Volkswagen: Erfolgreich in den USA - aber wie gehts weiter?

Mittwoch, 03.04.19 10:47
Schlechte News für Donald Trump, gute News für VW-Aktionäre: Deutsche Autobauer - insbesondere Volkswagen - trotzen im März der allgemeinen Absatzschwäche und verkauften in den USA deutlich mehr Neuwagen als im Vorjahreszeitraum. Und das, obwohl der US-Präsident mit seiner “America First”-Strategie und Zolldrohungen versucht, ausländische Autohersteller aus seinem Land fernzuhalten. Vergeblich: Denn während US-Hersteller wie Ford oder General Motors in den vergangenen Monaten derbe Absatzdämpfer kassierten, verkaufte Volkswagen 14 Prozent mehr Neuwagen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch BMW, Audi und Porsche gelang in den USA ein Verkaufszuwachs, Mercedes verzeichnete indes einen Rückgang von 4,9 Prozent.

“Das Auto” auf Zukunftskurs?
VW-Anleger fragen sich jetzt vermutlich, ob der Etappensieg in den USA als Indiz für eine generell positive Geschäftsentwicklung herhalten könnte. Die Volkswagen-Aktie hat da so ihre Zweifel: Zwar gewinnt das VW-Papier heute zu Handelsbeginn rund zwei Prozent, innerhalb der vergangenen 12 Monate stehen jedoch nach einigen Kurs-Turbulenzen noch -10,5 Prozent zu Buche. Mediale Berichterstattung rund um Dieselgate, E-Mobilität, Strafzölle und (mögliche) Allianzen mit Amazon, Siemens oder anderen Tech-Größen beeinflussen das Marktsentiment tagtäglich aufs Neue und reflektieren die herrschende Unsicherheit des Automobilsektors. Momentan wissen weder Verbraucher noch Hersteller, wohin die Reise geht: Wird sich das Elektroauto durchsetzen? Erlebt der gute, alte Verbrennungsmotor möglicherweise ein Revival? Oder tauschen wir den eigenen PKW mittelfristig gegen (teil)-autonome Mitfahrservices von Lyft oder Uber?

Mehr sparen, mehr investieren
Volkswagen hält sich zur Sicherheit alle Optionen offen: Digitalisierung, Elektrifizierung und eigenen Mobilitätsdienste stehen ganz oben auf dem Strategiepapier der Wolfsburger. Wer mehrgleisig fährt, muss jedoch auch tiefer in die Taschen greifen. Deshalb beschloss VW die Ausgaben für Zukunftsthemen bis 2023 um acht Milliarden Euro auf nunmehr 19 Milliarden Euro zu erhöhen. Eine stattliche Summe, die Volkswagen nicht aus der Portokasse berappen kann. Laut der Mitte März veröffentlichten Bilanzkennzahlen verdiente der Konzern 2018 zwar noch ganz ordentlich: Trotz vieler Probleme lieferte Volkswagen mit 10,83 Millionen Fahrzeugen mehr Autos aus, als je zuvor. Mit 12,15 Milliarden Euro stieg der Nachsteuergewinn um immerhin sechs Prozent. Doch VW Chef Diess warnte: “Der Gegenwind in wichtigen Märkten dürfte 2019 nochmals stärker werden”. Deshalb sollen die Kosten ab 2023 um 5,9 Milliarden Euro pro Jahr gesenkt werden, rund 14.000 Stellen könnten dem Sparkurs allein in Deutschland zum Opfer fallen.

Auto-Aktien wie Volkswagen sind zwar aufgrund ihrer Bekanntheit bei Deutschen Anlegern noch immer sehr beliebt, verdienen jedoch wegen der herrschenden Marktunsicherheiten eher das Prädikat “Zockerpapiere”. Deshalb lautet die Devise für langfristig orientierte Anleger: Investieren statt spekulieren! Am besten mit einem Fundament bestehend aus Champions-Aktien, die sich - im Gegensatz zu volatilen Auto-Aktien - durch eine mindestens zehnjährige, erfolgreiche Kurshistorie und geringe Rücksetzer auszeichnen. Alle 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions finden Sie in Ihrer aktuellen Gratisausgabe!

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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