vermutlich haben Sie in den vergangenen Wochen schon einmal etwas über (oder von) ChatGPT gelesen. Denn das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Texterstellungsprogramm von OpenAI wird in der Presse bereits als „iPhone-Moment für die Technologiebranche” und „bahnbrechende Innovation” gefeiert.
Mein Selbstversuch hat gezeigt, dass die Website von ChatGPT aufgrund der hohen Nachfrage derzeit kaum erreichbar ist. Und wenn doch, dann war der vom Computer erstellte Text in meinem Fall sehr kurz, teils fehlerhaft und von Wiederholungen geprägt. Trotz mehr oder weniger ausgeprägten „Kinderkrankheiten” dürfte es sich bei intelligenten Textprogrammen aber nicht um einen kurzfristigen Hype, sondern langfristigen Trend handeln, der künftig in vielen Bereichen zur Anwendung kommen könnte.
Denn Programme dieser Art interagieren mit Nutzern, beantworteten Fragen, schreiben Texte zu beliebigen Themen, komponieren Musik und können sogar programmieren. Angesichts dessen liegt es auf der Hand, dass das Thema KI auch bei Anlegern derzeit von großem Interesse ist. Doch bei welchen Branchenvertreter „lohnt” sich eventuell ein Investment?
OpenAI macht KI für jeden zugänglich
OpenAI selbst ist nicht börsennotiert, sondern wird durch Unternehmer wie Elon Musk und mit rund zehn Milliarden Dollar auch von dem
Champion Microsoft finanziert. Aus gutem Grund: Das mit gewaltigen Datenmengen gefütterte Programm knackte einer Studie zufolge in nur zwei Monaten die Marke von 100 Millionen aktiven Nutzern und besticht durch eine besonders einfache Bedienbarkeit. Deshalb stellt es sich jetzt als weitsichtiger Glücksgriff heraus, dass Microsoft schon im Jahr 2019 in das Unternehmen OpenAI investiert und sich damit den Zugriff auf dessen KI-Technologien gesichert hat.
Der gegenwärtige KI-Rausch in der Technologiebranche geht jedoch weit über OpenAI und Microsoft hinaus: Der Facebook Mutterkonzern Meta verspricht größere Initiativen, der chinesische Tech-Gigant Baidu will mit ERNIE einen Chatbot herausbringen, das Äquivalent „Bard” des
Technologie-Champions Alphabet ist schon sehr weit fortgeschritten, und es gibt etliche Start-up-Unternehmen mit ambitionierten KI-Projekten.
Aber nicht jede KI-Aktie ist einen „Kauf wert”. Wenn man beispielsweise den langfristigen Kursverlauf der „angesagten” KI-Aktien C3.ai oder Baidu betrachtet, zeichnen sich diese vor allem durch eine hohe Volatilität und teils große Verluste aus.
So notiert beispielsweise die Baidu-Aktie derzeit (Stand 13. Februar 2023) in etwa auf dem Niveau von Juni 2014. Die Aktie von C3.ai, ein auf KI-Anwendungen für Unternehmen spezialisierter Konzern, ist seit dem IPO sogar stark eingebrochen. 2020 begeisterte C3.ai bei seinem Börsengang mit einem Kursplus von über 100 Prozent am ersten Handelstag, verlor jedoch bis dato über 60 Prozent an Wert.
Wie jeder relativ junge Markt, so bietet wahrscheinlich auch die KI-Branche spannende Perspektiven für Investoren. Dabei sollten Anleger jedoch nicht in jedes x-beliebige Unternehmen investieren, das sich „KI” auf die Fahne geschrieben hat, sondern auf dessen Firmen- und Aktienkurshistorie achten. Denn wie bei vielen disruptiven Technologien, wird möglicherweise auch die KI-Branche in Zukunft von langfristig erfolgreichen
Technologie-Champions wie Alphabet (Google) oder Microsoft dominiert werden, die im Gegensatz zu jungen Unternehmen über enorme Ressourcen und eine entsprechende Marktmacht verfügen.
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Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,
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