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Dax-Unternehmen werden in diesem Jahr nach Berechnungen der DekaBank voraussichtlich insgesamt 54,6 Milliarden Euro ausschütten. Ohne Berücksichtigung der letztjährigen Sonderdividende von Volkswagen für den Börsengang von Porsche würde somit der Vorjahreswert um 1,6 Milliarden Euro übertroffen und ein neuer Dividendenrekord erzielt.
Nach aktuellem Stand werden 26 der 40 Unternehmen des deutschen Leitindex die
Dividende pro Aktie erhöhen. Bei elf Dax-Konzernen wird erwartet, dass die Ausschüttungen unverändert bleiben, und bei drei Unternehmen rechnet die DekaBank mit einer Kürzung.
Dabei konzentriert sich das Dividendenvolumen allerdings auf wenige Titel. Zwölf Zahler sorgen zusammen für rund 72 Prozent der Ausschüttungen. Allein die Autohersteller BMW, Mercedes und VW zeichnen für rund ein Viertel der gesamten Dividendensumme aller Dax-Unternehmen verantwortlich. Dies könnte bei dem ein oder anderen Anleger – insbesondere Einkommensinvestoren – Interesse an den vorgenannten Titeln wecken. Immerhin handelt es sich um sehr bekannte Namen, deren Premiumprodukte für hohe Qualität stehen. Es ist jedoch Vorsicht geboten!
Hohe Dividendenrendite bei BMW — jedoch Vorsicht!
Aktuell liegt die Dividendenrendite für BMW bei 8,5%. Das sieht auf den ersten Blick attraktiv aus, zumal die Geschäfte des Konzerns im vergangenen Jahr brummten: Der Münchner Autobauer lieferte 2023 so viele Autos an die Kunden aus wie nie zuvor. Der Absatz von Fahrzeugen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce legte um 6,5 Prozent auf knapp 2,6 Millionen zu. Es lohnt allerdings einen Blick in den Rückspiegel:
Wer seit Anfang 2014 Aktionär von BMW ist, verbucht eine Wertsteigerung seiner Anteile von 20,1%. Das sind umgerechnet sehr mickrige 1,8% pro Jahr. Die Aktie hat also denkbar wenig PS im Vergleich zu den Produkten des Unternehmens.
Unter Berücksichtigung der Dividende ergibt sich eine Gesamtrendite von 5,2% p.a. über die vergangenen zehn Jahre. Im Vergleich dazu verbuchten die 100 laut Performance-Analyse erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt im Schnitt innerhalb des gleichen Zeitraums jedoch Kursgewinne in Höhe von jährlich 16,5%! Der überwiegende Teil dieser Champions beteiligt seine Aktionäre direkt am Gewinn, diese Ausschüttungen kommen noch obendrauf.
Vorsicht auch bei Mercedes und VW
Beim Konkurrenten
Mercedes sieht es nicht viel besser aus. Die hohe Dividendenrendite von 8,3% ist nur Optik. Im Durchschnitt erzielten Anleger in den vergangenen zehn Jahren hier lediglich einen Kurszuwachs von 1% p.a. Über die vergangene Dekade verbuchte die Mercedes-Benz Group insgesamt eine Wertsteigerung von 22,8%, inklusive Dividenden errechnet sich eine Rendite von 6,2% p.a. Immerhin, möchte man fast sagen, denn ganz bitter sah es für VW-Aktionäre aus:
Wer seit 2014 auf den Wolfsburger Automobilkonzern setzt, hat 43% seines Kapitals verloren. Im Mittel erlitten Anleger Kursverluste von 5% pro Jahr, und selbst nach Berücksichtigung der Dividenden ergibt sich noch ein Verlust. Trotz der aktuellen Dividendenrendite von 7,7% ist VW daher kein attraktives Langfristinvestment.
Neben der schlechten Performance eint die drei Unternehmen eine weitere Gemeinsamkeit: Keinem der namhaften Automobilkonzerne gelang es bislang, die Dividende kontinuierlich über einen längeren Zeitraum zu steigern. Das liegt an der Branche, die sehr zyklisch ist. Eine schlechte konjunkturelle Lage und eine damit verbundene geringe Nachfrage nach
Luxus-Gütern wie Neuwagen schlagen sich regelmäßig auf die Ertragslage durch. Das wirkt sich negativ auf die Kurs- und die Dividendenentwicklung dieser Unternehmen aus.
Warren Buffett ist kein Fan der Automobilbranche
Um die Frage im Titel zu beantworten: Warren Buffett würde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in BMW, Mercedes oder
VW investieren, mögen die Dividendenrenditen noch so verlockend sein. Auf der letztjährigen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway äußerten sich die Investmentlegende und sein mittlerweile verstorbener Kompagnon Charlie Munger sehr skeptisch bezüglich der Automobilbranche.
Der Sektor zeichnet sich durch einen extrem hohen Wettbewerb aus, was zu niedrigen Margen führt. Laut Charlie Munger haben zwar Elektrofahrzeuge das Potenzial, die Branche zu verändern, er sieht dies jedoch mit erheblichen Kapitalkosten und Risiken verbunden. Aus den vorgenannten Gründen sind nur geringe Wertsteigerungen zu erwarten. Dies war in der Vergangenheit so und wird sich auch in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ändern. Übrigens: Berkshire Hathaway war noch bis vor Kurzem in den Autobauer General Motors investiert, hat diese Beteiligung jedoch im dritten Quartal 2023 folgerichtig vollständig liquidiert.
Qualität hängt nicht am Namen!
Bei der Suche nach guten Investments sollte nicht blind auf bekannte Unternehmen gesetzt werden. Auch eine hohe Dividendenrendite, verbunden mit einem bekannten Namen sagt nichts über die langfristige Investmentqualität aus. Einkommensorientierte Anleger sollten auch angesichts der Rekordausschüttungen im Dax stets nur auf hochwertige Firmen setzen, zum Beispiel auf die Champions aus dem
boerse.de-Aktienbrief. Darunter finden sich auch Titel aus dem deutschen Leitindex, gerade hat ein weiteres Dax-Unternehmen den Aufstieg in unsere Champions-Liga geschafft.
Anleger, die sich der Qual der Wahl nicht stellen möchten, sollten sich einmal den
boerse.de-Dividendenfonds anschauen. Dabei handelt es sich um einen „Champions-Plus-Fonds“. Investiert wird regelbasiert ausschließlich in qualitativ hochwertige Unternehmen nach folgendem Schema: 60% des Anlagevolumens werden in Dividenden-Champions angelegt, also in die nach den Kennzahlen der boerse.de-Performance-Analyse in der der Vergangenheit erfolgreichsten Aktien der Welt, die zudem erstklassige Dividendenhistorien haben.
40% des Fondsvolumens fließen in Aktien der Champions-Watchlist, die zudem durch eine Kombination aus attraktiver Dividendenrendite, Dividendenwachstum bzw. einer großen Kontinuität in der Direktbeteiligung der Aktionäre am Gewinn überzeugen. Anleger können dabei wählen, ob sie in die thesaurierende oder in die ausschüttende Variante investieren möchten. Die Besonderheit bei der ausschüttenden Tranche liegt darin, dass quartalsweise jeweils ein Prozent ausbezahlt wird.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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