Die Vorteile von Dividenden beim Vermögensaufbau

Donnerstag, 13.06.24 17:37
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

es kursieren diverse Beiträge im Internet, die den Standpunkt vertreten, dass Dividendenaktien weniger gut zum Vermögensaufbau geeignet seien. Gestützt wird diese Ansicht im Wesentlichen durch drei Punkte: Eine Dividende mindert den Wert des zugrundeliegenden Unternehmens zum Ausschüttungszeitpunkt um genau diesen Betrag. Für den Anleger hat sich am Vermögen also zunächst nichts geändert, und dem Unternehmen bleibt weniger Geld für Investitionen in weiteres Wachstum. Die Dividende muss zudem direkt versteuert werden.

Alles für sich genommen faktisch richtig. Aber warum hat dann Warren Buffett häufig auf dividendenstarke Werte gesetzt? Die Frage wurde im Geschäftsbericht von Berkshire Hathaway für das Jahr 2022 von der Investmentlegende ganz klar beantwortet: Die Dividenden brachten bedeutende Kursgewinne mit sich. Auch „Otto-Normal-Anleger“ konnten mit ausschüttenden Unternehmen ein beträchtliches Vermögen aufbauen, wie Sie hier gern nachlesen können. In der obigen Argumentation gegen Dividenden bleiben also offensichtlich einige entscheidende Faktoren unberücksichtigt. Konkret:

Dividenden können einen positiven Effekt auf den Kurs haben



Es wird vom Markt honoriert, wenn Ausschüttungen kontinuierlich über einen langen Zeitraum gesteigert werden. Ein stetiges Dividendenwachstum kann ein Zeichen für ein intaktes Geschäftsmodell, eine starke Bilanz und ein solides Management sein, kurz: einer hohen Qualität des Unternehmens. Firmen, die stetig Dividenden zahlen, werden — oft zu Recht — als finanziell stabiler und vertrauenswürdiger angesehen.

Dies kann sich im Kurs bemerkbar machen, sowohl auf der Wachstumsseite, aber auch, wenn es mal nach unten geht. Aktienkurse hochwertiger ausschüttender Firmen tendieren dazu, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weniger stark zu fallen als die derjenigen Unternehmen, die keine Dividenden zahlen. Im boerse.de-Aktienbrief identifizieren wir mittels der boerse.de-Performance-Analyse Werte, die in der vergangenen Dekade hinsichtlich Kursentwicklung, Gewinn-Konstanz und Verlust-Ratio das beste Profil aufweisen. Der überwiegende Anteil dieser Champions zahlt Dividende.

Hinzu kommt: Wenn die Qualität stimmt, bieten gesunkene Bewertungen Chancen in gleich zweierlei Hinsicht. Einerseits können die Anteile nun zum besseren Preis erworben werden (jeder Crash ist ein Geschenk), andererseits versüßt die dadurch gestiegene Dividendenrendite das Warten auf die Kurserholung. Dafür ist es natürlich wichtig, dass das Unternehmen auch in Rezessionen und schlechten Zeiten zahlen oder seine Ausschüttungen erhöhen kann und dies über einen längeren Zeitraum bereits bewiesen hat.

Dividenden haben einen disziplinierenden Effekt auf die Unternehmen



Die Ausschüttungspolitik spielt häufig eine aktive Rolle in der Unternehmensstrategie, denn der Signaleffekt der Direktbeteiligung der Aktionäre am Gewinn ist stark. Dividendenkürzungen oder -ausfälle werden in der Regel an der Börse negativ bewertet, da sie Zweifel an der zukünftigen Leistungsfähigkeit des Unternehmens aufkommen lassen. Daher streben Firmen danach, eine kontinuierliche Dividendenpolitik sicherzustellen. Dies erfordert eine sorgfältige Verwaltung und effiziente Nutzung der finanziellen Ressourcen.

Es ist außerdem ein Trugschluss, dass ein Unternehmen seine einbehaltenen Gewinne stets auch sinnvoll reinvestiert. In nicht wenigen Fällen ist das Gegenteil der Fall. Starinvestor Peter Lynch zitierte – und bestätigte –  in seinem 1989 herausgegebenen Buch „Der Börse einen Schritt voraus“ den Ölmanager Hugh Liedtke und seine Theorie der vollen Harnblase, die ich hier aufgrund der deftigen Formulierung nur sinngemäß wiedergeben möchte: Je mehr Cash in einem Unternehmen angehäuft wird, desto größer wird der Druck, es irgendwo unterzubringen. Sie verstehen sicher, was ich meine. So brauchten die Aktionäre von Bayer nach der Übernahme von Monsanto viel Leidensfähigkeit und hätten sicherlich lieber das verpulverte Geld als Dividende erhalten.

boerse.de-Dividendenfonds als Alternative zur Einzelanlage in Dividendenaktien



Zusammengefasst lässt sich den eingangs gemachten Argumenten folgendes entgegnen: Zwar ist die Dividende zum Tag der Ausschüttung wertneutral, über einen längeren Zeitraum hinweg kann jedoch die Tatsache, dass das Unternehmen kontinuierlich einen Teil seines Gewinns an die Anteilseigner auszahlt, einen positiven Effekt auf den Kurs haben. Es gibt zudem wenig Grund zur Annahme, dass einbehaltene Profite stets zum Vorteil der Firma reinvestiert werden. Und ja, das Finanzamt hält bei der Dividende die Hand auf, aber ich persönlich zahle lieber Steuern auf einen stetig steigenden Betrag als keine Steuern bei gleichzeitiger Wertvernichtung im Depot.

Notwendige Bedingung ist dabei – das kann nicht oft genug erwähnt werden – auch bei Dividendenwerten stets auf Qualität zu achten. Eine diesbezügliche Fertiglösung erhalten Anleger beim boerse.de-Dividendenfonds: Dividenden-Champions machen hier drei Fünftel des Anlagevolumens aus. Dabei handelt es sich nach den Kriterien der boerse.de-Performance-Analyse um die in der Vergangenheit erfolgreichsten Aktien der Welt, die sich zudem durch eine erfolgreiche Entwicklung hinsichtlich der Dividenden auszeichnen. Zwei Fünftel des Fondsvolumens werden in Aktien der Champions-Watchlist investiert. Auch diese Werte überzeugen in punkto Ausschüttungen.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

PS: Weitere tagesaktuelle Informationen zum Portfolio des boerse.de-Dividendenfonds finden Sie im Investorenbereich, auf den über den neuen boerse.de-Investoren-Club zugegriffen werden kann.
 
 



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