Bitcoin-Fans und Anhänger anderer Kryptowährungen werden diesen Artikel vermutlich von vornherein als irrelevant abtun und auf der Suche nach kursbewegenden “News” rund um die Cyberwährung schnell weiter googeln. Aber halt, ich zähle mich keineswegs zu den fanatischen Bitcoin-Gegnern, die die Digi-Währung nur schlechtreden wollen, ganz im Gegenteil: Auch ich bin dem Ruf des schnellen Geldes gefolgt und habe ein bisschen Spargeld in Ethereum, einer Bitcoin-Alternative, investiert. Mit zugegebenermaßen bislang bescheidenem Erfolg… Hätte ich dagegen auf die führende Kryptowährung gesetzt, so wäre der Inhalt meines “Wallets” innerhalb eines Jahres um in der Spitze knapp 900 Prozent angewachsen. Wie viele unserer Leser frage auch ich mich deshalb...
Platzt die Blase oder lohnt sich der Einstieg noch?
Antwort: das weiß niemand mit letzter Sicherheit und jegliche Interpretationsversuche und Vorhersagen über den Bitcoin-Kurs anno 2018 sind ähnlich verlässlich wie Bleigießen oder Kaffeesatzlesen. Was mich dagegen stutzig macht, sind die beeindruckenden Parallelen zwischen dem gegenwärtigen Bitcoin-Hype und der holländischen Tulpenzwiebel-Hausse der Jahre 1634 bis 1637. Die Investment-Firma Convoy Investment hat hierzu kürzlich ein Chart veröffentlicht, das den Kursverlauf der “Tulip Mania” im Vergleich zu Bitcoin aufzeigt.
Die Grafik veranschaulicht sehr eindrucksvoll, dass die Bitcoin-Preisentwicklung erstaunliche Parallelen zur Tulpenzwiebel-Hysterie aufweist. Mehr, als jede andere “Börsen-Blase” je zuvor. Ob der weitere Kursverlauf des Bitcoin auch dem der holländischen Tulpenmanie folgen wird (mit bekanntem Ausgang..) bleibt Thema vieler, hitzig geführter Diskussionen, an denen Sie sich auf unserer Facebook-Seite natürlich gerne beteiligen dürfen!
Ein paar irre Fakten deuten jedoch bereits jetzt darauf hin, dass die Sache vermutlich für einige Spekulanten kein gutes Ende nehmen wird…
Haus und Hof
Manch risikofreudige Anleger riskieren buchstäblich Haus und Hof für ein paar Bitcoin und der vermeintlichen Chance aufs “schnelle Geld”. So verkaufte ein 39-jähriger Niederländer das Heim seiner Familie, zog auf einen Campingplatz und investierte den Erlös in Bitcoin und andere Kryptowährungen. In der Hoffnung, damit reich zu werden.
Ob dieser Herr sich ein Beispiel an der Geschichte des Brauereibesitzers genommen hat, der im Jahr 1637 drei seltene Tulpenzwiebeln gegen seine Brauerei in Utrecht eingetauscht hatte? Zu einem Gegenwert von rund 30.000 NLG (!). (Zum Vergleich: Ein Amsterdamer Grachtenhaus kostete zu dieser Zeit ca. 10.000 NLG).
Bitcoin hat - ähnlich wie die edle Knospe - wenig bis keinen reellen Wert. Im Gegensatz zu Aktien, mit denen Sie geldwerte Unternehmensanteile erwerben oder Gold, das durch seinen physischen Wert besticht, kann mit Kryptowährungen fast noch nirgends bezahlt werden. Sie sind virtueller Natur, nicht reguliert und haussieren größtenteils aufgrund der blühenden Fantasie vieler Anleger, die wie Lemminge dem Bitcoin-Trend hinterherjagen.
Gegen ein bisschen Spekulation ist überhaupt nichts einzuwenden. Aber sorgen Sie dafür, dass Ihr finanzielles Fundament nicht auf einer möglichen Blase, sondern reellen Werten, wie dem BCDI-Aktienfonds, dem BCDI-Zertifikat, Immobilien, Gold oder langfristig erfolgreichen Aktien wie den boerse.de-Aktienbrief-Champions aufgebaut ist. Dann lässt es sich notfalls auch verkraften, wenn sich die Prognose des Chartvergleichs irgendwann bewahrheitet..
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,
Ihre Miss boerse.de
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