viele Anleger tun sich schwer damit, sich von liebgewonnenen Aktien zu trennen. Namen wie Nestlé, PepsiCo oder Starbucks gehören in vielen Depots seit Jahren zu den Fixpositionen – und doch mussten diese Konzerne zuletzt den Champions-Pool verlassen. Grund dafür ist die turnusmäßige Überprüfung der Champions-Auswahl im
boerse.de-Aktienbrief, die viermal im Jahr streng auf Basis der objektiven Kennzahlen der Performance-Analyse vorgenommen wird. Dieses Mal fiel das Ergebnis besonders umfangreich aus: Gleich 15 Aktien wurden ausgetauscht – so viele wie noch nie. Sie sollten wissen:
Regelmäßige Überprüfung statt „Augen zu und durch“
Die Champions-Auswahl im boerse.de-Aktienbrief beruht auf klaren, objektiven Kriterien. Und das sind ausschließlich die Rendite- und Risikokennzahlen der Kursentwicklung in den vergangenen zehn Jahren. Nur Aktien, die dabei überdurchschnittlich abschneiden, gehören zum erlesenen Kreis der 100 besten Qualitätsaktien der Welt. Hingegen müssen Titel, die im Laufe der Zeit an Dynamik verlieren, weichen – ganz unabhängig davon, wie bekannt oder beliebt die Aktie ist.
Das hat nichts mit „Strenge um der Strenge willen“ zu tun, sondern ist der Schlüssel dafür, dass im Champions-Pool stets die langfristig besten Aktien vertreten sind. Oder wie es André Kostolany einmal formulierte: „An der Börse sind 2 mal 2 nie 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das Minus 1 auszuhalten.“ In diesem Sinne braucht es diese Nervenstärke, wenn Lieblingswerte ihren Glanz verlieren und konsequent ersetzt werden müssen.
Warum „Lieblingsaktien“ gefährlich sein können
Viele Privatanleger halten oft an Aktien fest, die ihnen vertraut sind oder mit denen sie positive Erlebnisse verbinden. Psychologen sprechen hier von „Home Bias“ und „Verlustaversion“. Doch beides führt oft dazu, dass Depotbremser vielfach zu lange mitgeschleppt werden. Warren Buffett, der wohl bekannteste Langfristanleger der Welt, sagt zwar:
„Unsere liebste Haltedauer ist für immer.“ Doch selbst Warren Buffett hat sich im Laufe der Jahrzehnte von unzähligen Aktien wieder getrennt – schlicht deshalb, weil sich die fundamentale Lage geändert hat. Dauerhaft halten kann man eben nur die wirklich besten Werte. Und genau das ist der Gedanke hinter der Champions-Strategie: Qualität ja, aber nur solange sie messbar besser ist als der Rest. Die aktuelle Überprüfung zeigt:
Frisches Blut hält das Depot dynamisch
Selbst große Namen sind nicht davor gefeit, irgendwann ihre Champions-Qualität zu verlieren. Beispielsweise kommt
Adidas in der aktuellen Quartalsüberprüfung nur noch auf eine magere geoPAK10 von 5%, bekannte Aktien wie
Colgate-Palmolive oder
PepsiCo wurden von agileren Aufsteigern verdrängt.
Das klingt vielleicht schmerzhaft, ist aber eine Stärke des Champions-Systems im
boerse.de-Aktienbrief. Denn so ist sichergestellt, dass Anleger stets von den neuen Gewinnern profitieren. Dabei geht es nicht nur um einzelne Titel, sondern auch um die Branchenstruktur im Champions-Pool.
Während lange Zeit traditionell defensive Konsumwerte dominierten, rücken nun vermehrt Unternehmen aus dem Technologie- und Finanzsektor nach. Besonders stark ist aktuell der Bereich
Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, wo Konzerne wie
ASML,
Nvidia oder
Microsoft mit hohen zweistelligen Wachstumsraten glänzen. So spiegelt die Champions-Auswahl nicht nur vergangene Stärke, sondern auch die großen Zukunftstrends wider.
Lektionen für Anleger
Was lässt sich daraus lernen?
1. Anpassen statt Klammern: Märkte verändern sich. Branchen, die heute führend sind, können morgen zurückfallen. Wer das ignoriert, riskiert, dass sein Depot auf der Stelle tritt.
2. Objektive Kriterien schlagen Emotionen: Nicht die persönliche Sympathie für ein Unternehmen zählt, sondern die harten Kennzahlen zur langfristigen Aktien-Performance.
3. Von Megatrends profitieren: Durch die regelmäßige Neubewertung finden automatisch auch neue Branchenführer ihren Platz im Depot. Anleger partizipieren damit systematisch an großen Trends wie KI, Gesundheit oder Digitalisierung.
4. Disziplin zahlt sich aus: Regelmäßige Überprüfung und klare Regeln sind die beste Vorsorge gegen Depotbremser.
Um es mit André Kostolany zu sagen: „Börse ist vor allem Psychologie.“ Wer konsequent objektiv bleibt, ist psychologisch im Vorteil – und profitiert automatisch von den großen Trends. Denn die Börse belohnt nicht Nostalgie, sondern Anpassungsfähigkeit.
Die Namen der neuen Champions erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe vom
boerse.de-Aktienbrief, den Sie
hier kostenlos lesen können.
Mit den besten Empfehlungen
Ihr
Thomas Driendl
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