FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zum Jahresstart beim
Dax wieder in den Mittelpunkt gerückte Marke von 20.000 Punkten bleibt vorerst eine zu hohe Hürde. Nach einem Auftakt nahe der Tausenderschwelle rutschte der
deutsche Leitindex im Verlauf wieder darunter.
Gegen Mittag gab der
Dax am zweiten Handelstag im neuen Jahr um 0,50 Prozent auf 19.924 Punkte nach. Der
MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten verlor 0,41 Prozent auf 25.612 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx fiel um 0,6 Prozent.
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Info ... "Der
Dax sucht weiter vergeblich nach überzeugten Käufern, die den Index wieder nachhaltig über die 20.000er Marke befördern", schrieb Experte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar stelle die Entschlossenheit der Anleger auf eine harte Probe.
Anleger machen sich Hoffnung, dass in den USA tätige Unternehmen unter Trump von niedrigeren Steuern und einer gelockerten Regulierungspolitik profitieren werden. Anderswo könnten jedoch höhere Zölle zum Nachteil werden und es bestehen Sorgen, dass damit die Inflation wieder angeheizt wird. "Historisch betrachtet geht Protektionismus mit einer höheren Volatilität an den Aktienmärkten einher", warnte Stanzl.
Laut dem Chartexperten Martin Utschneider von Finanzethos befindet sich der
Dax in einer Konsolidierungsphase, seitdem er Mitte Dezember die bis dahin intakte Jahresendrally beendet hatte. Diese Konsolidierung müssten Anleger vorerst genau im Auge behalten, denn mittel- bis langfristig sei er weiterhin im Aufwärtstrend. Die kurzfristige Unterstützung bei 19.926 Punkten bleibe nach unten eine wichtige Orientierungsmarke. Sie wurde am Freitag zwischenzeitlich auf die Probe gestellt.
Als
Dax-Favorit folgte
RWE mit einem Plus von 1,9 Prozent der zuletzt verbesserten Stimmung im Energiesektor. Die Papiere waren schon am Vortag unter den begehrtesten Indexwerten. Das Jahr 2025 beginnt für den zuletzt schwächelnden Sektor damit verheißungsvoll.
Dahinter legten die Titel der Deutschen Telekom um 0,8 Prozent zu. Positiv wirkten hier Händlern zufolge anlaufende Aktienrückkäufe. Das bis zu zwei Milliarden Euro schwere Programm hatte der Telekommunikationskonzern im Oktober angekündigt. Nun startet der Kauf der ersten Tranche.
Für den größten Vortagsgewinner
Airbus gab es mit etwa einem Prozent Minus einen Dämpfer. Kreisen zufolge hat der Flugzeugbauer bei seinen Auslieferungen im vergangenen Jahr trotz eines Endspurts das Ziel nicht erreicht. Die Meldung dazu kam am Vorabend schon kurz vor Handelsschluss, ohne dass die Aktien zunächst groß darauf reagiert hatten. In Mitleidenschaft gezogen wurden die
MTU -Anteile mit 1,7 Prozent Minus.
Weiter einen Bogen machen die Anleger um die deutschen Automobilwerte, bei denen eine Stabilisierung nicht in Sicht ist. Händler verwiesen bei den 0,8 Prozent tieferen
Volkswagen-Aktien auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach einige Elektrofahrzeuge in den USA künftig nicht mehr auf einer Liste für gewährte Steuergutschriften stehen sollen./tih/mis
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX