
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