nach den Tech-Börsengängen springt an der Wall Street jetzt der zweite Turbo an: ein Übernahme-Konzert im Technologie-Sektor. Unser
Technologie-Champion Microsoft gibt den Takt vor, Netzwerk-Gigant Cisco stimmt ein, und weitere Technologie-Unternehmen bereiten sich auf ihren Einsatz vor.
Tech-Aktien-Besitzer und Investoren im
boerse.de-Technologiefonds werden Freude an dieser Symphonie haben.
Microsoft steht jetzt kurz davor, den Videospielanbieter
Activision Blizzard zu übernehmen – für beeindruckende 69 Milliarden Dollar. Kartellbehörden machten dem schon seit fast zwei Jahren avisierten Megadeal immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Doch Ende vergangener Woche nahm Microsoft die wahrscheinlich letzte Hürde: Die britischen Wettbewerbshüter gaben ihre bisherige Ablehnung auf und stimmten der Übernahme grundsätzlich zu.
Warum Microsoft jetzt Activision Blizzard kauft
Die Integration von Activision Blizzard würde Microsoft zum drittgrößten
Gaming-Unternehmen der Welt machen – hinter Tencent und Sony. Zu Activision Blizzards Portfolio gehören Blockbuster wie „StarCraft“, „Guitar Hero“, „World of Warcraft“ und auch „Call of Duty“. Activision Blizzard erzielt damit Milliarden-Dollar-Einnahmen.
Durch den Activision-Deal wird Microsoft im Konsolen-Geschäft weiter vorrücken. Dort liegt unser Technologie-Champion mit seiner Xbox bislang hinter den Marktführern Sony und Nintendo. Beim Cloud-Gaming dominiert Microsoft schon jetzt den Markt.
Microsofts Übernahme-Hunger dürfte mit der Übernahme von Activision Blizzard übrigens nicht gestillt sein. Die US-Anlegerzeitschrift Barron´s berichtete gerade von versehentlich veröffentlichten E-Mails einiger Microsoft-Top-Manager, in denen weitere Übernahmen diskutiert wurden. Daraus ginge hervor, dass Microsoft auch am Kauf von Nintendo, der Spiele-Einheit von Warner Bros. und des Spiele-Anbieters Valve interessiert sei. Valve ist eine Softwareplattform, die nach Schätzungen von Microsoft mehr als sechs Milliarden Dollar Umsatz macht.
Cisco verstärkt sich mit Splunk
Ciscos anstehende Übernahme des an der Nasdaq notierten Cloud-Software-Spezialisten Splunk fällt mit einem Kaufpreis von 28 Milliarden Dollar zwar etwas kleiner aus als der Activision Blizzard Deal, doch auch dieser Deal setzt Maßstäbe. Durch die Übernahme wird
Cisco sein Geschäft mit Netzwerk- und Online-Sicherheit enorm stärken. Bislang erzielt Cisco damit knapp zehn Prozent seiner Umsätze. Nach der Splunk-Übernahme wird dieser Bereich auf rund 20 Prozent ansteigen.
Splunk hat in den USA eine starke Marktstellung bei Sicherheitsinformationssystemen. In den kommenden Jahren könnte die Übernahme sogar noch mehr bringen, denn Splunk ist bislang vor allem in den USA aktiv. Durch die Integration erhält Splunk nun auch Zugang zu Ciscos internationalen Kunden.
Der Deal beflügelt aktuell allerdings nicht in erster Linie den Cisco-Kurs, sondern eher den Aktienkurs von Splunk – und die Kurse einiger Splunk-Konkurrenten. So legten Dynatrace und Elastic unmittelbar nach der Bekanntgabe der Übernahme im Kurs zu, gegen den Markttrend.
Auch der deutsche Softwarekonzern SAP verstärkt sich jetzt durch eine weitere Übernahme, diesmal durch die Bonner Software-Management-Firma LeanIX. Deren Software verschafft Kunden einen besseren Überblick über ihre bestehenden IT-Systeme – und soll so die Umstellung zu SAPs Kernsoftware erleichtern. Die Bewertung von LeanIX soll laut Handelsblatt bei rund 1,2 Milliarden Euro liegen. Die SAP-Aktie sprang nach Bekanntgabe der Übernahme auf ein Zwei-Jahres-Hoch.
Übernahmen sind ein positives Signal
Die Beispiele zeigen: Es ist schwierig, den Effekt einer Übernahme auf den Kurs einer einzelnen Aktie vorauszusagen. Manchmal profitiert der Aktienkurs des Übernahmeopfers, manchmal der des Käufers. Oft steigen die Kurse weiterer möglicher Übernahmekandidaten.
Insgesamt sind Unternehmens-Übernahmen deshalb gut für die Börse und gut für Aktienanleger. Übernahmen belegen, dass starke Unternehmen wie unser Technologie-Champion Microsoft noch Wachstumspotenzial sehen. Dieser Optimismus ist ein ermutigendes Signal. Besorgte Vorstände kaufen keine Unternehmen.
Fazit: Es ist Glücksache, wenn man als Aktienanleger mit einer einzelnen Übernahme-Wette Erfolg hat. Erfolgversprechender ist es, nicht auf wenige Aktien, sondern auf starke Branchen zu setzen, die insgesamt von Übernahmen und Fusionen profitieren. Der Technologie-Sektor ist ein klares Beispiel für solch eine Wachstumsbranche.
Mit dem
boerse.de-Technologiefonds können Anleger das Potenzial des Sektors ausschöpfen. Der boerse.de-Technologiefonds hält ein breites Portfolio mit mehr als 400
Technologie-Aktien. 60 Prozent des Fondsportfolios entfallen dabei auf Technologie-Champions wie Microsoft, Apple und Nvidia, die schon seit Langem mit ihrer außergewöhnlichen Stärke beeindrucken. 40 Prozent des Portfolios stellen 400 weitere Technologie-Titel, darunter auch große Werte wie Cisco und SAP. Die Aktien mit der besten Kursentwicklung werden in diesem Teil-Portfolio regelmäßig höher gewichtet.
Mit den besten Empfehlungen
Peter Steidler
boerse.de Vermögensverwaltung GmbH
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